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Fußball: Höß kritisiert den Verband

Fußball

Höß kritisiert den Verband

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    Höß kritisiert den Verband
    Höß kritisiert den Verband

    Gersthofen/Pipinsried Eines vorneweg. Wer gedacht hatte, dass nach der Wintertagung der Landesliga Südwest alle offenen Terminfragen geklärt seien, wurde nach zweieinhalb Stunden eines Besseren belehrt. Nur ein Teil der 15 im Herbst ausgefallenen Partien wurde bereits angesetzt, die restlichen Terminfragen wurden nicht geklärt. Denn beim Treffen der Vereinsvertreter in Gersthofen standen andere vom Verband gewünschte Themen im Vordergrund.

    Ausführlich wurde der BFV-Liveticker gepriesen – mit der Bitte, dass doch künftig alle mitmachen. Doch die Begeisterung hielt sich merklich in Grenzen. Nicht nur, weil der vom Verband geforderte Liveticker problematischer zu bedienen sei, als etwa das Parallelangebot FuPa.

    „Liveticker, Stadionsprecher, Ordner, Schiedsrichterbetreuer und, und, und.“ Der Fußballverband wolle immer mehr. „Wir bringen doch gar nicht so viel Leute her, um immer mehr Aufgaben zu übernehmen“, kritisierte Affings technischer Leiter Markus Berchtenbreiter auf der Bayernliga-Tagung in Pipinsried. „Was bringt der Liveticker unserem Verein?“, fragte Steffi Marschalek, die Stadionsprecherin des FC Pipinsried. Antwort: „Nichts.“ Im Gegenteil: Der eine oder andere Fan könnte möglicherweise fern bleiben, weil er doch das ganze Spielgeschehen frei Haus geliefert bekommt.

    Hohe Aufmerksamkeit war bei den Themen rund um den Spielbetrieb gewiss. So durften die Landesligisten abstimmen, wie sie sich die Zukunft der Qualifikationsrunden zum bayerischen Toto-Pokal vorstellen. Die aktuell gültige Variante mit 120 Klubs, die drei übers Jahr verteilte Runden zu absolvieren haben, stößt auf wenig Gegenliebe. Bei den Varianten mit 96 beziehungsweise 48 Klubs wären nicht mehr automatisch alle Klubs im Pokal startberechtigt und die Abschlusstabellen in Bayern- und Landesligen würden als Teilnahmekriterium herhalten.

    Zusätzliche Pokalspiele vor Rundenbeginn werden jedoch für Terminprobleme sorgen. „Es war Wunsch der Vereinsvertreter in den Workshops, dass die Zeit im Juni und Juli zu mehr Spielen genutzt wird“, erklärte Hendlmeier auf die Frage, wann denn die Spieler dann noch eine kleine Pause zum Auskurieren von Blessuren oder für den Urlaub einlegen können.

    Gersthofer Nachholspiele sind terminiert

    Zur laufenden Runde zog Hendlmeier ein durchwachsenes Resümee. Die 15 Spielausfälle im Herbst bereiten jetzt schon leichte Terminprobleme, die sich dann verstärken würden, wenn im März oder April weitere Absagen folgen sollten. Terminiert sind die beiden Nachholspiele des TSV Gersthofen. Zum Punktspielauftakt treten die Schwarz-Gelben am 1. März beim TSV Landsberg an. Die Partie bei der SpVgg Kaufbeuren soll am Mittwoch, 16. April, ausgetragen werden.

    Das Verhältnis zwischen den Landesligisten und den Schiedsrichtern sei in Ordnung, erklärte Verbands-Lehrwart Manfred Kranzfelder (Wehringen). Sorgen bereitet ihm aber der massive Rückgang an Unparteiischen. In Bayern haben im zurückliegenden Jahr 2500 Kameraden den Dienst quittiert, was fast 16 Prozent der Referees im Freistaat sind.

    „Ich mache mir Sorgen um die Situation beim BC Aichach und habe Angst, dass es nach dieser Saison nicht weitergeht“, sagte Johann Wagner. Er ist Spielleiter der Bayernliga Süd und äußerte diese Bedenken „um eine ungewisse Zukunft bei diesem Traditionsverein“ auf der Spielgruppentagung der zweithöchsten Spielklasse Bayerns. Ein Fragensteller wollte wissen, ob sich denn der bayerische Fußballverband nicht mit den zunehmenden Problemen der Fußballvereine auseinandersetzte. In der Region sind zum Beispiel der TSV Gersthofen, der TSV Aindling, der FC Affing und seit Neuestem der BC Aichach betroffen. „Wir sind nicht für die Führung eines Vereins verantwortlich“, sagte Josef Janker vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV).

    Der streitbare Präsident des gastgebenden FC Pipinsried, Konrad Höß, indes fühlt sich als „Verein in einer Spielklasse, in der wir gern drinbleiben würden“, teilweise nicht nur vom Fußballverband, sondern auch von der Politik im Stich gelassen. „Warum werden die Vereine immer mehr gemolken“, grantelte Höß und forderte von den Spitzenfunktionären des bayerischen Fußballs, „durch ihre guten Beziehungen auch mal den Herrn Finanzminister Markus Söder einzuschalten.“ Der Schatzmeister beim FCP sei gleichzeitig Steuerberater „und es ist kein Spaß, was sich da manchmal abspielt“. (wab, gps)

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