Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Bezirksoberliga: Aufsteiger beim Absteiger

Bezirksoberliga

Aufsteiger beim Absteiger

    • |
    Zettelmann Holzmann. Zu den Aufgaben des Dinkelscherber Co-Trainers zählt die Beobachtung der gegnerischen Mannschaften. Auch den FC Affing, bei dem die Lila-Weißen am Sonntag gastieren, hat er unter die Lupe genommen. Anschließend zeigte er sich beeindruckt von der Klasse des Landesliga-Absteigers.
    Zettelmann Holzmann. Zu den Aufgaben des Dinkelscherber Co-Trainers zählt die Beobachtung der gegnerischen Mannschaften. Auch den FC Affing, bei dem die Lila-Weißen am Sonntag gastieren, hat er unter die Lupe genommen. Anschließend zeigte er sich beeindruckt von der Klasse des Landesliga-Absteigers. Foto: Foto: Marcus Merk

    Dinkelscherben Dicker hätte es nun wirklich nicht kommen können. Im ersten Bezirksoberliga-Spiel der Vereinsgeschichte müssen Dinkelscherbens Fußballer in Affing ran (Sonntag, 17 Uhr). Obwohl der gastgebende Landesliga-Absteiger zu den Top-Favoriten der höchsten schwäbischen Klasse zählt, spricht Herbert Wiest von einer „schönen Aufgabe“. Schön im Sinn von erkenntnisreich. „Da weiß man dann gleich“, sagt der Trainer des lila-weißen Emporkömmlings, „wo man steht.“

    Einen Vorgeschmack dessen, was den Neuling auf der Michael-Burger-Sportanlage erwarten wird, bekam Gerhard Holzmann. Der Wiest-Assistent, zu dessen Aufgaben Spionage-Touren gehören, beobachtete den FC Affing bei dessen 7:0-Kantersieg gegen den Nord-Bezirksligisten VfR Jettingen und informierte seinen Chef später darüber, dass ein noch deutlicherer Erfolg möglich gewesen wäre. Wiest: „Gerhard zeigte sich sehr angetan von unserem Gegner.“

    Die Resultate, die der TSV Dinkelscherben in der Vorbereitung erzielt hat, waren, wie es der Ex-Profi formuliert, „nicht immer so, dass man an die Decke hätte springen können“. Dennoch herrscht rund um den Kaiserberg Zufriedenheit vor. „Wir haben hart gearbeitet, und ich glaube, dass alle fit sind für den Start“, sagt der Coach.

    Unterdessen hat Wiest einige wichtige Personalentscheidungen getroffen. Im Kasten wird gegen Affing Reinhold Reiter stehen. Allerdings konnte sich der Stammkeeper nur im Fotofinish gegen den vom TSV Gersthofen gekommenen Michael Wenni durchsetzen. „Beide sind nahezu gleichwertig“, urteilt Herbert Wiest. Zum Verhängnis wurde dem Neuzugang, dass er berufsbedingt in der Vorbereitung zwei Wochen gefehlt hat. Doch wäre es kein Problem, „ihn sofort reinzuwerfen“.

    Als Libero ist Albert Erlenbaur erste Wahl. Für den Routinier sprach dessen Abgeklärtheit und die geringe Risikobereitschaft. „Die jüngeren Mitbewerber zocken mir zu viel“, verrät Herbert Wiest. „Mit Erlenbaur hat die sicherste Variante den Zuschlag erhalten. Albert ist immer auf Ballhöhe, redet viel, organisiert, coacht.“ Andererseits sei der Kilometerfresser angesichts seiner enormen läuferischen Qualitäten in der Abwehrzentrale „fast verschenkt“.

    Die Lücke, die Erlenbaur im Mittelfeld hinterlässt, schließt Michaels Bruder Martin Wenni. Zusammen mit Michael Leutenmayr bildet der landesligaerfahrene Ex-Gersthofer das Sechser-Paar. „Er ist eine echte Verstärkung und obendrein ein Riesentyp“, lobt Wiest. „Er hat ein gutes Auge, einen guten Schuss und gewinnt mindestens 90 Prozent der Zweikämpfe. Er bringt uns sicher weiter.“

    In vorderster Front, wo die in den fußballerischen Ruhestand getretene Galionsfigur Alex Guggemos ersetzt werden muss, gibt es für zwei Plätze drei Bewerber: Sebi Hofmiller, Trainer-Sohn Florian Wiest und der unlängst stark gescholtene Daniel Wiener. Das Talent, das über weite Strecken eine miserable Vorbereitung gespielt hatte, nahm sich eine kurze Auszeit – und seitdem geht es wieder aufwärts. „Daniel war leicht angeschlagen“, sagt der Coach. „Die Pause hat er dingend gebraucht.“

    Wer aus dem Trio der Streichkandidat sein wird, ist im Moment noch offen. „Für jeden gibt es Argumente und Gegenargumente“, befindet Trainer Wiest. „Ich werde sorgsam abwägen.“

    Unabhängig von dieser noch zu beantwortenden Frage ist der Chefcoach überzeugt davon, „dass wir es Affing schwer machen werden. Da vertraue ich auch die Mentalität der Mannschaft.“ Andererseits weiß er, dass sich die Bemühungen nicht zwangsläufig in Punkten niederschlagen müssen. „Tabellenführer“, mutmaßt Wiest, „werden wir nach dem ersten Spieltag nicht sein.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden