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Fußball: Ein Höhenflug mit abruptem Ende

Fußball

Ein Höhenflug mit abruptem Ende

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    Die Fußballer des TSV Gersthofen bejubelten 2011 nach einem 3:1-Sieg im Relegationsspiel gegen die SpVgg Selbitz den Aufstieg in die Bayernliga.
    Die Fußballer des TSV Gersthofen bejubelten 2011 nach einem 3:1-Sieg im Relegationsspiel gegen die SpVgg Selbitz den Aufstieg in die Bayernliga. Foto: Marcus Merk

    Das Zehner-Jahrzehnt im Fußball ist in der Region natürlich vom Aufstieg des FC Augsburg in die 1. Bundesliga geprägt, der 2011 gelang. 2015 mischten die Fuggerstädter dann sogar in der Europaliga mit. Die Wurzeln dieses Erfolges aber sind auch auf dem Kunstrasen in der Gersthofer Sportarena zu finden, auf dem die FCA-Kicker oft zum Trainieren zu Gast waren.

    Im Schatten des FC Augsburg setzte auch der TSV Gersthofen zu einem Höhenflug an. Nachdem man zunächst nach 40 Jahren in die Landesliga zurückgekehrt war, schafften die Ballonstädter ebenfalls 2011 unter dem Trainergespann Robert Walch und Gerhard Hildmann, beide ebenfalls mit einer FCA-Vergangenheit, den Aufstieg in die Bayernliga. Als Vizemeister der Landesliga Süd traf man dabei in einem Relegationsspiel in Schwabach auf den Nord-Vize SpVgg Selbitz. Nach 90 spannenden Minuten hatten die Gersthofer mit 3:1 das glücklichere Ende für sich. Die beiden Ex-Profis Johannes Hintersberger und Mark Römer sowie Youngster Maximilian Obermeyer hatten vor 1500 Zuschauern für die Treffer gesorgt.

    In der Saisonvorbereitung trat der Bundesliga-Aufsteiger FC Augsburg gegen den Bayernliga-Aufsteiger TSV Gersthofen an. Über 2000 Zuschauer wollten das Gastspiel in der Abenstein-Arena sehen, das der FCA mit 2:0 gewann. 11:1 gewann der Bundesligist im Jahr 2015 beim TSV Zusmarshausen vor der Rekordkulisse von 3500 Zuschauern.

    Obwohl die Mannschaft mit weiteren Ex-Profis und aus dem FCA hervorgegangenen Nachwuchsspielern wie Thomas Rudolf, Sebastian Kinzel, Daniel Raffler, Lukas Kling oder Mariusz Suszko erheblich verstärkt wurde, musste man in den Stadien von Bayreuth, Schweinfurt oder Hof Lehrgeld zahlen. Das ausgegebene Ziel – ein Platz unter den ersten neun, was in dieser Saison zur direkten Qualifikation für die neue Regionalliga Bayern berechtigt hätte – wurde nicht nur sportlich nicht erreicht. Bereits vor Saisonende gab der neue TSV-Präsident Jürgen Treffler bekannt, dass man die Bewerbung aus finanziellen Gründen zurückgezogen habe.

    Nachdem man gerade so den Klassenerhalt geschafft hatte, begann in der Saison 2012/13 der Abstieg. Im Mai durchsuchten Steuerfahnder bei einer Razzia die Geschäftsräume des TSV Gersthofen. In Scharen verließen daraufhin die „Legionäre“ den finanziell klammen Verein, innerhalb von zwei Jahren ging es im Sturzflug zurück in die Bezirksliga. Der Höhenflug war beendet. Mittlerweile haben sich die Fußballer des TSV Gersthofen konsolidiert, sind zuletzt 2018 knapp am Aufstieg in die Landesliga gescheitert. Dort gaben der TSV Meitingen (2016/17) und der SV Cosmos Aystetten (2017/18 – 2018/2019) Gastspiele.

    Einen Sprung über zwei Klassen hinweg schaffte der SV Ehingen/Ortlfingen. Nachdem es in der Saison 2010/2011 aufgrund einer Strukturreform keine A-Klassen gab, stieg die Truppe aus dem äußersten Norden des Landkreises von der B-Klasse in die Kreisklasse auf. Seit Beginn dieser Runde spielt der SVE/O im Fußball-Kreis Donau.

    Eine Weltmeisterin gab es im Jahr 2014. Jenny Gaugigl aus dem Diedorfer Ortsteil Biburg, die bei der SpVgg Auerbach-Streitheim das Fußballspielen erlernt hatte und zwischenzeitlich beim FC Bayern spielte, holte mit der deutschen U20-Nationalmannschaft in Kanada den Titel.

    Geschichte schrieben auch die Fußball-Frauen des SSV Anhausen und des SC Biberbach, die 2018 beziehungsweise 2019 in die Landesliga aufstiegen und damit zur Nummer zwei und drei in der Region Augsburg avancierten.

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