Mit einem imposanten Schlussspurt hat sich der TSV Zusmarshausen am letzten Spieltag der Fußball-Kreisliga West noch auf den zweiten Platz katapultiert. Zuletzt gab es vier Siege in Folge, darunter das 7:2 bei der bisher besten Rückrundenmannschaft TSV Wasserburg. Die Belohnung: Die Mannschaft von Trainer Reinhard Brachert steht in der Relegation zur Bezirksliga, trifft am heutigen Abend (Anpfiff 18.30 Uhr) in Glött auf den FC Lauingen. „Wir freuen uns auf ein schönes Spiel“, sagt der Coach, „wir haben keinen Druck.“
Druck hat immer derjenige, der etwas verlieren kann, der TSV Zusmarshausen kann nur gewinnen. Fast wäre den Grün-Weißen ja sogar noch die Meisterschaft geglückt. Punktgleich mit dem FC Günzburg kam man am Ende des Tages ins Ziel. Nur aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore (2:2 und 1:1) sprach der direkte Vergleich gegen die Zusamtaler. Die Punkte haben die Grün-Weißen anderswo liegen gelassen: Gegen den Beinahe-Absteiger SV Waldstetten zum Beispiel, gegen den man zweimal 0:1 verloren hat. „Günzburg ist ein verdienter Meister“, räumt Reinhard Brachert unumwunden ein, das sein TSV auch von den Schwächen der Spitzenteams – insbesondere der am Ende leer ausgegangenen SSV Dillingen – profitiert habe. „Aber wir haben diese Chance genutzt, haben immer daran geglaubt und haben es gewollt!“, ist der Trainer stolz auf seine Truppe.
Fast scheint es so, als wären die Zuser zusätzlich motiviert gewesen, als sich andeutete, dass mindestens drei Bezirksliga-Absteiger in die Kreisliga West kommen und der TSV sein Gastspielrecht im Kreis Donau verliert und in die Kreisliga Augsburg zurück muss. Momentan interessiert das nicht. Momentan zählt nur die Relegation, respektive das erste Spiel gegen den FC Lauingen. Der Bezirksliga-13. wird seit der Winterpause von Thomas Holzapfel trainiert. Noch 2010/11 stand der 49-Jährige beim TSV Zusmarshausen an der Seitenlinie.
„Alle acht Teams, die an der Relegation teilnehmen, haben die gleichen Chance“, glaubt Reinhard Brachert, dass auch heute Abend die Chancen 50:50 stehen. In solchen Spielen hänge Sieg und Niederlage von vielen kleinen Faktoren ab: Glück, Nervenstärke, Tagesform. Was die Form betrifft, kann Brachert nicht klagen. Mit einem 7:2-Erfog bei der bisher besten Rückrundenmannschaft TSV Wasserburg hat man sich mit Traumtoren auf die schwierige Aufgabe eingeschossen. Diesen Schwung will man mitnehmen.
„Die Euphorie ist da. Die Stimmung passt. Das wollen wir mitnehmen“, sagt der 44-Jährige. Herausheben will er aus seiner Mannschaft – eine gesunde Mischung aus Routiniers wie Lauter und Belak und Youngsters wie Hohenberger oder Rosam – niemand. „Jeder erfüllt seine Position. Auch die Nummer zwölf, 13 oder 14.“