Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Fußball-Nachlese: Ein Hattrick in jeder Halbzeit

Fußball-Nachlese

Ein Hattrick in jeder Halbzeit

    • |
    Mit leeren Händen standen Michael Wenni und der TSV Dinkelscherben nach einem Gegentreffer in der Nachspielzeit da.
    Mit leeren Händen standen Michael Wenni und der TSV Dinkelscherben nach einem Gegentreffer in der Nachspielzeit da.

    Landkreis Augsburg Während sich bei den Landtagswahlen überwiegend die etablierten Parteien und Kandidaten durchgesetzt haben, konnten sich bei den Fußballern die Nachwuchsspieler ins Szene setzen.

    Landesligist TSV Gersthofen hatte beim 0:0 gegen den FC Memmingen II mit Ronny Roth, 28, Marco Baur, 24, Stefan Schnurrer und Marco Lettrari, beide 19, drei Spieler im Aufgebot, die seit der F-Jugend ununterbrochen das schwarz-gelbe Trikot tragen. Einen Treffer brachten aber auch sie nicht zustande. Während sich die Truppe von Trainer Ivan Konjevic auf dem Rasen mühte, schäkerten Zeljko Brnadic, 32, und Dmitrij Peil, 33, auf der Tribüne mit Brnadics 18 Monate altem Sohn Luca. Die beiden Routiniers könnte man gut gebrauchen, doch das Tischtuch zwischen dem aussortierten Brnadic, der jetzt eine Auszeit nimmt, und Konjevic ist wohl zerschnitten. Bei Peil sind es gesundheitliche Gründe. „Bei jeder Belastung ist mein Knie dick geworden. Das Risiko einer dritten Operation möchte ich nicht eingehen“, sagt der ehemalige kasachische Nationalspieler, der nun den Trainerschein machen will.

    Ein Königreich für einen Torjäger werden sich die Anhänger des TSV Gersthofen gedacht haben. Der Nordwest-A-Klassist SV Stettenhofen hat einen in seinen Reihen. Beim 7:2-Erfolg im Lokalderby gegen den SV Gablingen schlug André Jäschke gleich mit einem doppelten Hattrick zu. Dreimal traf er in der ersten, dreimal in der zweiten Halbzeit. Damit hat Jäschke in einem Spiel genau so viele Tore erzielt, wie der SV Bonstetten in fünf Partien insgesamt. Mit einer Tordifferenz von 6:5 ist die Truppe um Kurt Schauberger Tabellenführer, weil man beim TSV Lützelburg bereits den dritten 1:0-Sieg in dieser Saison einfahren konnte. Garant dafür ist ausnahmsweise mal kein Youngster, sondern der ehemalige Landesliga-Keeper Markus Bauer.

    Ein Nachwuchsspieler war auch beim TSV Dinkelscherben erfolgreich. Thomas Kubina traf im so wichtigen Spiel gegen die SSV Glött zum 1:1. Nachdem die Lila-Weißen eine Viertelstunde vor Schluss noch mit 2:1 geführt hatten, mussten sie zunächst den Ausgleich und dann in der Nachspielzeit noch das 2:3 hinnehmen. So setzen sich die beiden Serien fort: Dinkelscherben ist mit nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen in der Abstiegszone angekommen, während die keinesfalls besseren Gäste mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen diese verlassen haben.

    Ein Youngster hat dem TSV Diedorf im Landkreisderby gegen den VfR Foret einen Punkt gerettet. In der 88. Minute traf der aus der eigene A-Jugend gekommene Marco Sailer zum 3:3. Die Schwarz-Gelben bleiben damit weiter auf Tuchfühlung zum Tabellenführer VfL Kaufering. „Nachdem Max Ebert angeschlagen ausgefallen ist, habe ich Marco ins kalte Wasser geworfen“, sagt Trainer Jürgen Fuchs. „Und er hat auf der ,Sechs‘ eine überragenden Partie gespielt.“ Den 2:2-Ausgleich hatte der kurz zuvor eingewechselte Ebert erzielt. Bezeichnend sei für ihn aber gewesen, dass seine Mannschaft nie aufsteckt, was zeigt, dass sie etwas erreichen will, und auch in der 90. Minute noch fit ist. Fuchs: „Wenn man oben steht, dann hat man halt das Glück. Aber Glück hat nur der Tüchtige.“

