Unfassbar! Auf die längste Winterpause aller Zeiten folgt die kürzeste Sommerpause aller Zeiten. Während die untersten Klassen am Pfingstsamstag gerade noch den letzten Spieltag absolviert haben oder gar noch in der Relegation kicken, beginnt beim Landesligisten TSV Gersthofen am morgigen Donnerstag bereits wieder die Vorbereitung auf die neue Saison, die am 11. Juli beginnt.
Wer dabei auf dem Platz stehen wird, konnten gestern weder Trainer Ivan Konjevic noch Ulf Haas, der sportliche Leiter, sagen. Das Gesicht der Mannschaft hat sich jedenfalls völlig verändert. Nachdem man finanziell den Gürtel radikal enger geschnallt hat, haben mit Markus Nix, Daniel Zweckbronner (beide SV Mering), Martin Wenni (SC Ichenhausen), Jan Plesner (Schwaben Augsburg), Roman Artes (TSV Meitingen), Johannes Raber, Fatih Cosar (beide TSV Aindling), Eddi Keil (TSG Thannhausen), Giuliano Manno, Ronny Roth (beide FC Affing) und zuletzt Marco Lettrari (VfR Foret) und Denis Delalic (Ziel unbekannt) zwölf Spieler den Verein verlassen.
Völlig unverständlich ist dabei für Außenstehende, dass es einige Kicker zu Vereinen zog, die ebenfalls im Würgegriff des Finanzamtes stecken und deshalb schon vor längerer Zeit eklatante Einsparungen angekündigt haben. Einziger Neuzugang ist bisher Stefan Leiteritz, der vom SV Münster zu seinem Heimatverein zurückkehrt.
Man muss kein Prophet sein, um dem TSV Gersthofen schwere Zeiten vorauszusagen. Doch das wird in Kauf genommen. „Nach einigen unangenehmen Jahren sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir finanzielle Risiken nicht mehr eingehen werden“, erklärte der neue TSV-Präsident Hinrich Habenicht anlässlich der Vorstellung des neuen Namensgebers der Selgros-Arena unmissverständlich.
Der entlassene Trainer leidet wie ein Hund
Unfassbar! Da steigt eine Mannschaft in die Kreisklasse auf – und wenige Tage zuvor wird der Trainer entlassen, weil er seine Truppe an der Seitenlinie zu laut und zu impulsiv gepusht hat. Da müsste Dortmunds Jürgen Klopp nach jedem zweiten Spiel entlassen werden. Geschehen ist dies in der Tat beim SV Grün-Weiß Baiershofen, mit dem Toni Weichselbaumer bei seinem sechsten Verein den sechsten Aufstieg verbuchen konnte. Während Baiershofens Abteilungsleiter Rainer Wiedemann bedauerte, dass Weichselbaumer nicht mitgefeiert habe, saß der auf der heimischen Terrasse und litt wie ein Hund, als er von einigen Spielern, die nach wie vor zu ihm stehen, über die Spielstände informiert wurde.
Entscheidenden Anteil an der Rückkehr nach dreijähriger Abstinenz in die Kreisklasse hatte Peter Wiedemann. Obwohl dieser in der Vorrunde aufgrund einer Verletzung kaum auflaufen konnte, wurde er mit 21 Treffern Torschützenkönig in der A-Klasse West 1. Beim 6:1 gegen SV Münsterhausen traf er erneut zweimal. Die weiteren Tore steuerten Peter Rolle, Rupert Doley, Martin Weidemann (Foulelfmeter) und Mario Schurer bei.
Mit David Hass, Jörg Mair, Jonas Fritz und Rupert Doley stoßen vier Eigengewächse von der JFG Zusamtal zu den Senioren; ferner konnten mit Torwart Jürgen Eisenhofer (SV Villenbach) und Abwehrspieler Bernhard Ostermayer (SV Wörleschwang) schon zwei externe Neuzugänge verpflichtet werden.
Wer die freie Trainerstelle von Toni Weichselbaumer übernehmen wird, das ist noch offen: „Momentan bin ich selbst noch überfragt“, gesteht Wiedemann. Bevor er erste Kontakte aufnehmen wird, möchte er mit Kreisspielleiter Rainer Zeiser Kontakt aufnehmen, ob sein Team in der kommenden Saison in der Kreisklasse West 2 antreten kann. Denn in Baiershofen ist schon jetzt die Vorfreude auf Derbys gegen Zusamzell, Binswangen, Holzheim oder Weisingen riesengroß.
Eugenio Paci übernimmt beim SV Achsheim
Einen neuen Trainer hat indes der Kreisklassenabsteiger SV Achsheim gefunden, der mit Torhüter Michael Weißhaupt (TSV Herbertshofen) und Menshor Basholli (VfR Foret) zwei seiner wichtigsten Spieler verliert. In der kommenden Saison in der A-Klasse Nordwest soll Eugenio Paci, der zuletzt beim FC Marxheim/Gansheim (B-Klasse Nord) aktiv war, als Spielertrainer agieren.
Unfassbar! Im Abstiegskampf der A-Klasse Nordwest hat sich der SV Gablingen mit einem 3:1-Sieg gegen den bereits feststehenden Meister SV Bonstetten den Klassenerhalt gesichert. Da hat es nichts geholfen, dass der TSV Dinkelscherben II das Kellerduell gegen den SV Nordendorf mit 5:2 gewonnen und gleichzeitig den Bonstettern einige Maß Bier in Aussicht gestellt hat. Die TSV-Reserve muss absteigen.
Dafür scheint das Bezirksligateam in Sachen Neuzugänge fündig geworden zu sein: Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Cosmin Uilacan vom Nachbarn TSV Usterbach auf den Kaiserberg kommen soll. Außerdem sollen die Lila-Weißen Interesse an Fabian Untersehr haben, der seinen SSV Neumünster-Unterschöneberg mit zwei Treffern zum Klassenerhalt geschossen hat. (mit her)