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Fußball-Nachlese: Gesprächsbedarf

Fußball-Nachlese

Gesprächsbedarf

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    Gesprächsbedarf! Achsheims sportlicher Leiter Thomas Hertle und Fischachs Trainer Armin Bosch treffen sich bereits am Donnerstag wieder. Meitingens Kapitän Florian Steppich war mit dem Linienrichter nicht einer Meinung.
    Gesprächsbedarf! Achsheims sportlicher Leiter Thomas Hertle und Fischachs Trainer Armin Bosch treffen sich bereits am Donnerstag wieder. Meitingens Kapitän Florian Steppich war mit dem Linienrichter nicht einer Meinung.

    Landkreis Augsburg Die massive Intervention von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp beim vierten Unparteiischen während des ChampionsLeague-Spiels beim SSC Neapel sorgte zuletzt für viel Gesprächsstoff. „Kloppo“ – eigentlich ein freundlicher und lockerer Typ – ist mittlerweile für seine Ausraster bekannt. Auch auf den Plätzen der Region herrschte am Wochenende Gesprächsbedarf.

    Oliver Dyka, seit Beginn dieser Saison Trainer des Nordwest-Kreisklassisten TSV Herbertshofen, legte sich am Sonntag mit Schiedsrichter Roland Wörle an, nachdem der SV Ehingen/Ortlfingen durch Bastian Stefanovic in letzter Sekunde noch zum 2:2-Ausgleich gekommen war. Da soll sich der Ex-Profi, der früher beim SC Freiburg aktiv war, auf den Spuren von Jürgen Klopp bewegt haben. „Ein unrühmliches Ende eines eigentlich fair geführten Derbys“, war von Ehinger Seite aus zu vernehmen.

    Gesprächsbedarf gab es auch während des Spiels zwischen Türkspor Augsburg und dem TSV Neusäß. Die Partie war von vielen Fouls auf beiden Seiten geprägt, die oft von der Seitenlinie kommentiert wurden. Leidtragender war TSV-Kapitän Seppi Guggenberger, der nach zwei Fouls innerhalb kürzester Zeit schon in der ersten Halbzeit mit der Ampelkarte auf die Tribüne musste. Doch selbst in Unterzahl und nach einem 0:1-Rückstand ließen sich die Schützlinge von Trainer Stefan Schmid im Gegensatz zu Jürgen Klopp nicht aus der Fassung bringen. Sie rückten noch enger zusammen, kamen durch Philipp Scherer zum 1:1-Ausgleich und nahmen einen Punkt aus der Haunstetter Sandbahnrennarena mit nach Hause.

    Auch der TSV Meitingen durfte beim TSV Rain II lange von einem Punktgewinn träumen. Zumal die Gastgeber nach einer Gelb-Roten Karte gegen Sebastian Habermeyer in Unterzahl waren und Wolfgang Wippel Sekunden später zum 2:2 einköpfte (52.). Dieses Unentschieden stand bis zur 82. Minute, als ausgerechnet der Meitinger David Englisch, der schon in der A-Jugend von Dynamo Dresden aktiv war, das 3:2 erzielte und Frank Lustig nur 60 Sekunden später das 4:2 per Elfmeter hinzufügte. Doch nochmals geriet ein Punkt in Reichweite. Denis Buja traf zum 4:3 (90.), und Wolfgang Wippel köpfte in der Nachspielzeit an die Querlatte. „Da wäre mehr drin gewesen“, waren sich Trainer Ali Dabestani, der an seinem 34. Geburtstag eine Halbzeit lang ein Comeback feierte, und Abteilungsleiter Torsten Vrazic einig. Sei es, wie es wolle: Nach dem sechsten Spiel ohne Sieg ist der TSV Meitingen in der Problemzone angekommen. Es wird Gesprächsbedarf geben.

    Matthias Gruber, der sportliche Leiter der TSG Stadtbergen, redete nach der 0:3-Heimniederlage im Lokal- und Kellerderby gegen den TSV Leitershofen nicht lange um den heißen Brei herum. „Da gibt es nicht viel zu sagen. Das war einfach unterirdisch. Da hat nichts zusammengepasst“, zeigte er sich ratlos. Leitershofen habe in einem Duell „Not gegen Elend“ den größeren Willen gezeigt und effektiv die sich bietenden Chancen genutzt. „Es war uns klar, dass diese Saison sehr schwer werden wird“, sagt Gruber, „aber dass es so kommt ...“ Mit Nemanja Ranitovic (zum SV Cosmos Aystetten) oder Dieter Deak (pausiert) fehlen wichtige Einzelspieler. „Es geht nur über das Kollektiv“, so Gruber, der froh ist, dass die TSG am Wochenende spielfrei ist. „Da können wir alles aufarbeiten“, sieht er Gesprächsbedarf. Am Freitag, 18.30 Uhr, steht zudem ein Freundschaftsspiel gegen den SV Stöttweng an.

    „Es waren nur drei Punkte. Aber die waren brutal wichtig“, spricht Christian Rost, der Trainer des TSV Leitershofen, von einem verdienten Sieg gegen einen schwachen Gegner: „Ich habe es mir schwerer vorgestellt. Obwohl auch bei uns viele Spieler fehlen, hat es uns die TSG leicht gemacht. Der Sieg hätte sogar höher ausfallen können.“ Jetzt hofft er, dass dieses Erfolgserlebnis seiner Truppe einen Schub geben wird. Das wird auch nötig sein, denn am Sonntag kommt der wieder erstarkte VfR Foret auf die Alm.

    Für den TSV Diedorf stand beim SV Stadtwerke am Ende mit 1:2 die erste Niederlage dieser Saison fest. „Doch bereits kommendes Wochenende kann Wiedergutmachung betrieben werden“, zeigt sich Trainer Jürgen Fuchs kämpferisch, „denn da gibt der Tabellenführer VfL Kaufering seine Visitenkarte in Diedorf ab.“ Voll in die Krise geschlittert ist der SV Cosmos Aystetten, der nach 0:2-Pleite bei der TG Viktoria Augsburg nun schon seit fünf Spielen sieglos ist. Trotzdem wurde am Samstag auf dem Aystetter Weinfest und am Sonntag auf dem Oktoberfest gefeiert.

    Lob für den TSV Zusmarshausen, Schelte für den Schiedsrichter

    „Zusmarshausen ist in dieser Verfassung eine absolute Spitzenmannschaft, die hoch verdient einen Zähler mitgenommen hat“, konstatierte Christoph Nowak, der Vorsitzende der SSV Dillingen, nach dem 3:3, dem ersten Punkteverlust des Spitzenreiters in der Kreisliga West. Die Zornesröte ins Gesicht trieb Nowak nicht nur die Tatsache, dass die Seinen einen 3:0-Vorsprung verspielt hatten, sondern vor allem der 66-jährige Unparteiische Andreas Ravida aus der Gruppe Heidenheim. „Er war dem schnellen, kampf- und laufintensiven Spitzenspiel allein schon aus biologischen Gründen zu keinem Zeitpunkt gewachsen.“ Ganz am Ende war allerdings der TSV Zusmarshausen der Leidtragende, dem der Unparteiische einen Strafstoß versagte. „Wenn der württembergische Fußballverband da wirklich nichts anderes zu bieten hat, dann macht der praktizierte Schiedsrichteraustausch meines Erachtens nach überhaupt keinen Sinn mehr“, sah Nowak unmittelbar nach dem Spiel Gesprächsbedarf.

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