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Fußball-Nachlese: Dreckige Siege

Fußball-Nachlese

Dreckige Siege

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    Stadtbergens Trainer Roger Kindler (links) hat Unterstützung bekommen. Christian Lottes steht ihm als „Co“ zur Seite.
    Stadtbergens Trainer Roger Kindler (links) hat Unterstützung bekommen. Christian Lottes steht ihm als „Co“ zur Seite. Foto: Foto: Oliver Reiser

    Landkreis Augsburg Wenn die Tage kürzer, der Nebel dichter und die Fußballfelder holpriger werden – dann ist auch die Winterpause nicht mehr weit. Bis es soweit ist, dass auf den Weihnachtsmärkten Bratwürste verzehrt und Glühwein genossen werden kann, sind jedoch noch die letzten Spiele zu absolvieren. Nach der langen Vorrunde sind die Akkus leer, die Verletztenlisten lang, so dass die Siege und Punkte erackert und erkämpft werden müssen.

    Mit „dreckiger Sieg“ meint Roger Kindler nicht nur die Bodenbeschaffenheit auf der Sportanlage der TSG Stadtbergen. Der 2:1-Sieg gegen Schlusslicht SSV Anhausen in der Kreisliga Augsburg gehörte nicht zu den fußballerischen Leckerbissen. „Das war eher eine dürftige Angelegenheit. Aber das war uns von vorne herein klar“, so der TSG-Trainer. „Hauptsache gewonnen. Ich habe von meiner Mannschaft einen dreckigen Sieg gefordert. Und das hat sie gut hinbekommen.“

    Roger Kindler wird übrigens bereits jetzt von Christian Lottes unterstützt. Lottes, der bereits beim TSV Dinkelscherben unter Kindler gespielt hat, war zuletzt als kickender Coach bei der SpVgg Glöttweng aktiv und soll die TSG im Frühjahr auch als Spieler verstärken.

    Dass der Akku leer ist zeigt sich am Beispiel des SC Biberbach (1:3 gegen BC Rinnenthal) und des SV Thierhaupten (1:1 gegen BSV Neuburg) in der Kreisliga Ost. Seit Wochen fehlt den beiden Landkreisklubs wichtiges Personal, so dass sich immer wieder Enttäuschungen einstellten. Kurios: Trotz der jüngsten Negativserie ist der SVT immer noch Zweiter. Allerdings schon mit elf Punkten Rückstand auf den VfR Neuburg. Während die Kreisliga Ost noch zwei Spieltage zu absolvieren hat, steht in der Kreisliga Augsburg nur noch ein Spieltag auf dem Programm.

    Bereits in die Winterpause verabschiedet hat sich die Kreisliga West. Nicht jedoch der TSV Zusmarshausen und der SC Altenmünster, die noch Nachholspiele zu absolvieren haben. Dabei sehnt man gerade beim Renommierklub aus dem Zusamtal die Pause herbei. „Wir laufen derzeit allesamt unserer Form hinterher“, bilanzierte ein enttäuschter Goran Boric nach dem 1:1 gegen den SV Aislingen. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit konnte Patrick Pecher mit seinem Ausgleichstreffer die drohende Niederlage verhindern und bescherte seiner Mannschaft damit noch einen dreckigen Punkt.

    Eine Punkteteilung gab es auch im Bezirksliga-Landkreisderby zwischen dem TSV Neusäß und dem TSV Meitingen. „Das ist jetzt eine super Basis für die letzten beiden Spiele“, freute sich Meitingens Interims-Spielertrainer Ali Dabestani nach dem 1:1.

    Weniger Grund zur Freude hatten die Neusässer. Für deren Trainer Stefan Schmid begann das Ungemach schon vor dem Anpfiff. Kapitän Frank Lehrmann war bereits auf dem Spielberichtsbogen eingetragen, als er sich telefonisch meldete und krankheitsbedingt absagte. Als Stellvertreter in der Abwehrzentrale wäre der sportliche Leiter Stefan Scheurer eine Alternative gewesen, doch der in Kissing wohnende „Oldie“ war zu diesem Zeitpunkt schon kurz vor dem Lohwaldstadion und hatte natürlich keine entsprechende Ausrüstung dabei. So rückte Michael Staudenmaier nach innen und Sebastian Ströhl kam als rechter Außenverteidiger zum Zug. Eine Umstellung, die der Hintermannschaft des Tabellenzweiten Sicherheit raubte und sich auf die gesamte Mannschaft übertrug, die weit unter ihren Möglichkeiten blieb.

    Erst als Torhüter Daniele Miccoli nach einem ebenso rüden wie unnötigen Foul an Reinhold Armbrust die Rote Karte sah, raffte sich der TSV Neusäß nochmals auf. Daniel Scherer, der zur Einwechslung bereit stand, durfte sich wieder anziehen. „Da haben wir Glück gehabt, dass wir noch nicht zum dritten Mal gewechselt hatten“, so Stefan Schmid, der stattdessen Ersatzkeeper Jürgen Jensch zwischen die Pfosten schickte. „Sonst hätten wir mit zwei Mann weniger zu Ende spielen müssen.“

    Trainer des Türk SV Bobingen bedrängt den Schiedsrichter

    Einen harten Job hatte der erst 17-jährige Schiedsrichter Maximilian Riedel aus Horgau. Er brach nach knapp einer halben Stunde die Kreisliga-Partie zwischen der TSG Augsburg und dem Türk SV Bobingen ab. Nach Darstellung des Türk SV Bobingen soll dem Spieler Tolga Özkan ins Gesicht getreten worden sein, ohne dass dies geahndet worden wäre. „Danach sind meine Spieler regelrecht ausgeflippt, denn der Spieler blieb blutend liegen“, so der Bobinger Trainer Erkan Suicmez. Er sei daraufhin auf den Platz gelaufen und habe den Schiedsrichter „am Trikot gepackt“ und zu ihm gesagt, ob denn „einer sterben müsse, bis er was unternimmt.“ Riedel sah darin anscheinend einen tätlichen Angriff.

    Gegen den Spieler, der Özkan getreten haben soll, haben die Bobinger nach Aussage von Suicmez, der sein Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter sehr bedauert, Anzeige erstattet.

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