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Fußball-Nachlese: Doppelte Premiere geht in die Hose

Fußball-Nachlese

Doppelte Premiere geht in die Hose

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    Auf Augenhöhe befanden sich nicht nur Benni Schmoll vom TSV Neusäß (rechts) und Daniel Wiener vom TSV Dinkelscherben beim 0:0 im Landkreisderby der Bezirksliga Nord.
    Auf Augenhöhe befanden sich nicht nur Benni Schmoll vom TSV Neusäß (rechts) und Daniel Wiener vom TSV Dinkelscherben beim 0:0 im Landkreisderby der Bezirksliga Nord. Foto: Andreas Lode

    Landkreis Augsburg Wie ein Spitzenreiter ist Nord-Bezirksligist TSV Neusäß gegen den TSV Dinkelscherben nicht wirklich aufgetreten, auch wenn er jetzt – sogar alleiniger – Spitzenreiter ist: Der aus dem enttäuschenden Heim-0:0 resultierende Punkt reichte für den Sprung vom zweiten auf den ersten Platz, weil auch die Konkurrenz Federn lassen musste. Türkspor Augsburg kam auf eigenem Platz gegen den FC Donauwörth mit einem blauen Auge davon, schaffte nach 0:3-Rückstand gerade noch ein 3:3. Der TSV Wertingen dagegen ging leer aus: Beim Kellerkind SSV Glött kassierte der amtierende Vizemeister eine völlig unerwartete 0:1-Niederlage.

    TSV Meitingen reicht die Vorschusslorbeeren weiter

    Heimlicher Tabellenführer allerdings ist Meitingen-Bezwinger SC Ichenhausen, der erst zwei Partien ausgetragen hat. Vor dem 4:1-Sieg gegen das Dabestani-Team stand ein 2:1-Erfolg in Rain gegen die dortige Regionalliga-Reserve. „Wir haben gegen den kommenden Meister gespielt“, verteilte Meitingens Abteilungsleiter Torsten Vrazic die Vorschusslorbeeren, die seine Elf nach dem 9:1 gegen die SpVgg Wiesenbach überreicht bekam.

    Doch zurück zum TSV Neusäß. Die triste Nullnummer am Lohwald geriet zum Debütanten-Ball: Ihre Erstauftritte hatten Anja Krendlinger, die Tochter von Fußballchef Ernst Krendlinger, als Stadionsprecherin und Karl Lenz als Mannschaftsbetreuer. Der 67-Jährige, der in Welden lebt, ist ein alter Bekannter von Co-Trainer Toni Merk und von Günter Hausmann. „Er war schon bei etlichen Vereinen in den unterschiedlichsten Funktionen tätig und ist ein Mann, der immer dort hinlangt, wo er gebraucht wird“, verrät der Sportliche Leiter. „Wir sind froh, dass er sich jetzt bei uns engagiert.“

    Nicht zustande hingegen kam die bereits als perfekt gemeldete Verpflichtung von Klaus Zerbe als Nothelfer in Sachen Torwarttraining. Grund: Alex Mayer macht nach seiner Kreuzband-OP so gute Fortschritte, dass er früher als geplant die Arbeit mit den TSV-Keepern wieder aufnehmen kann. Interimsweise übernimmt Hausmann diesen Job.

    Heimpremiere auf fremdem Platz geht für VfR Foret daneben

    Völlig neues Terrain betrat der VfR Foret. Das erste Spiel in der Kreisliga Augsburg war gleichzeitig das erste Spiel auf dem Platz des benachbarten SV Stettenhofen, mit dem man vor rund einem Jahr noch fusionieren wollte. Mit einer Viertelstunde Verspätung durch das kurze Unwetter überquerten die Kicker erstmals die zwischen beiden Sportplätzen liegende Straße. Doch die mit Spannung und Optimismus erwartete Premiere ging in die Hose. 1:2 verloren die Foreter gegen den SV Stadtwerke Augsburg. Die Ursache lag nicht darin, dass der von den Junioren des TSV Aindling gekommene Itua Sadadi, 19, der von der Frisur her an Mario Balotelli erinnert, wegen Rückenproblemen nicht mitwirken konnte.

    „In der ersten Halbzeit waren wir haushoch überlegen, dann haben wir aufgehört Fußball zu spielen“, ärgerte sich Onur Gezgin. Ja, der neue Spielertrainer, letzte Saison noch für den TSV Gersthofen in der Bayernliga am Ball, hatte noch am Tag danach einen richtig dicken Hals: „Eine unnötige Niederlage! Wir haben uns mehr mit dem Gegner und dem Geschehen außerhalb des Platzes beschäftigt, als mit unserem Spiel. Die ständigen Diskussionen haben uns aus dem Rhythmus gebracht.“ Deshalb habe es bereits unmittelbar nach dem Spiel in der Kabine gescheppert. Gezgin: „Das darf kein zweites Mal passieren!“

    Überhaupt gab es in der Kreisliga Augsburg am ersten Spieltag einige Überraschungen. Die TSG Stadtbergen zum Beispiel rang dem haushohen Favoriten VfL Kaufering ein 1:1-Unentschieden ab. Der TSV Ustersbach um die überragenden Cosmin Uilacan und Marcus Biber stürmte die Alm und feierte beim TSV Leitershofen einen 3:1-Erfolg.

    Wir wissen nicht, wo die Ustersbacher ihren Auswärtssieg gefeiert haben, denn das große Fest steigt dort ja erst kommendes Wochenende. Vermutlich werden sie dort etwas nachholen, denn der TSV ist spielfrei.

    TSV Gersthofen nimmt auf der „Kulturina“ ein Bad in der Menge

    Die Kicker des TSV Gersthofen hatten es nach ihrem 3:1-Auswärtssieg beim SC Oberweikertshofen eilig. Sie wollten auf der „Kulturina“, dem großen Stadtfest, das Bad in der Menge genießen. „Irgendwann sind dann die Boxen kaputt gegangen und schlagartig war die Musik aus“, erinnert sich Trainer Ivan Konjevic noch vage. Stunden vorher war es anders herum: In Oberweikertshofen kam der TSV erst mit zunehmender Spieldauer auf Betriebstemperatur. „Die ländlich, friedliche Idylle hat uns anscheinend eingelullt“, so Konjevic, „wir haben zunächst überhaupt nicht ins Match gefunden.“

    Die Quittung war ein 0:1-Rückstand schon nach zwölf Minuten. Und wieder reagierte der Coach mit einer Umstellung, brachte nach einer halben Stunde Jan Plesner, 24, für Youngster Stefan Schnurrer, 19. „Wir hatten Probleme auf dieser Seite, deshalb wollte ich den Spieler schützen. Er darf jetzt nicht an sich zweifeln und muss weiter Gas geben.“ So, wie es die gesamte Mannschaft in Halbzeit zwei getan hat. Da wurde mehr nach vorne gespielt. Genauso so, wie der Trainer sich das vorgestellt hatte. „Oberweikertshofen konnte nicht mehr mithalten, weil wir bei der Hitze einfach fitter waren“, lobt Konjevic. „Hier zahlt sich die gute Vorbereitung aus. Ob solche Kraftakte aber immer gelingen?“ Liegt der TSV Gersthofen mit sechs Punkten aus vier Spielen nun im Soll? „Nein! Die ersten beiden Niederlagen ärgern mich noch immer“, knurrt Ivan Konjevic.

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