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Fußball-Nachlese: Ein heißer Ritt

Fußball-Nachlese

Ein heißer Ritt

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    Hoppe, hoppe, Reiter! Auf einem Schaukelpferd verfolgte der von der Bank verwiesene Meitinger Trainer Ali Dabestani den Rest des emotionalen Derbys gegen den TSV Neusäß. Gesellschaft leisteten ihm die TSV-Vorsitzenden Hans Winkler und Werner Grimm sowie Edelfan Thomas „Ringo“ Frentzel.
    Hoppe, hoppe, Reiter! Auf einem Schaukelpferd verfolgte der von der Bank verwiesene Meitinger Trainer Ali Dabestani den Rest des emotionalen Derbys gegen den TSV Neusäß. Gesellschaft leisteten ihm die TSV-Vorsitzenden Hans Winkler und Werner Grimm sowie Edelfan Thomas „Ringo“ Frentzel. Foto: Karin Tautz

    Fünf Mannschaften in der Bezirksliga Nord – das hat es noch nie gegeben. Am Sonntag standen gleich zwei Derbys auf dem Programm. Fast 500 Zuschauer waren auf den Kaiserberg gepilgert, wo sich zum ersten Mal nach 15 Jahren wieder der TSV Dinkelscherben und der TSV Zusmarshausen gegenüberstanden. Mit Spannung erwartet wurde auch das Aufeinandertreffen der Torjäger Thomas Kubina und Manuel Rosam. Doch keiner von beiden traf. Es war ein Treffer von Christian Wink, der das Spiel entschied. Das ist eine der Stärken des neuen Tabellenführers, dass er einen sehr breiten Kader besitzt. Trainer Michael Finkel kann sich glücklich schätzen, aus einem Kader von 17, 18 Spielern auswählen zu können. Dass sich dabei nicht jeder glücklich schätzt, weil er auf der Bank Platz nehmen muss, ist ebenfalls verständlich.

    Weit höher kochten die Emotionen im Spitzenspiel zwischen dem TSV Meitingen und dem TSV Neusäß. Das war ein ganz heißer Ritt. Bis zur letzten Sekunde hatten die 260 Zuschauer das Gefühl, dass alles passieren kann. Für Schiedsrichter Kevin Mitchell war es schwierig, den Durchblick zu behalten, was ihm nicht immer gelang. Fast hätte er einen Regelverstoß begangen, als er Ali Dabestani von der Bank verwies. Sein Assistent macht ihn darauf aufmerksam, dass der Meitinger Trainer auf dem Spielbericht als Spieler verzeichnet war. So reichte er ihm die Gelbe Karte nach. Dabestani war’s egal. Er akzeptierte den Bankverweis und verfolgte den Rest der Partie auf einem Schaukelpferd sitzend auf dem Kinderspielplatz hinter dem Tor.

    Lautstarke Diskussionen zwischen den Anhängern oder den Betreuern und Funktionären beider Vereine blieben indes nicht aus. So wurde gestritten, ob der Strafstoß, den Arthur Fichtner zum 2:1-Siegtreffer verwandelte, einer war. Kurz vor Schluss monierten dann die Neusässer nach einem Foul an Sebastian Mayer einen Elfmeter.

    „Mir persönlich ist es egal, ob wir nun unverdient oder verdient gewonnen haben“, bilanzierte Meitingens Abteilungsleiter Torsten Vrazic, „wichtig ist, dass wir drei Punkte sammeln konnten. Denn dieses Jahr ist die Liga so ausgeglichen wie noch nie, weshalb ist es ratsam, frühmöglichst so viele Punkte zu sammeln, wie es machbar ist.“ Überraschend ruhig blieb Neusäß’ Trainer Marco Löring: „Wir haben halt die Tore nicht gemacht.“

    Neusässer Innenverteidiger tragen Kopfverletzungen davon

    Pechvogel des Spiels war Benni Schmoll. Der Abwehrrecke des TSV Neusäß zog sich bei einem Zusammenprall mit Florian Steppich einen Nasenbeinbruch zu, der noch am Abend unter lokaler Betäubung operiert wurde. Schmoll hätte allerdings sowieso die nächsten drei Wochen gefehlt, da er gestern nach Malaysia in den Urlaub geflogen ist. Wie lange der andere Innenverteidiger Fabian Hampel ausfällt, steht noch nicht fest. Er hat wohl eine Gehirnerschütterung davongetragen.

    „Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zum Spiel zu finden“, schrieb Bernhard Binswanger, sportlicher Beirat und Mannschaftsbetreuer beim TSV Gersthofen, vor dem Nachbarschaftsderby gegen FC Affing. Das war nach 90 torlosen Minuten nicht anders. Den Gersthofern ist kein Vorwurf zu machen. Trainer Ivan Konjevic musste erneut umbauen, da Stefan Leiteritz, Marco Baur und Christian Bestele ausfielen. Zum ersten Mal durfte Markus Völk ran. Der A-Junior machte seine Sache gar nicht schlecht, lieferte die Vorlage zu einer der wenigen Torchancen, die Florian Linder, 19, vergab. So bleibt der TSV auch im siebten Spiel ohne Torerfolg. Gut, dass man den wohl besten Torwart der Liga im Kasten stehen hat. „Wir müssen uns bei Stefan Brunner bedanken“, sagte Trainer Ivan Konjevic, „er hat uns mit seinen tollen Paraden den Punkt gerettet.“

    Der FC Affing hatte in diesem Kellerduell alles aufgeboten: Der neue Spielertrainer Marco Küntzel stand selbst auf dem Platz, auf der Bank hatte neben Peter Lechner, der momentan einen Sportlichen Leiter sucht, auch Helmut Thiel Platz genommen. Der ehemalige Manager des FC Augsburg II ist einer der Helfer, die offiziell keine Funktion übernehmen wollen, aber im Hintergrund wirken. Nach dem Schlusspfiff gesellte sich auch noch Volker Weingartner, der Ex-Vorsitzende des BC Aichach, zur Krisensitzung im Mittelkreis hinzu. „Wir haben einen harten Weg vor uns“, sagt Küntzel. Das Spiel zeigte, warum.

    SC Altenmünster donnert von Platz zehn auf Platz zwei

    Einen heißen Ritt durch die Tabelle der Kreisliga West hat der SC Altenmünster gemacht. Nach dem starken 5:0-Erfolg bei Grün-Weiß Ichenhausen schafften die Herdin/Lauter-Schützlinge das Kunststück, einen Sprung von Platz zehn auf Platz zwei zu machen. Am Ende freute sich bei Altenmünster auch Torwart Denis Schnürch: „Es wurde Zeit, dass wir endlich einmal ohne Gegentor geblieben sind.“ Gegner am kommenden Wochenende ist übrigens der SV Mindelzell, aktuell Viertletzter. Allerdings hat Mindelzell zwei Spiele weniger absolviert. Verlaufen diese positiv, wäre Mindelzell selbst Zweiter.

    Zuerst bedankte sich die Horgauer Mannschaft beim scheidenden Vorsitzenden der Fußballfördergruppe, Walter Semler, mit einer schönen Torte, dann schenkte sie ihm auch noch einen klaren 3:0-Erfolg gegen Tabellennachbarn FSV Wehringen obendrauf. Horgau ist Sechster, der VfR Foret nach dem 6:0-Sieg gegen den TSV Ustersbach Dritter und der TSV Diedorf Tabellenführer. Aus Landkreissicht macht ein Blick auf die Tabelle der Kreisliga Augsburg Lust auf mehr.

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