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Bezirksliga Nord: Torhüter mit Tordrang

Bezirksliga Nord

Torhüter mit Tordrang

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    Daniele Miccoli
    Daniele Miccoli

    Neusäß Es war nackte Verzweiflung. In der 88. Minute, bei einer Ecke für den TSV Neusäß, hielt es Daniele Miccoli nicht mehr in seinem Kasten. Der Keeper der Platzherren stürmte in den gegnerischen Strafraum – zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort. Lukas Drechslers Hereingabe nahm der Linksfuß akrobatisch direkt ab. Ehekirchens Schlussmann Stefan Polak konnte zwar noch parieren, doch Riccardo Nieddu hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu stochern. Das 2:2 war zugleich der Endstand. Mit viel Dusel waren die Lohwaldkicker an der ersten Saisonpleite in der Bezirksliga Nord vorbeigeschrammt.

    Das gab auch Stefan Schmid zu. „Hätte unser Gegner einen seiner beiden Konter nach der Pause zur 3:1-Führung genutzt, wären wir wohl nicht mehr zurückgekommen“, sagte der TSV-Coach. Gemeint waren die Szenen in der 63. und 86. Minute, als Matthias Rutkowski, allein aufs Tor zu steuernd, danebenzielte und Simon Schmaus frei stehend an Miccoli scheiterte. Und dennoch: Wenn überhaupt, hat sich Neusäß das Unentschieden in Durchgang zwei verdient.

    In den ersten 45 Minuten hatten die Gastgeber in den Sparmodus geschaltet. Die Mannschaft wirkte lasch, ja sogar überheblich, es fehlte jegliche körperliche Präsenz. Offensichtlich glaubte man, den Neuling allein mit spielerischen Mitteln bezwingen zu können. Ein Irrglaube. Vor der Pause dominierten die Gäste eindeutig und gingen früh in Führung. Nachdem Benni Schmoll zunächst nicht konsequent genug interveniert und Daniel Huber im anschließenden Laufduell mit Schmaus keine gute Figur abgegeben hatte, schoss der FCE-Torjäger aus zwölf Metern überlegt ein (7.).

    Lethargischer Gastgeber, bärenstarker Aufsteiger

    Ehekirchen verschob schnell, stellte die Räume geschickt zu. Da pomadig und lethargisch, fand der TSV kein Mittel, den bärenstarken Aufsteiger ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Einzige Ausnahme: Der auf der rechten Seite durchgebrochene Nieddu verfehlte mit seinem Querpass Hakan Senyuva (20.).

    Der FCE blieb weiter am Drücker und erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (41.). Schütze Rutkowski profitierte von Schmolls Blackout, nachdem Miccoli Dominik Neffs Knaller pariert hatte. Allerdings: Das deprimierende Halbzeitergebnis an nur einem oder zwei Spielern festzumachen, wäre ungerecht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, lag das gesamte Team daneben.

    Das änderte sich nach dem Wechsel grundlegend. Plötzlich stimmte die Einstellung, auch wenn weiterhin kein spielerischer Glanz verbreitet werden konnte. Doch wurde mit vorbildlicher Moral versucht, die Partie noch zu drehen. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte Richtung gegnerischen Strafraum, offensiv fand der FCE kaum noch statt. Erster Lohn für die Bemühungen: Senyuva köpfte Drechslers Freistoßflanke zum Anschlusstor ein (55.). Der zweite ließ dann – siehe oben – bis zur 88. Minute auf sich warten.

    TSV Neusäß: Miccoli; Huber, Guggenberger, Birthelmer (60. Hofbauer), Nieddu, Drechsler, Senyuva, Schmoll, B. Schmid, Schollerer, Linder (71. Nemitz).

    FC Ehekirchen: Polak; Harlander, Habermayr, Heilgemeir, Meitinger, Gerbl, Neff, Schmaus, Zisler (73. Geiger), Schafnitzel (14. Kranner), M. Rutkowski (77. Rembold).

    Tore: 0:1 Schmaus (7.), 0:2 M. Rutkowski (41.), 1:2 Senyuva (55.), 2:2 Nieddu (88.). – Schiedsrichter: Wernz (SRG Südschwaben). – Zuschauer: 80.

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