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Fußball-Nachlese: Ein Zu-null-Spiel zum Geburtstag

Fußball-Nachlese

Ein Zu-null-Spiel zum Geburtstag

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    Dinkelscherbens Torhüter Reinhold Reiter war an seinem Geburtstag nicht zu überwinden. Hier pflückt er das Leder vor Wertingens Moritz Hempel (Nummer 10) und Daniel Wiener aus der Luft.
    Dinkelscherbens Torhüter Reinhold Reiter war an seinem Geburtstag nicht zu überwinden. Hier pflückt er das Leder vor Wertingens Moritz Hempel (Nummer 10) und Daniel Wiener aus der Luft. Foto: Foto: Georg Fischer

    Landkreis Augsburg Was wünscht sich ein Torwart zum Geburtstag? Keine Frage: ein Zu-null-Spiel. „Besonderen Dank an mein Team für das beste Geburtstagsgeschenk – das 3:0 in Wertingen.“ Mit diesen Worten hat sich Reinhold Reiter, der Keeper des TSV Dinkelscherben, bei seinen Facebook-Freunden für die Glückwünsche zu seinem Wiegenfest bedankt.

    Auch Trainer Herbert Wiest war von seiner Truppe angetan, die sich im Spitzenspiel auf dem Judenberg beim Tabellenzweiten TSV Wertingen souverän mit 3:0 durchgesetzt hat. „Eine astreine Mannschaftsleistung, ein tolles Kollektiv. Wir waren mental hundertprozentig konzentriert und entschlossen in den Zweikämpfen. Das schnelle 1:0 hat uns natürlich in die Karten gespielt“, so seine Analyse. Wo andere in Euphorie verfallen würden, bleibt sich Wiest treu – und auf dem Teppich: „Mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen sind wir auf einem guten Weg. Seit Sonntag ist es auch offiziell, dass wir nicht mehr absteigen können“, sagt der Coach der Lila-Weißen, die jetzt mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Bezirksliga Nord stehen.

    Saison der Superlative

    „Das ganze Umfeld auf dem Kaiserberg, wo lieber ins Sportheim oder in eine Tribüne anstatt in teure Spieler investiert wird, ist reif für die Bezirksoberliga“, sagt Herbert Wiest. „Wir haben es jetzt selbst in der Hand, diesen Schritt zu tun. Die Mannschaft hat Lunte gerochen, will unbedingt aufsteigen.“ Bestes Indiz: „Man hat nach einer dritten Trainingseinheit pro Woche verlangt“, ist der Coach stolz auf seine Truppe, die eine Saison der Superlative spiele: „Zehn Siege in Folge, beste Abwehr, bester Angriff. Doch dafür können wir uns bisher nichts kaufen.“

    Der TSV Dinkelscherben hat den Sieg in Wertingen übrigens teuer bezahlt. Abwehrspieler Martin Wiesmüller hat sich ohne Fremdeinwirkung verletzt. Es besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss und Meniskusschaden. „Eine Kernspintomografie muss Klarheit bringen“, sagt Wiest.

    Die jüngste 1:2-Heimniederlage gegen die DJK Lechhausen hat Ivan Konjevic den Trainerjob beim TSV Meitingen gekostet. Beim VfR Jettingen kam es zu einem Aufeinandertreffen mit einem Klub, der ebenfalls seinen Coach Dragan Ninkovic vor die Tür gesetzt hatte. Der 4:3-Sieg der Lechtaler war Abstiegskampf pur und wurde hinterher entsprechend bejubelt. „Für nur vier Euro bekamen die mitgereisten Fans aus Meitingen einen unbeschreiblichen Krimi, der im Kino seinesgleichen sucht“, so Abteilungsleiter Torsten Vrazic. Dem vom Co- zum Cheftrainer beförderten Kurt Schauberger scheint es gelungen, dem zuletzt verunsicherten Team wieder Spielfreude eingeimpft zu haben.

    Ein Wechselbad der Gefühle erlebt der SC Altenmünster. In der Winterpause als sicherer Absteiger abgestempelt, sendeten die Schützlinge von Stefan Jungwirth ein Lebenszeichen. Das 1:2 gegen den TSV Neusäß vor Wochenfrist war die vermeintliche Vorentscheidung in puncto Klassenerhalt, doch am Sonntag besiegten die Schwarz-Roten die Rückrundenasse des TSV Burgheim. Das Mittwochsderby gegen den TSV Wertingen ist also nicht nur wegen der Lokalrivalität brisant. Zeitgleich werden sich mit dem SV Thierhaupten und der SpVgg Wiesenbach zwei weitere Leidensgenossen aus dem Tabellenkeller beharken.

    Johannes Walter schaut nicht oft auf die Tabelle

    Beim SC Altenmünster geistert immer wieder der Name Johannes Walter als Trainer für die kommende Saison über den Hennhofer Weg. „Davon habe ich auch schon gehört“, lacht der ehemalige Bayernligaspieler, der sich dieser Tage mit den Verantwortlichen des Nordwest-Kreisklassisten TSV Welden zusammensetzen will. Dort ist er zurzeit sehr erfolgreich. Mit einem 5:2-Sieg im Holzwinkelderby gegen den Tabellenzweiten SV Adelsried haben die Kicker vom Theklaberg selbst Ansprüche auf den Aufstieg angemeldet. „Der Sieg war verdient, aber zu hoch“, sagt Walter, der das frühe 0:1 als Initialzündung bezeichnet. „Da haben wir unbeirrt weitergemacht und den SV Adelsried 90 Minuten lang beschäftigt.“

    Auf die Tabelle schaut der 30-Jährige nicht oft. „Das ist mir nicht wichtig. Mir ist viel wichtiger, dass ich bei meiner ersten Trainerstelle etwas vermitteln kann. Wenn meine Spieler das umsetzen, was wir im Training üben – das ist für mich das Größte.“ Bei einer jungen Mannschaft, wie sie der TSV Welden habe, müsse man allerdings damit jede Woche bei Null anfangen. Am kommenden Sonntag gastiert der TSV beim Spitzenreiter SSV Margertshausen.

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