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Fussball: Mehr Polizei als Gersthofer Zuschauer

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Mehr Polizei als Gersthofer Zuschauer

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    Trauerspiel. Auf und neben der Bank des TSV Gersthofen saßen neben Trainer Robert Walch und Co-Trainer Gerhard Hildmann nur noch Spieler, die nicht eingesetzt werden konnten. Von links Maximilian Obermeyer (verdeckt), Eddi Keil, Ronny Roth, Tobias Hildmann, Sebastian Kinzel, Daniel Zweckbronner und Sebastian Schaller.
    Trauerspiel. Auf und neben der Bank des TSV Gersthofen saßen neben Trainer Robert Walch und Co-Trainer Gerhard Hildmann nur noch Spieler, die nicht eingesetzt werden konnten. Von links Maximilian Obermeyer (verdeckt), Eddi Keil, Ronny Roth, Tobias Hildmann, Sebastian Kinzel, Daniel Zweckbronner und Sebastian Schaller. Foto: Merk

    Gersthofen Wie die Spatzen auf dem Telefondraht saßen und standen sie während der Partie gegen den 1. FC Schweinfurt 05 auf und hinter der Auswechselbank des TSV Gersthofen: Die verletzten Spieler Sebastian Kinzel, Eddi Keil, Sebastian Schaller, Daniel Zweckbronner, Ronny Roth, Tobias Hildmann und der rotgesperrte Maximilian Obermeyer. Auf der Tribüne hatte Johannes Hintersberger Platz genommen, der als zukünftiger Co-Trainer am Freitagabend die Bezirksoberliga-Partie Schwaben Augsburg gegen Dinkelscherben in Augenschein genommen hatte. Acht Stammspieler, die derzeit nicht zur Verfügung stehen.

    Aufgrund dieser unsäglichen Personalmisere stand mit Dominik Merkle bereits ein Eigengewächs aus der zweiten Mannschaft in der Startformation, der seine Sache nicht einmal schlecht machte. Doch es kam noch schlimmer. Zur Pause musste Stefan Mittelbach passen. So weit, so gut. Doch für ihn kam Tobias Antoni. Dass der etatmäßige Ersatztorhüter als Stürmer zu den Aktivposten zählte, spricht nicht für die Mannschaft.

    Der einzige, der noch Emotionen zeigte, war Kapitän Christian Krieglmeier. Der Gersthofer Keeper regte sich furchtbar auf, als er einen Ball noch vor der Seitenauslinie schnappte, der Schiedsrichterassistent jedoch auf Eckball entschied. Mehr als eine Gelbe Karte – übrigens die einzige in diesem „Freundschaftsspiel“ – brachte es ihm aber nicht ein.

    Es war wirklich ein Trauerspiel, das an diesem Sonntag in der Abenstein-Arena ablief. Nachdem die Partie aufgrund der angereisten 30 bis 40 angeblich gewaltbereiten Schweinfurter Fans als Hochsicherheitsspiel eingestuft wurde, tummelte sich im weiten Rund mehr Polizei als Gersthofer Zuschauer. Anscheinend hat der TSV Gersthofen inzwischen jeglichen Kredit verspielt. Da half es auch nichts, dass die Eintrittspreise reduziert wurden. Dies gilt übrigens auch für das letzte Heimspiel gegen den TSV Großbardorf am 19. Mai, das in Anbetracht des abendlichen Champions-League-Finals zwischen dem FC Bayern München und dem FC Chelsea auf 14 Uhr vorverlegt wurde.

    Zum Auswärtsspiel nach Frohnlach reicht ein kleiner Bus

    Am kommenden Samstag spielt der TSV Gersthofen zunächst einmal beim VfL Frohnlach. Das sind einfach mindestens drei Stunden Fahrt quer durch den Freistaat. Einen großen Bus braucht man da wohl nicht zu ordern. „Die Frau von Stefan Mittelbach ist hochschwanger. Da kann man es ihm nicht einmal verübeln, wenn er lieber bei ihr bleiben will“, zeigt Trainer Robert Walch Verständnis. Er appelliert an den Zusammenhalt innerhalb des TSV Gersthofen: „Wir sind ein großer Verein mit 20 Mannschaften. Wir müssen eng zusammenrücken!“

    Im Moment scheint die Abteilung aber aus mehreren Fragmenten zu bestehen. Am Sonntag gab es bis auf Merkle weder Unterstützung von der zweiten Mannschaft, die zeitgleich in Inchenhofen (Kreisklasse Aichach) spielte, noch von den A-Junioren, die bereits am Vormittag mit 1:7 beim FC Memmingen unter die Räder kam.

    Klaus Raßhofer flüchtete sich nach der 0:5-Heimklatsche in bitteren Sarkasmus. Der Geschäftsführer erkundigte sich nach den Trainingszeiten. Angesichts der Gersthofer Personalsituation sei es noch nie so leicht gewesen ein Bayernligaspiel bestreiten zu können. (oli)

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