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Fußball: Die „Zweite“ setzt zum Konter an

Fußball

Die „Zweite“ setzt zum Konter an

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    Nach mageren sechs Punkten zur Winterpause hat sich der TSV Meitingen II auf den letzten Drücker doch noch den Klassenerhalt gesichert. Doch der Jubel darüber ist längst in ein Waschen schmutziger Wäsche mit gegenseitigen Schuldzuweisungen ausgeartet.
    Nach mageren sechs Punkten zur Winterpause hat sich der TSV Meitingen II auf den letzten Drücker doch noch den Klassenerhalt gesichert. Doch der Jubel darüber ist längst in ein Waschen schmutziger Wäsche mit gegenseitigen Schuldzuweisungen ausgeartet. Foto: Karin Tautz

    Viel Staub aufgewirbelt haben beim TSV Meitingen Aussagen von Trainer Pavlos Mavros, der im Stadionheft „Lechauenblatt“ einige Spieler der zweiten Mannschaft, die den Verein in der Sommerpause verlassen haben, als „asozial“ und „Dummköpfe“ bezeichnete (siehe Ausriss). Für die zweite Mannschaft des TSV war die ganze Thematik um die vielen Abgänge in der Sommerpause eigentlich zu Beginn der neuen Saison erledigt. Nach den öffentlichen Anfeindungen und Beleidigungen in der Stadionzeitung sahen sich einige ehemalige Spieler jedoch gezwungen, einige Dinge, die faktisch nicht der Wahrheit entsprechen, ins rechte Licht zu rücken.

    „Am vergangenen Freitag mussten wir verwundert feststellen, wie die Vereinsführung des TSV Meitingen in Form von ’Urgestein’ Pavlos Mavros, der Mitte der Saison 2017/18 das Traineramt der ersten Mannschaft in Meitingen übernommen hat, mit langjährigen Vereinsmitgliedern umgeht“, heißt es in einem Schreiben an unserer Zeitung, in dem die einheitliche Meinung der Mannschaft dargestellt ist.

    In der Stadionzeitung vor dem Heimspiel gegen den TSV Wertingen, die vorab auf der Facebookseite der TSV-Fußballer veröffentlicht wurde, wurde die ehemalige zweite Mannschaft als „Dummköpfe“ und „asozial“ dargestellt. Diese Wortwahl und Meinung wurde später von der Vereinsführung sogar bestätigt. „Das ist die Meinung des Trainers und zu dieser steht er und stehen wir als Verein“, hieß es in einem Kommentar in den sozialen Medien. „Zudem wurde behauptet, dass wir den Verein binnen einer Woche im Stich gelassen hätten. Das entspricht definitiv nicht der Wahrheit“, heißt es weiter.

    Nachdem über die komplette Spielzeit 2018/19 keine Gespräche geführt wurden, hatten sich bereits im März drei Spieler entschieden, den Verein zu verlassen. Weitere sollten bis zum Saisonende hin folgen. Die Vereinsführung war wohl davon ausgegangen, dass die bestehende zweite Mannschaft auch ohne Gespräche in der neuen Spielzeit die Fußballschuhe für den TSV Meitingen schnüren wird. „Als der Unmut dann doch einmal die Vereinsführung erreicht hatte, wollte man drei Spieltage vor Schluss, während der schwierigsten Phase der Saison, mit den Gesprächen starten. Das wurde legitimerweise verneint, um die Konzentration auf das Saisonfinale zu richten.“

    Ein weiteres Beispiel, welches den Stellenwert der zweiten Mannschaft beschreibt, nennen die Reservisten: „Argumentiert wird jetzt vermutlich im Nachhinein, dass man an einem Strang gezogen habe, um die zweite Mannschaft vor dem Abstieg zu bewahren. Klar wurde der Kader die letzten Spiele mit der ersten Mannschaft verstärkt. Das sollte jedoch selbstverständlich sein und kein Anlass für einen Schulterklopfer.“

    Das solche Aussagen des Trainers der ersten Mannschaft auch Elternteile der Spieler erreichen, welche Woche für Woche ehrenamtlich für den TSV Meitingen aktiv sind, wurde dabei wohl auch nicht bedacht. „Ob wir, die ’den Verein nach all den Jahren einfach so fallen gelassen haben’, uns dahingehend hinterfragen müssen, wagen wir daher schwer zu bezweifeln“, so die Spieler, „zumal solche Aussagen von einer Person stammen, die sich mit dem Verein wohl nicht ansatzweise so identifizieren kann, wie es der Großteil unserer Mannschaft getan hat.“

    Die ehemaligen Kicker der zweiten Mannschaft legen Wert darauf, dass dies kein Rundumschlag sein soll, sondern nur eine Gegendarstellung zu Unwahrheiten und Anfeindungen in der Stadionzeitung. Auch, dass die Stadionzeitung letztendlich zum Spieltag nicht herausgegeben wurde, bestärkt die Abwanderer in der Annahme, dass doch noch einmal überlegt worden ist. Auch wurde der Artikel auf der offiziellen Facebook-Seite des TSV Meitingen entfernt. „Wir wünschen dem Verein trotz allem eine erfolgreiche Saison, die hoffentlich mit der Rückkehr in die Landesliga gekrönt wird“, lautet das Schlusswort.

    „Wir bedanken uns bei allen, die für den TSV Meitingen die Knochen hingehalten und sich ordentlich abgemeldet haben“, kontert Abteilungsleiter Torsten Vrazic. „Wir haben vielleicht alle unsere Fehler gemacht, aber insgesamt haben wir mit dem Klassenerhalt Großes geleistet.“ Dass man mit den Spielern in der Winterpause nicht gesprochen haben, lag daran, dass man mit sechs Punkten abgeschlagen Letzter war: „Da hätte wohl kaum einer klare Kante gezeigt.“ Die hat jetzt Mavros gezeigt. „Vielleicht war die Wortwahl etwas unglücklich“, bitten Vrazic um Verständnis und Entschuldigung. (pm/oli)

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