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Frauenfußball: Hübsch anzuschauen

Frauenfußball

Hübsch anzuschauen

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    Landkreis Augsburg Die Männer sind schuld. Als die Fußballnationalmannschaft bei der WM 2006 ganz Deutschland mit ihrem „Sommermärchen“ euphorisierte, wuchs bei etlichen Mädchen der Wunsch, in einer Mannschaft zu kicken. Und so schossen die Mädchenmannschaften wie Pilze aus dem Boden. Potenzielle Zuschauer auch bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft. Ein Großteil der Zuschauer bei den Spielen in der Augsburg-Arena sind jung und weiblich.

    Nicht nur die Mädels des SV Thierhaupten waren beim Vorrundenspiel zwischen Schweden und Nordkorea. Da war auch eine ganze Reihe von Trainern und Betreuern notwendig. Meist sind das Eltern, deren Kinder in den Mädchenmannschaften spielen. Auch das Trainerproblem ist den Mädchen und Frauen nicht fremd. Es ist jedoch nicht frauenspezifisch. Auch bei den Buben wird es immer schwieriger, weil sich fürs Ehrenamt immer weniger Menschen engagieren.

    Weltmeisterschaft kommt recht

    Auch deshalb kommt Johann Dittenhauser die Weltmeisterschaft gerade recht. Er ist Vorsitzender des Frauen- und Mädchenausschusses des schwäbischen Fußball-Verbandes.

    Mehr Trainer sollen sich für den weiblichen Fußball begeistern – aber auch wieder mehr Spielerinnen. Jahrelang wuchs in Schwaben beständig die Zahl der Frauenmannschaften, vor allem bei den Mädchenteams schossen die Zahlen in die Höhe (siehe Grafik). Seit rund zwei Jahren allerdings sei der stetige Aufschwung gebremst, erklärt Dittenhauser. „Der Zulauf ist nicht mehr so groß.“

    Dittenhauser hat eine einfache Erklärung: die Demografie. Bei den Buben und Männern haben die Vereine seit längerer Zeit mit dem Geburtenrückgang zu kämpfen, Mädchen und Frauen bilden da keine Ausnahme. Dittenhauser erhofft sich von der Frauen-WM einen Schub, ebenso wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Massiv hat der seine Heim-WM mit der größten PR-Kampagne seiner Geschichte beworben. 20 Millionen Euro haben das Organisationskomitee und dessen Präsidentin Steffi Jones für das Marketing ausgegeben. Profitieren soll davon nicht nur der Frauenfußball allgemein, sondern auch das Ansehen und die Entwicklung der Kickerinnen vor Ort.

    Die Basis ist längst geschaffen, Klischees und Vorurteile verschwinden. Früher wurden Fußballerinnen als „Mannsweiber“ abgetan, inzwischen sind sie zum Hingucker geworden: dank ihrer ansehnlichen Spielweise und attraktiver Nationalspielerinnen wie Lira Bajramaj, Kim Kulig oder Simone Laudehr. Forciert hat der DFB das Image der „sexy Kickerinnen“ nicht, er hat sich aber auch nicht dagegen gewehrt. Jede Präsenz in der Öffentlichkeit ist willkommen. Und: Sex sells.

    Ob es deshalb gelingt, in der Bevölkerung Fan-Euphorie auszulösen? Trainer und Verantwortliche in der Region sind da eher skeptisch. Es werde stark vom Abschneiden der deutschen Mannschaft abhängen, mutmaßen sie. Kommen Kuhlig & Co. ins Finale oder verteidigen sie ihren Titel, könnte die WM dem Frauenfußball den erhofften Schub verpassen.

    Teams im Augsburger Land

    Folgende Vereine im Augsburger land haben Frauen- oder Mädchenmannschaften: SV Achsheim, SSV Anhausen, SV Grün-Weiß Baiershofen, CSC Batzenhofen-Hirblingen, SC Biberbach, SV Bonstetten, TSV Dinkelscherben, SV Ehingen-Ortlfingen, SV Erlingen, TSV Fischach, TSV Gersthofen, FC Horgau, SSV Margertshausen, SV Thierhaupten, SpVgg Westheim, JFG Zusamtal, TSV Zusmarshausen. (joga, oli)

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