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Die Zukunft der Stadt: Wo könnten Gersthofens neue Bäder stehen?

Die Zukunft der Stadt

Wo könnten Gersthofens neue Bäder stehen?

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    Derzeit ist das Sportgelände des TSV Gersthofen zwischen Sportallee und Lech eingezwängt. Bei den Beratungen über einen neuen Flächennutzungsplan für Gersthofen wird auch über einen neuen Standort für ein neues Freibad (rechts die Gerfriedswelle) diskutiert.
    Derzeit ist das Sportgelände des TSV Gersthofen zwischen Sportallee und Lech eingezwängt. Bei den Beratungen über einen neuen Flächennutzungsplan für Gersthofen wird auch über einen neuen Standort für ein neues Freibad (rechts die Gerfriedswelle) diskutiert.

    Gersthofen Ein neues Freibad und ein schönes Hallenbad dazu und dann auch noch die neue Sportanlage des TSV Gersthofen, die zwischen Sportallee und Lech eingezwängt sind? Die Debatte über diese Standortverlagerungen wird in diesen Wochen durch die Beratungen über die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes befeuert. Ein möglicher Standort ist der freie Acker nördlich der Thyssenstraße. Dort hatte 2009 ein europaweit namhafter Wettbewerb unter dem schönen Titel „EuroPan“ von einer Wohnbebauung geträumt. Doch getan hat sich seither nichts.

    Kommt jetzt mit der Debatte um den neuen Flächennutzungsplan, kurz FNP, Fahrt auf? Zumindest bei der Sitzung des Planungsausschusses am Mittwochabend war diese leise Hoffnung mehrfach recht deutlich zu hören. Vor allem Klaus Greiner von der SPD wies immer wieder auf diese Möglichkeit hin. Und so zog sich wie ein roter Faden der Begriff „Gemeinbedarfsflächen“ durch die Beratung.

    Zu den einzelnen Punkten.

    Westlich des Bahnhofs Sollen die Flächen westlich des Bahnhofs für eine Schule, für die Sportanlage des TSV, für Hallen- und Freibad freigehalten werden? Im FNP-Vorentwurf des Jahres 2012 ist dies so eingezeichnet, in der alternativen Darstellung für 2014 sind es jetzt Wohnbauflächen. „Westlich der Bahnlinie ist kein Standort für Bäder und Sportstätten“, war sich der Ausschuss mit Bürgermeister Michael Wörle einig. Es sollte auch keine Gewerbeflächen weiter Richtung Westen geben, forderte Jürgen Schantin (W.I.R.), stattdessen müsse man den Bereich öffentlicher Nahverkehr weiter fassen. Gegen ein Gewerbegebiet sprachen sich auch SPD/Grüne aus. In dieser Frage zumindest war sich der Ausschuss einig.

    Die exakte Nutzung der Flächen westlich der Bahn soll aber in der Bürgerwerkstatt diskutiert werden. Hier laufen die Empfehlungen des Planungsausschusses ein und werden dann mit den Bürgern diskutiert. Die „finale Entscheidung“ (Wörle) fällt schließlich der Stadtrat, wenn er über den neuen Flächennutzungsplan abstimmt.

    Neubau der Internationalen Schule auf dem Festplatz?

    Ein klares Nein zu einer Schule westlich der Bahnlinie kam übrigens von SPD-Stadtrat Greiner, der damit eine Position der Freien Wähler unterstrich: Kein Neubau der Internationalen Schule nahe der Bahn, sie gehöre in den Bereich des jetzigen Schulzentrums. Denkbar wäre ein Neubau auf dem jetzigen Festplatz. In diesem Zusammenhang wies Greiner auch auf die Flächen westlich der Thyssenstraße als möglichen Standort für die Bäder und die TSV-Anlagen hin. Bürgermeister Wörle warnte allerdings vor einer Vorfestlegung, da sollte erst mal der Arbeitskreis Bäder und Sportstätten darüber beraten.

    Stiftersiedlung Wird das Neubaugebiet am Ballonstartplatz bis zur Stiftersiedlung erweitert? Die Meinungen über diese 57000 Quadratmeter Bauland sind eher diffus. „Auf keinen Fall ein Mischgebiet“, betonte Sandra Meitinger von der CSU. Wichtig scheint die Anbindung der B-2-Anschlussstelle Stettenhofen an die noch auszubauende Büchelstraße. Unwidersprochen fasste Rathauschef Wörle die Meinungen der Parteien und Gruppierungen zusammen: „Wir sind uns einig, dass wir den Weg gehen wollen, hier neues Wohngebiet auszuweisen.“ In der Planung ist auch eine Verlängerung des Grünzuges an der Hochterrassenkante des Lechs nach Norden.

    Nördlich der IGS Die Ausweisung eines neuen Industriegebietes nördlich der IGS möglich machen – dies ist eine der Forderungen der Freien Wähler bei der Debatte um den neuen Flächennutzungsplan. Hier setzte Sandra Meitinger für die CSU ein klares Nein. Die Stiftersiedlung sei schon stark genug belastet. Geht es nach Stadtbaumeister Thomas Berger, soll das von der IGS ungenutzte Gelände sogar aus dem Flächennutzungsplan genommen werden. Man habe darüber mit dem Grundstückseigentümer (Clariant) gesprochen. Die Ansiedlung von Gewerbe würde dem Wohnen nördlich der Stiftersiedlung widersprechen. Das Credo des Stadtplaners: „Wir müssen mögliche Konflikte durch die Bauleitplanung lösen.“

    So sieht es auch Jürgen Schantin. Er erinnerte an die Pläne aus dem Jahr 2005, als eine neue Papierfabrik (UPM) sich dort ansiedeln wollte. Das sei aber an den Lärmwerten gescheitert. Zudem seien die Flächen seit über 60 Jahren der freien Natur überlassen und damit inzwischen viel zu wertvoll. „Technisch nicht mehr umsetzbar“, pflichtete der Stadtbaumeister bei. Hinzu komme der hohe Aufwand für den ökologischen Ausgleich, auch wenn diesen die ansiedelnde Firma zu tragen habe. Für einen Quadratmeter Industriefläche müssten an anderer Stelle drei Quadratmeter erbracht werden.

    Die Freien Wähler hätten mehr an ein „stilles Gewerbe“ gedacht, entgegnete Bernhard Happacher für die antragstellende Gruppierung. Auch SPD/Grüne sehen keinen Grund, Flächen zu streichen. Klaus Greiner brachte zudem eine Verlängerung der bestehenden Ludwig-Hermann-Straße (Büchelstraße ) bis zur B2 ins Spiel. Eine Empfehlung an die Bürgerwerkstatt gab der Ausschuss nicht. Das Thema werde erneut aufbereitet, versprach Bürgermeister Wörle, um dann doch den Befürwortern noch einmal mitzuteilen: „Wir haben das Industriegebiet reduziert auf das, was jetzt überhaupt noch möglich ist.“

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