Viel eher lag es schon an Gästekeeper Johannes Steiner, der seinem Ex-Verein nach zwölf Minuten den 1:1-Ausgleichstreffer mehr oder weniger schenkte, als er Andi Neumeyer den Ball vor die Füße klatschte. "Wer weiß, wie die Partie sonst ausgegangen wäre", will Jürgen Treffler, Abteilungsleiter Finanzen, den letztendlich deutlichen 4:1-Erfolg nicht überbewerten. "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", sieht er noch längst nicht alles Gold, was glänzt und warnt vor Euphorie. "Wir haben im Gegensatz zur Rückrunde der letzten Saison halt unsere Chancen reingemacht."
Keine Selbstzufriedenheit
Von Selbstzufriedenheit also keine Spur. "Jetzt schauen wir erstmal, was uns in Affing erwartet", blickt Jürgen Treffler auf den morgigen Mittwoch. Beim Nachbarschaftsrivalen steht bereits das zweite Saisonspiel auf dem Programm. "Affing liegt uns überhaupt nicht. Da haben wir mit Ausnahme eines Pokalspiels noch nie gewonnen", erinnert sich Treffler.
Der Unterhaltungswert der Pressekonferenz litt nach dem Pipinsried-Spiel unter der Abwesenheit von Conny Höß. Schmollte der FCP-Präsident, weil er in einem Flugblatt, das derzeit das Gersthofer Stadionheft ersetzt, hart attackiert wurde? Über Aussprüche wie "Arm wie eine Kirchenmaus" und "Die Spieler müssen noch Geld mitbringen" könne man noch schmunzeln, wenn Höß nicht ständig auf die "mit viel Geld ausgestattete Konkurrenz hinweisen würde", stand da zu lesen. Zuletzt wurde Höß in der Aichacher Presse zitiert: "Bei den Gersthofern spielt Geld keine Rolle, die müssen gegen uns gewinnen."
Das geht vor allem Jürgen Treffler gegen den Strich: "Es wäre stilvoller, wenn sich Conny Höß inhaltlich nur mit seinem Verein beschäftigen und nicht unwahre Dummheiten verbreiten würde", fordert er Respekt ein. "Wir müssen uns genauso nach der Decke strecken, müssen verantwortungsvoll die Vereinskasse im Auge haben, suchen händeringend in unserer Freizeit nach Sponsoren und schwimmen weiß Gott nicht im Geld."
Holler für Zweite verantwortlich
Das betrifft auch die zweite Mannschaft. Nachdem man sich mit Kurt Schauberger finanziell nicht einigen konnte gibt dort nun Anton Merk die Kommandos. "Wie wichtig uns die zweite Mannschaft ist, unterstreicht die Tatsache, dass Abteilungsleiter Herbert Holler für diesen Bereich komplett die Verantwortung übernommen hat und sich hier noch stärker einbringen wird."
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