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Bezirksliga Nord: Vom Donner gerührt

Bezirksliga Nord

Vom Donner gerührt

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    Meitingens Trainer Ali Dabestani hatte im bisherigen Saisonverlauf immer die richtigen Tipps für seine Spieler parat. Vor dem letzten Rückrundenspieltag sind die Lechtaler noch immer ungeschlagen. Dazu hat auch Arthur Fichtner (links) beigetragen, der alle sechs Elfmeter verwandelt hat.
    Meitingens Trainer Ali Dabestani hatte im bisherigen Saisonverlauf immer die richtigen Tipps für seine Spieler parat. Vor dem letzten Rückrundenspieltag sind die Lechtaler noch immer ungeschlagen. Dazu hat auch Arthur Fichtner (links) beigetragen, der alle sechs Elfmeter verwandelt hat. Foto: Karin Tautz

    Noch steht in der Fußball-Bezirksliga Nord das letzte Vorrundenspiel gegen den SV Holzkirchen auf dem Programm, doch bereits vor dem Anpfiff am Sonntag um 15 Uhr steht der TSV Meitingen als Herbstmeister fest. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den TSV Neusäß. Satte zehn Zähler ist die Truppe von Trainer Ali Dabestani dem TSV Wertingen schon einteilt. Eine unerwartete Entwicklung, für die es viele Gründe gibt.

    Mit dem 0:1-Rückstand zur Pause war der TSV im ersten Saisonspiel gegen den SV Cosmos Aystetten noch gut bedient. Dann brachen Blitz und Donner über die Neue-Post-Arena herein und der Schiedsrichter das Spiel ab. „Das war wohl ein Zeichen des Himmels, dass es so nicht geht“, sinniert Dabestani. Seitdem ging es nur noch aufwärts. „Wir haben unser Umschaltspiel verbessert.“

    Vor Saisonbeginn wurde Roman Artes vom Landesligisten TSV Gersthofen geholt. Als der sich verletzte beziehungsweise eine Rote Karte einhandelte, sprang Benni Seidel nahtlos in die Bresche. Beide Keeper waren im entscheidenden Moment immer zur Stelle, wenn ein Spiel zu kippen drohte.

    Sechs Gegentreffer in 14 Spielen sind eine Hausnummer, die wohl so schnell nicht zu unterbieten sein wird. Und dass, obwohl Kapitän Florian Steppich über Wochen verletzt ausfiel. „An dieser Stabilität muss die ganze Mannschaft arbeiten“, sagt Dabestani. „Das beginnt damit, dass man sofort mit dem Gegenpressing beginnt und in die Ordnung zurückkehrt.“

    Seit Ali Dabestani nur noch in Kurzeinsätzen eingreift, ist der TSV Meitingen schwer auszurechnen. Die 35 erzielten Tore verteilen sich auf neun Spieler. Dabei sind Denis Buja (9), Marvin Osman (8) und Martin Winkler (6) als Mittelfeldspieler eigentlich verkappte Stürmer. Dafür wurden die gelernten Stürmer Fabian Wolf oder Clemens Schneider von Dabestani zu Abwehrspielern umfunktioniert.

    Sechs Treffer hat auch Arthur Fichtner auf dem Konto. Der „Sechser“ hat alle Elfmeter, die es für den TSV Meitingen gab, sicher verwandelt.

    20 Spieler hat der TSV Meitingen bisher eingesetzt. Arthur Fichtner, Fabian Wolf, Clemens Schneider und Sebastian Almer haben bisher alle 14 Spiele mitgemacht. Vor allem Almer, der vor der Saison vom Kreisklassisten TSV Unterthürheim kam, zählt zu den von Dabestani hoch geschätzten „stillen Arbeitern“, zu denen auch Okan Yavuz oder David Körner gehören. „Das sind die wahren Helden“, sagt der Coach.

    Die Mannschaft tritt sehr geschlossen auf, die Kicker sitzen selbst nach dem Training noch lange im Sportheim zusammen. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, ist Abteilungsleiter Torsten Vrazic stolz.

    „Wir haben keine Stars“, begründet Ali Dabestani die bisherige Erfolgsserie. „Der Star ist der Trainer“, schiebt er lachend hinterher. Der unermüdliche und akribische Arbeiter hat auch Sinn für Humor. Der 36-Jährige hat dem TSV den berüchtigten Schlendrian ausgetrieben, der sich nach ein paar guten Spielen gerne eingeschlichen hat, ist selbst bei deutlichen Siegen oft nicht zufrieden.

    Torsten Vrazic ist immerwährend für die Mannschaft und den Verein im Einsatz.

    Auch im physiotherapeutischen Bereich ist der TSV gut aufgestellt. Und auf die Zuschauer kann man sich im Lechtal verlassen: Knapp 300 verfolgten im Schnitt die bisherigen Heimspiele.

    Die Vorgabe vor der Saison war, etwas besser abzuschließen als im vergangenen Jahr. Da wurde man Siebter. Jetzt steht man oben, genießt es und hat Spaß – aber keinen Druck. Das Wort Aufstieg nimmt niemand in den Mund. „Da kann noch so viel passieren“, sagt Dabestani, „wenn wir zwischen dem 22. und 24. Spieltag noch da oben stehen, rede ich drüber.“ Auch Torsten Vrazic weist das Thema Landesliga noch immer von sich: „Damit beschäftige ich mich, wenn bis zur Winterpause 40 Punkte eingefahren sind. Wir waren schon vor ein paar Jahren einmal Herbstmeister und sind dann noch abgestürzt“, warnt er. Wer Vrazic kennt, weiß, dass die Pläne schon in der Schublade liegen.

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