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Bezirksliga Nord: Tückisch wie die Eiger Nordwand

Bezirksliga Nord

Tückisch wie die Eiger Nordwand

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    In einem dramatischen Hinspiel holte der TSV Neusäß einen 0:2-Rückstand auf. Nun wollen sich Kapitän Seppi Guggenberger (rechts) und Philipp Scherer (links) endlich einmal gegen den TSV Wertingen (Mitte Maximilian Beham) durchsetzen.
    In einem dramatischen Hinspiel holte der TSV Neusäß einen 0:2-Rückstand auf. Nun wollen sich Kapitän Seppi Guggenberger (rechts) und Philipp Scherer (links) endlich einmal gegen den TSV Wertingen (Mitte Maximilian Beham) durchsetzen. Foto: Oliver Reiser

    Der Wertinger Judenberg ist kein alpines Monstrum, kein Matterhorn und auch kein Eiger mit seiner mörderischen Nordwand. Vielmehr handelt es sich um eine sanfte Erhebung, die aber dennoch so ihre Tücken hat. Frag nach beim TSV Neusäß. Die letzten vier Versuche des Nordbezirksligisten, die Anhöhe zu erstürmen, endeten mit Abstürzen. „Höchste Zeit, dass wir den Bock umstoßen“, sagt Trainer Marco Löring, dessen Fußballer nun einen neuerlichen Anlauf nehmen, den Judenberg – oder genauer: den dort beheimateten TSV Wertingen – zu bezwingen (Sonntag, 14 Uhr).

    Die Zeichen für einen Erfolg stehen nicht schlecht. Während das Lohwaldteam einen Lauf hat, von den letzten acht Spielen bei einem Unentschieden sieben gewann, befindet sich der Gastgeber in einer Abwärtsspirale. Dreimal in Serie ist Wertingen sieglos geblieben, holte aus den Duellen mit Rain (1:5), Bubesheim (0:1) und Zusmarshausen (1:1) nur einen Punkt. Dennoch wäre der TSV Neusäß gut beraten, dem Genossen Trend nicht allzu große Beachtung zu schenken. Angesichts der unstrittigen Rivalität, die zwischen beiden Kontrahenten herrscht, darf der Gast davon ausgehen, auf hoch motivierte Platzherren zu treffen.

    Für Marco Löring zählt der auf Rang sechs abgerutschte Gegner ohnehin weiter zu den Aufstiegsanwärtern. „Wertingen strauchelt im Moment zwar ein bisschen. Dennoch hat die Mannschaft Qualität“, sagt er, ohne damit jedoch ausdrücken zu wollen, dass sein Team als krasser Außenseiter in das Prestigeduell geht. Das Gegenteil ist der Fall. „Wir sind gut drauf“, konstatiert der Trainer des Tabellenzweiten. „Wenn wir den Schwung aus den letzten Spielen mitnehmen, haben wir gute Chancen, unsere schwarze Serie auf dem Judenberg zu beenden.“

    Auch Wertingens Trainer Roger Kindler weiß um die schwierige Aufgabe: „Neusäß steht zu recht auf dem zweiten Platz, verstecken müssen wir uns aber nicht!“ Dabei läuft es für ihn und die Seinen schon in der ganzen Saison nicht wirklich rund. Die Wertinger haben schon zwölf Punkte Rückstand auf Neusäß. „Wir müssen nun einfach Punkte einfahren, müssen konstanter werden“, fordert Kindler von seinen Schützlingen. Denn gerade die Konstanz ist das Problem. Mehr als zwei Siege hintereinander gab es in der laufenden Spielzeit für die Zusamtaler noch nicht. Im Hinspiel in Neusäß waren die Wertinger zunächst in der Erfolgsspur, führten mit 2:0. Doch Neusäß erzielte eine Minute vor dem Ende dann noch den Ausgleich. „Das war natürlich ärgerlich für uns“, erinnert sich Kindler. Fehlen wird Verteidiger Uli Bunk. Er wurde für den Platzverweis in Bubesheim für zwei Partien gesperrt. Wieder dabei sein wird aller Wahrscheinlichkeit nach Matthias Langkait. Auch Tobias Niederleitner ist wieder an Bord.

    Ob die vor Wochenfrist 3:1 gegen Möttingen siegreiche Neusässer Truppe geändert wird oder nicht, ist noch offen. „Ich habe zwei, drei Sachen im Kopf“, drückt sich der Trainer um eine klare Aussage. Deutlich dagegen formuliert er seine Erwartungshaltung. Marco Löring: „Wertingen will daheim attraktiven Fußball bieten, wir wollen das auswärts tun. Deshalb rechne ich mit einer tollen Partie, auf die ich mich riesig freue.“

    Ob diese Freude aber über den Spielschluss hinaus Bestand haben wird? Sicher nur dann, wenn der Sturm auf den Judenberg nicht wieder mit einem Absturz endet. (mit dolli)

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