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Fussball: Der ominöse Punkt

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Der ominöse Punkt

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    Der Capitano geht voran. Seppi Guggenberger hat bereits für die kommende Saison beim TSV Neusäß zugesagt.
    Der Capitano geht voran. Seppi Guggenberger hat bereits für die kommende Saison beim TSV Neusäß zugesagt. Foto: Andreas Lode

    Landkreis Augsburg April, April! Es lief die 85. Minute, als Schiedsrichter Peter Karmann im Spiel des TSV Aindling II gegen den SC Ichenhausen beim Stand von 1:1 auf Elfmeter für den Tabellenführer entschied. „Der Schütze hatte sich schon den Ball zurechtgelegt, als es sich der Unparteiische nach Intervention seines Assistenten anders überlegte und Freistoß für den TSV Aindling gab“, berichtete Augenzeuge Ernst Krendlinger. Der Abteilungsleiter des TSV Neusäß war natürlich glücklich, dass der SC Ichenhausen, dem zuvor schon zwei reguläre Tore aberkannt wurden, nicht zum finalen Elfmeterschuss antreten durfte. Durch das 1:1 sind die beiden Kontrahenten nun nämlich punktgleich an der Spitze der Bezirksliga Nord. Und durch die Strukturreform des Bayerischen Fußball-Verbandes zählt heuer nur die Meisterschaft. Nur der Tabellenerste darf um den Aufstieg in die Landesliga spielen, würde hier auf den Tabellenachten der Bezirksoberliga treffen. Das ist derzeit der SV Egg an der Günz.

    Glück hatte der TSV Neusäß auch bei seinem 2:1-Sieg gegen den SC Bubesheim. „Bubesheim war in der ersten Halbzeit eindeutig besser, hat sich jedoch durch Undiszipliniertheiten selbst um den Sieg gebracht“, so die Meinung des Neusässer Fußballbosses. Unrühmlicher Höhepunkt sei gewesen, als der per Ampelkarte des Platzes verwiesene Berisha beim Abgang noch eine Wasserflasche in Richtung des verletzt am Boden liegenden Daniel Framberger trat.

    Ob Landesliga oder Bezirksliga – beim TSV Neusäß laufen die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren. Am Wochenende hat Krendlinger die Zusammenarbeit mit Trainer Stefan Schmid und dem sportlichen Leiter Stefan Scheurer um ein weiteres Jahr verlängert. „Ob Landesliga oder Bezirksliga – es wird beim TSV Neusäß nicht mehr Geld geben, sondern eher geringfügig reduzierte Bezüge.“ Die Sponsoren werden auch beim Lohwald-Klub immer weniger. Trotzdem haben von 19 Spielern des Bezirksliga-Kaders bereits zehn zugesagt. Darunter auch die beiden Kapitäne Seppi Guggenberger und Benedikt Schmid sowie der viel umworbene Daniel Framberger. „Wenn er hier- bleibt, bleibt er in Neusäß, weil es ihm bei uns sehr gut gefällt“, sagt Krendlinger. Die Möglichkeit einer beruflichen Veränderung sei beim Ex-FCA-Spieler allerdings relativ groß.

    Dass es die Sponsoren kleinerer Vereine mehr und mehr zum FC Augsburg zieht, wird nach Ernst Krendlingers Meinung überschätzt: „Die lokalen Sponsoren stehen zu uns Oberkante Unterlippe und an die ganz Großen kommen wir sowieso nicht ran.“ Doch die Sogwirkung des Bundesligisten wird immer größer. So war beim Nordwest-A-Klassisten BSC Heretsried nach dem 2:0-Sieg gegen den TSV Herbertshofen II das unkameradschaftliche Verhalten einiger Heretsrieder Spieler der einzige Wermutstropfen im Freudenkelch. Sie ließen ihre Mannschaft im Stich, weil ihnen der Besuch des FCA-Spiels gegen Schalke 04 wichtiger war.

    Während der TSV Herbertshofen wenigstens noch eine zweite Mannschaft stellen konnte, mussten der SC Altenmünster und der SC Biberbach die Begegnungen ihrer im aufstiegsberechtigten Spielbetrieb stehenden zweiten Garnituren aufgrund Personalmangels absagen. Andere „Zweite“ wie der SV Cosmos Aystetten II (1:8 gegen Gessertshausen) oder der TSV Dinkelscherben II (0:6 gegen Ottmarshausen) bekamen das Fell über die Ohren gezogen. Ob das unbedingt daran lag, dass einige lieber dem FCA zuschauten? Schon in den vergangenen Wochen deutete es sich an, dass den zweiten Mannschaften die Luft ausgeht.

    Nicht mit der zweiten Garnitur am Start war der TSV Leitershofen, der vom TSV Haunstetten mit 0:6 von der heimischen Alm geblasen wurde. Die Niederlage kann Trainer Michael Kreutmayr jedoch relativ einfach erklären: „Haunstetten war richtig gut. Innerhalb einer Viertelstunde haben wir schon zwei Treffer kassiert. Als wir nach der Pause motiviert zurückgekommen sind, hat ein unberechtiger Elfmeter für die Entscheidung gesorgt.“ Am Ende sei man dann auseinandergefallen. „Eine ganz bittere Sache“, musste Kreutmayr einräumen. „Gut, dass wir das Bier schon am Freitag auf dem Plärrer getrunken haben. Hinterher hätte es uns nicht mehr geschmeckt.“

    Elfmeter spielten am Wochenende wichtige Rollen. Beim 2:1-Sieg des SV Ehingen/Ortlfingen traf Andrè Perfetto zweimal vom Punkt. „Das ist in dieser Saison etwas unser Problem“, so SVE-Coach Paul Baumann, „wir erarbeiten uns viele Chancen, können sie aber leider viel zu selten in Tore ummünzen. Bei meiner Mannschaft hat man aber gesehen, dass die Einstellung und der Wille gestimmt haben.“

    Während Perfetto zweimal eiskalt blieb, versagten Reinhold Armbrust vom Punkt aus die Nerven. Trotzdem kam der TSV Meitingen zu einem klaren 4:1-Sieg beim TSV Burgheim und damit der Qualifikation zur neuen Bezirksliga einen weiteren Schritt näher.

    Dort wird man dann wohl auf den TSV Dinkelscherben treffen, der mit einer 0:2-Niederlage beim TSV Wertingen die Landesliga-Relegation wohl endgültig zu den Akten legen kann. Da half es auch nichts, dass Michael Wenni einen Elfmeter parierte. Gleich zwei Strafstöße hielt Benjamin Detter. Der Keeper des TSV Steppach sicherte seiner Mannschaft den 4:2-Sieg beim SV Stettenhofen, der damit die Tabellenführung der B-Klasse Nordwest an den SV Gablingen abgeben musste.

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