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Boccia: Italien geht auf Ehrenrunde

Boccia

Italien geht auf Ehrenrunde

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    Eine Ehrenrunde mit der Fahne ihres Landes drehten Marco Principi, Gianfranco Bianco, Laura Piccio und Nicole Marchetti (von links) aus Italien, nachdem sie auch den fünften von fünf möglichen Titel bei den U18-Europameisterschaften in Gersthofen ins Mutterland des Boccia geholt hatten.
    Eine Ehrenrunde mit der Fahne ihres Landes drehten Marco Principi, Gianfranco Bianco, Laura Piccio und Nicole Marchetti (von links) aus Italien, nachdem sie auch den fünften von fünf möglichen Titel bei den U18-Europameisterschaften in Gersthofen ins Mutterland des Boccia geholt hatten. Foto: Oliver Reiser

    Es waren italienische Festspiele. Die Spielerinnen und Spieler aus dem Mutterland des Boccia räumten bei den U18-Europameisterschaften gnadenlos ab. In der Turnhalle der Anna-Pröll-Mittelschule holten sie sich alle fünf zu vergebenen Titel. Freude aber auch bei der deutschen Mannschaft. In den Doppel- und Mixed-Wettbewerben konnten sich Caroline Marschall (TSV Gersthofen), Maja Feigl, Kays Yasak (beide TSV 1871 Augsburg) sowie Jonas Schmid (SSV Anhausen) für die Weltmeisterschaft 2020 in Rom qualifizieren. In allen drei Teamwettbewerben landeten die Deutschen auf dem dafür nötigen siebten Platz. „Damit sind wir hochzufrieden, wenn man bedenkt, dass alle erst seit einem Dreivierteljahr Boccia spielen“, so Bundestrainer Andy Hurtner. „Im Einzel waren wir chancenlos, weil die jeweils Topfavoriten Italien und Österreich in unserer Gruppe waren.“

    Am letzten Tag gab es noch einmal hochklassiges Boccia zu sehen. Höhepunkt war das Einzel-Finale der jungen Männer zwischen Italien und Österreich. Kurz vor Schluss übergab jeder beiden Spieler nochmals ein gelbes Kärtchen an den Schiedsrichter, das dazu berechtigt, die Wurfzone zu verlassen und sich die Lage der Kugeln aus nächster Nähe anzusehen. Jeder hat dazu im Laufe eines Spiel zweimal die Gelegenheit. Die Grüne Karte wird gezückt, wenn es ein Time-out zur Beratung mit den Trainern geben soll.

    Das fachkundige Publikum in der Halle sparte nicht mit Beifall und Anfeuerungsrufen für die Aktiven. Die größte Gruppe hatte Österreich am Start. Und auch die überdimensionalem Kuhglocken, welche von den Schweizern mitgebracht wurden, dröhnten durch das weite Rund. Am Ende aber jubelten immer die Italiener. Bei den Mädchen gewann Laura Piccio, im Mixed behielten Nicole Marchetti und Marco Principi am Ende gegen die Schweiz die Oberhand. Die Sprache auf der Bahn war hier Italienisch, denn die Eidgenossen kamen aus dem Italienisch sprechenden Teil des Landes. Besonders viel Zuschauer waren wegen Gianfranco Bianco gekommen. Der neue Europameister stammt aus dem Ort Catanzaro in Kalabrien, aus dem auch viele in Augsburg und Umgebung lebende Italiener stammen. Für die Spielerinnen und Spieler gab es auch ein Rahmenprogramm. Unter anderem einen Besuch im Ballonmuseum. Auch wenn die Zuschauerzahl, die vom Veranstalter mit 2000 bis 3000 angesetzt waren, weit hinter den Erwartungen zurück blieb, war Giuseppe Garieri zufrieden: „Es ist alles super gelaufen“, freute sich der Präsident des Boccia-Bundes Deutschland, gleichzeitig auch Cheforganisator dieser Veranstaltung, die anlässlich des 50-jährigen Stadtjubiläums in Gersthofen stattfand.

    „Wir sind eine Boccia-Hochburg“, verwies Hinrich Habenicht, der Präsident des TSV Gersthofen, auf mehrere deutsche Meistertitel für den TSV und die jüngste WM-Teilnahme von Jakob Kraus.

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