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Fußball-Nachlese: Ein Mannschaftsfoto der besonderen Art

Fußball-Nachlese

Ein Mannschaftsfoto der besonderen Art

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    Vor dem letzten Punktspiel gegen den FC Lauingen versammelte sich die gesamte Mannschaft des SV Cosmos Aystetten zusammen um das Grab des im Januar verstorbenen Abteilungsleiters Clemens Blank. Vorsitzender Thomas Pflüger (links) widmete ihm Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga.
    Vor dem letzten Punktspiel gegen den FC Lauingen versammelte sich die gesamte Mannschaft des SV Cosmos Aystetten zusammen um das Grab des im Januar verstorbenen Abteilungsleiters Clemens Blank. Vorsitzender Thomas Pflüger (links) widmete ihm Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga. Foto: Marcus Merk

    Das war ganz großes Kino. Vor dem letzten Punktspiel gegen den FC Lauingen, das souverän mit 5:1 gewonnen wurde und dem tags darauf anstehenden Meisterschaftsauflug nach Mallorca, gedachten die Fußballer des SV Cosmos Aystetten dem Mann, der die Wurzeln für den größten Erfolg der Vereinsgeschichte gelegt hat. In voller Mannschaftsstärke fanden sich die Meisterkicker, die Trainer Marco Löring und Gerald von Zehmen sowie Vorsitzender Thomas Pflüger am Grab von Clemens Blank ein und legten in Anwesenheit von Blanks Lebensgefährtin, seiner Tochter und seines Enkels Blumen nieder. Der langjährige Abteilungsleiter war im Januar nach kurzer Krankheit im Alter von 59 Jahren überraschend verstorben. „Wir werden bei der Feier und auch in Mallorca ein oder zwei Bierchen für dich mittrinken“, versprach Pflügler.

    Bevor die Mannschaft am Sonntagmorgen in den Flieger stieg, gab Thomas Pflüger eine wichtige Personalie bekannt: „Marco Löring bleibt auch in der kommenden Saison unser Trainer!“ Am Ballermann befinden sich die Aystetter übrigens in guter Gesellschaft. Auch die Spieler des SC Freiburg und des SV Werder Bremen lassen dort gemeinsam die Saison ausklingen. „Sie haben schon Autogramme von uns geholt“, lässt Michel Felder wissen.

    Weniger rosig sieht es beim TSV Neusäß aus. Mit dem 3:2 gegen den TSV Hollenbach konnte man Trainer Gerhard Hildmann zum Abschied zwar einen Sieg schenken, doch scheinen sich nach Lukas Drechsler, Christian Wink und Simon Haas weitere Spieler vom Lohwald zu verabschieden. So soll Marcel Burda mit der SpVgg Westheim liebäugeln und Yunus Özkan beim TSV Gersthofen im Gespräch sein. „Mit Zusagen ist das heutzutage so eine Sache“, grollt Abteilungsleiter Dr. Ernst Krendlinger. „Alle sagen, es geht nicht um Geld, aber es ist wohl doch so.“

    Nach jahrelanger personeller Kontinuität steht beim TSV Diedorf in der neuen Saison ein Umbruch an. Nachdem man bereits in der Winterpause mit Trainer Jürgen Fuchs verlängert hat, wird der TSV mit Florian Sandner als neuem Co-Trainer in die Saison 2017/18 gehen. „Er ist ein absoluter Führungsspieler und aufgrund seiner Landesliga-Erfahrung bestens geeignet“, so Fuchs. Die Entscheidung war notwendig geworden, da der bisherige Co-Trainer Benni Schmid aus berufsbedingten Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Neben Benni Schmid werden drei weitere wichtige Spieler den TSV verlassen: Kapitän Andre Schäffner, Philipp Harjung und Dennis Czifra wechseln zum Bezirksligisten TG Viktoria Augsburg. „Der Abgang der vier Leistungsträger tut uns natürlich sehr weh. Bitter ist vor allem der Abschied von Schäffner und Harjung, da sie seit der F-Jugend beim TSV gespielt haben“, so Abteilungsleiter Wolfgang Balze und Sportlicher Leiter Engelbert Eisenhofer. Es wird nun versucht, den ein oder anderen ehrgeizigen Spieler nach Diedorf zu holen. „Dies ist nicht leicht, da wir bekanntlich keine finanziellen Angebote machen. Allerdings haben Spieler bei uns die Chance, sich in einem guten Umfeld zu entwickeln und in einer attraktiven Kreisliga zu spielen.“ Froh ist die Abteilungsleitung, dass Billy Stover als Trainer der zweiten Mannschaft auch in der neuen Saison zur Verfügung steht.