    Onur Gezgin, der Spielertrainer des VfR Foret hat sich über das Unentschieden kurz vor Schluss natürlich geärgert. „Wenn du zweimal führst, willst du auch gewinnen. Ein Punkt ist in unserer Situation und bei unseren Ansprüchen zu wenig.“ Den Ausgleichstreffer hätte man auch verhindern können: „Den kann man auch halten. Aber wir gewinnen und verlieren zusammen als Mannschaft.“

    Vier Elfmeter im Abstiegsdrama

    Ein Spiel, in dem es drauf ankommt, stand auch für die TSG Stadtbergen auf dem Programm: Das Kellerduell beim Türk SV Bobingen. In einem Abstiegsdrama mit insgesamt vier Elfmetern konnten die Schützlinge von Trainer Jürgen Völk selbst eine Rote und eine Gelb-Rote Karte gegen Spieler vom Türk SV Bobingen nicht nutzen und verloren mit 3:4. Damit hat das bisherige Schlusslicht der Kreisliga Augsburg die Rote Laterne an die TSG Stadtbergen weitergereicht. Die könnte das ungeliebte Deko-Objekt schon am kommenden Sonntag an den Lokalrivalen TSV Leitershofen weiterreichen, der gegen den Aufsteiger SV Ottmaring mit 1:3 verlor.

    Kurzfristige Spielerausfälle verursachten ein Chaos auf dem Spielberichtsbogen des SSV Margertshausen. Neben Michael Braxmeier, Thomas Burkhard und Chris Egge musste auch noch Alexander Weber kurzfristig ersetzt werden, auch Tobias Grolig musste beim Aufwärmen passen. Auch Michael Würth war angeschlagen. So musste alles noch einmal umgeworfen werden. Nach Toren von Sinan Özkan, Daniel Hafner und Roland Horvath (2) setzte sich der SSV beim TSV Meitingen II mit 4:2 durch und bleibt damit Spitzenreiter SSV Anhausen auf den Fersen.

    Verärgert zeigten sich einige Anhänger des SV Ehingen/Ortlfingen, die ihre Mannschaft im Auswärtsspiel beim SC Biberbach unterstützen wollten. Auf dem Galgenberg trafen sie jedoch nur den Sportheimwirt an, denn die Partie wurde in Heretsried ausgetragen. „Seitdem die beiden Vereine eine Spielgemeinschaft gegründet haben, wechselt der Spielort praktisch bei jedem Heimspiel“, erklärt BSC-Vorsitzender Dieter Seizmeier.

    Die Verwirrung bei den Ehinger Fans war komplett, als die ansonsten schwarz-gelben Biberbacher dann noch in grünen Heretsrieder Trikots auflaufen mussten, weil der SVE/O in gelben Trikots antrat. Den Spielern war’s egal: Ehingen/Ortlfingen setzte sich mit 5:2 durch und schickte den SC Biberbach nach seinem ersten Sieg seit 33 Spielen wieder auf dem Boden der Tatsachen.

    Unstimmigkeiten um Spielabsage in Achsheim

    Unstimmigkeiten gab es um die Spielabsage des SV Achsheim. „Man wollte bereits am Samstag die Reserve absagen, weil ein Pokalspiel der AH ausgetragen werden sollte und der Platz drei Partien nicht zulassen würde“, so Spielgruppenleiter Reinhold Mießl. Am Sonntag kam dann die Absage beider Spiele. Auch ein von Mießl vorgeschlagener Tausch des Heimrechts mit dem TSV Täfertingen wurde abgelehnt. „Die wirklich schlechten Tage kommen ja erst noch“, ärgert sich Mießl.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden