Hin & weg
Ob das Wechselspiel zu einer qualitativen Aufwertung der Truppe geführt hat, vermag Oliver Remmert nicht zu sagen. "Da muss man abwarten, das wird sich erst im Verlauf der Saison zeigen", so der Spielertrainer. Im Moment geht er davon aus, "dass wir die Abgänge eins zu eins ersetzt haben". Das trifft auf Keeper Bernd Bachmann (zum SV Münster) ebenso zu wie auf Angreifer Reiner Lohwasser (zurück zum TSV Inchenhofen). Zwischen den Pfosten ist Stefan Reiter (vom Bezirksoberligisten BCA Oberhausen) die neue Nummer eins. Den Verlust Lohwassers (zweitbester Torschütze hinter Remmert) soll Christian Ullmann (von der DJK Lechhausen) kompensieren. Für die Besetzung des Libero-Postens - Tino Czernin hat sich zum SSV Alsmoos verabschiedet - wird eine interne Lösung gesucht. Nach Lage der Dinge wird die Wahl auf Simon Forster fallen. Martin Brodowski (vom TSV Aindling II) ist fürs Mittelfeld vorgesehen, dem jungen Stürmer Christian Langhammer (vom TSV Pfaffenhofen) attestiert der Trainer "große Laufbereitschaft und Talent". Magnus Herb, Florian Schulz, Tobias Kreidl, Florian Stefaniac und Tobias Schreier (alle aus dem eigenen Nachwuchs) sind Perspektivspieler.
Coach & Co
Dass Remmert, obwohl inzwischen bereits 39, auch als Spieler unentbehrlich ist, zeigen seine 31 Torerfolge in der abgelaufenen Saison. Zu den Assistenten des Trainers zählt Spartenchef Jürgen Küfner. Remmert: "Er sitzt auf der Bank und hat die Aufgaben, hier für Ruhe zu sorgen und das Spielgeschehen genau zu verfolgen. in der Halbzeit tauschen wir uns kurz aus. Danach treffe ich die Entscheidung, ob und welche Änderungen vorgenommen werden." Die Torhüter absolvieren ihre Übungseinheiten unter der Regie von Hermann Strobl und Helmut Wittmann.
Philosophie & System
Die Risiken und Nebenwirkungen einer Kette, die enorme Anforderungen an die spielerischen Fähigkeiten ihrer Interpreten stellt, erscheinen Remmert auch in der Bezirksliga noch zu hoch. "Was sich bewährt hat, wird nicht geändert" - dieses Trainer-Credo gilt aber nicht nur für die Abwehr, die weiterhin ein Libero und zwei Manndecker bilden. Auch im Mittelfeld (zwei Außenbahnspieler, zwei Sechser, ein Zehner) und in vorderster Front (zwei Spitzen) bleibt alles wie gehabt. Vor allem zu Hause soll es abgehen. "Wir müssen unsere Heimstärke voll ausspielen", fordert der Coach.
Plus & Minus
Teamgeist, Zusammenhalt und die Euphorie nach dem Aufstieg bilden ein solides Fundament. Dazu gesellt sich, wie der Trainer versichert, ein enger Bezug zur Realität: "Alle wissen, dass es nur geht, wenn jeder hundert Prozent gibt." Größtes Handicap ist der Mangel an Erfahrung. Führungsqualitäten haben in erster Linie der bayernligaerfahrene Manfred Müller und Oldie Remmert. Sollten beide ausfallen, wäre die Mannschaft ihrer Köpfe beraubt, niemand mehr da, so der Coach, "der die Sache in die Hand nimmt".
Wunsch & Wirklichkeit
Trainer und Spartenchef sind sich einig: Das Maß aller Dinge ist der Klassenerhalt. Ob und wie schnell die dazu mutmaßlich nötigen 40 Punkte eingefahren werden können, hängt nicht zuletzt von Unwägbarkeiten ab. Remmert: "Wichtig wäre beispielsweise, dass wir vom Verletzungspech weit gehend verschont bleiben." Nichts einzuwenden hätte der Coach gegen die Verpflichtung eines Routiniers. Das weiß Jürgen Küfner ebenso wie um die Schwierigkeiten, den passenden Mann zu finden: "Infrage kommt nur ein Spieler, der uns wirklich weiterhilft. Wir halten die Augen offen. Doch bisher haben wir vergebens Ausschau gehalten."
AL-Prognose: Der Klassenerhalt ist ein realistisches, wenngleich nicht einfach zu erreichendes Ziel.