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Bezirksliga Nord: In letzter Sekunde eine Blamage verhindert

Bezirksliga Nord

In letzter Sekunde eine Blamage verhindert

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    In letzter Sekunde eine Blamage verhindert
    In letzter Sekunde eine Blamage verhindert

    Neusäß Es hat schon etwas Gutes, wenn Söhne auf ihre Väter hören. „Jetzt gehst du wieder rein und schießt ein Tor“, hatte Jörg Scherer seinem Sohn Daniel mit auf den Weg gegeben, als der aufs Feld zurückkehrte, nachdem seine blutende Kopfwunde mit einem dicken weißen Verband versehen worden war. In der zweiten Minute der Nachspielzeit traf der Turbanträger dann tatsächlich zum 1:1-Endstand gegen den TSV Wemding.

    Bis dahin war es gestern Abend ein Abend zum Vergessen, bei dem so ziemlich alles schief ging. Das begann schon vor dem Anpfiff. Beim Warmschießen brach bei Torhüter Michael Linhardt eine Narbe auf, die stark blutete und genäht werden musste. A-Juniorenkeeper Benedikt Schrettle trat zwischen die Pfosten. Nach 27 Minuten gesellte sich Max Linder mit einer Leistenverletzung zum Neusässer Lazarett, in dem sich nach einer Verletzung im Abschlusstraining auch Stefan Merk befand.

    Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:0 für die Gäste aus dem Ries, deren einziger Torschuss an diesem fast milden Herbstabend wie ein Blitz aus heiterem Himmel hinter dem machtlosen Schrettle eingeschlagen hatte (23.). Chris Luderschmid erhielt von der Neusässer Abwehr nur Begleitschutz und fackelte aus 16 Metern nicht lange. Trainer Stefan Schmid bemängelte neben mangelndem Umschalt- auch lautstark das Zweikampfverhalten.

    Von der mangelnden Chancenverwertung ganz zu schweigen. Den vor allem im ersten Durchgang hatten die Lohwald-Kicker durch Daniel Birthelmer (8.), Daniel Scherer (17.), Hakan Senyuva (35.) und Philipp Scherer (40. und 43.) nicht weniger als fünf Hochkaräter leichtfertig ausgelassen.

    Nach dem Wechsel wurde die Partie noch kampfbetonter, weil sich der TSV Neusäß auf das rustikale Niveau der Gäste begab. Nach zwei groben Fouls musste schließlich auch noch Kapitän Seppi Guggenberger verletzt von Bord.

    Es war zum Verzweifeln. Als der eingewechselte Lukas Drechsler per Freistoß ins Netz traf, hatte der Schiedsrichterassistent eine Abseitsstellung gesehen (66.). Wütend berannten die Gastgeber das Tor von Woldemar Ortelli, der mit seiner Mütze ein wenig an den legendären Keeper der Färöer-Inseln erinnerte. Einen Kopfball von Benedikt Schmid tauchte der 42-Jährige spektakulär aus dem Eck (82.). Die drohende Blamage konnte erst in letzter Sekunde verhindert werden.

    Der Kampfgeist dürfte eines der wenigen positiven Dinge gewesen sein, die Marco Löring auf der Tribüne zu sehen bekam. Der Ex-Profi (zuletzt BCA Oberhausen) würde in das Anforderungsprofil des TSV Neusäß passen, der einen Nachfolger für den im Winter scheidenden Trainer Stefan Schmid sucht. (oli)

    TSV Neusäß: Schrettle; Pa. Scherer (63. Drechsler), Ph. Scherer, Schmoll, Linder (27. Huber), Guggenberger (56. Gocaj), Schmid, Nieddu, Birthelmer, Senyuva, D. Scherer.

    TSV Wemding: Ortelli; K. Reicherzer, Taglieber, Hecht, Leimer, Schmidt, Turzer, Schneider, Th. Reicherzer (78. Erkal), Luderschmid, Seefried (46. Langer).

    Tore: 0:1 Luderschmid (23.), 1.1 D. Scherer (90.+2). – Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen (Löpsingen). – Zusch.: 60.

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