    VfR Foret hat Ehre und Charakter gezeigt

    Mit einem Paukenschlag hat sich der VfR Foret aus der Kreisliga Augsburg verabschiedet. Der 4:2-Sieg gegen den TSV Schwabmünchen II, der dem FC Horgau zum Sprung in die Relegation verhalf (siehe Bericht auf Seite 8), ruft bei Ali Sakarya Erinnerungen an die Saison vor zwei Jahren hervor, als der VfR das letzte Punktspiel beim SV Stadtwerke verlor und dann in der Relegation scheiterte. „Ich kenne dieses Gefühl. Man ist wie gelähmt.“ Was ihn trotz des Abstiegs freut: „Die Mannschaft hat nach dieser verkorksten Saison noch einmal Ehre und Charakter gezeigt. Ich habe gesehen, was drin gewesen wäre.“ Am liebsten wäre es dem Sportlichen Leiter, wenn man sofort wieder aufsteigen könnte. Wer dazu beim VfR Foret in der kommenden Saison zur Verfügung steht, steht noch in den Sternen. Ayhan Kara-Idris jedenfalls hat seinen Abgang zum Kreisklassisten Suryoye Augsburg angekündigt.

    Nur noch im Notfall will Florian Seizmeier künftig für den SC Altenmünster die Fußballstiefel schnüren. Doch dem Kreisligisten bleibt der 34-Jährige in einer anderen Funktion auf jeden Fall erhalten. Wie Sportlicher Leiter Oliver Osterhoff bei der Saisonabschlussfeier verkündete, wird er den Posten eines Teammanagers übernehmen. Und da ist der langjährige Kapitän gemeinsam mit Osterhoff schon in diesen Tagen gefordert. Schließlich gilt es, den Kader für die kommende Saison zu formen. Auf Tobias Scherer muss der SCA am ersten Spieltag auf jeden Fall verzichten. Wegen Trikot-Zupfen handelte er sich bei der 0:4-Niederlage in Aislingen in der 83. Minute die Rote Karte ein. „Die Sperre muss er in der neuen Saison absitzen“, ärgerte sich Oliver Osterhoff noch immer übers Scherers Blackout.

    Julian Joachim hat jetzt auf allen Positionen gespielt

    Weiterhin spannend bleibt es an der Spitze der Kreisklasse Nordwest. Federn lassen musste Spitzenreiter FC Langweid. Bei der 0:1-Niederlage hatte die Truppe um Spielertrainer Goran Boric nicht nur mit dem gewöhnungsbedürftigen Platz des FC Reutern zu kämpfen. Dort trug der TSV Welden als Geste an den Partnerverein sein vorletztes Heimspiel aus. Es war vor allem das Glück und Geschick des „Aushilfstorhüters“ Julian Joachim, der den Ligaprimus zur Verzweiflung brachte. Die Positionen auf dem Feld hatte er in den drei Jahren seines Wirkens in Welden alle durch: Innenverteidigung, Mittelfeld defensiv wie offensiv, Stürmer. Aber ein Punktspiel im Tor hatte Joachim mit seinen 34 Jahren zuvor noch nie bestritten. „Ich war nervös wie nie“, sagte er hinterher.

    Joachim übernahm den Posten zwischen den Pfosten, nachdem der etatmäßige Schlussmann Julian Merk es vorgezogen hatte, am Sonntag im Gottlieb-Daimler-Stadion als Zuschauer lieber mit dem VfB Stuttgart die Zweitliga-Meisterschaft zu feiern. Joachim soll übrigens dem Vernehmen nach in der kommenden Saison für den TSV Ustersbach spielen und dort mit Stefan Kauer und Simon Geldhauser als Coach in einem Trainertrio tätig sein. (mit her/ioa)

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