Neusäß Es war keine glanzvolle Premiere. Immerhin aber eine erfolgreiche. „Ziel erreicht“, konnte man deshalb im Lager des TSV Neusäß nach dem 2:0-Heimsieg gegen die SpVgg Wiesenbach am ersten Saisonspieltag der Fußball-Bezirksliga Nord konstatieren.
Sogar ein noch deutlicherer Erfolg lag im Bereich des Möglichen, wie auch – um der Wahrheit die Ehre zu geben – ein Pleite. Nach nur 13 Sekunden (!) der erste Warnschuss der Gäste. Einen 20-Meter-Knaller von Martin Böck, der unbehelligt abziehen konnte, lenkte Daniele Miccoli zu Ecke. Und schon wenig später der nächste Aufreger: Steffen Brennig kreuzte allein vor dem TSV-Keeper auf, setzte die Kugel aber neben den Kasten (3.).
„Über einen frühen Rückstand hätten wir uns nicht beschweren dürfen“, gestand Trainer Stefan Schmid, der nach knapp einer Viertelstunde zusammen mit den 150 Besuchern im Lohwaldstadion die erste gelungene Aktion seines Teams verfolgen konnte. Und die bedeutete gleich das 1:0. Numan Bilgin bediente Daniel Framberger, der sich im Strafraum energisch durchsetzte und von der Grundlinie aus zurück auf den einschussbereiten Patrick Fendt passte. Der Rest war Formsache (13.).
Individuelle Klasse gezeigt
Ein wirklich schön herausgespieltes Tor, dem das zweite in nichts nachstand. Wieder war Bilgin der Ausgangspunkt. Diesmal landete das Zuspiel des hünenhaften Angreifers bei Fendt, der auf der linken Seite unwiderstehlich davonzog und mustergültig quer legte. Der mitgelaufene Fatih Cosar ließ mit seinem platzierten Flachschuss dem tüchtigen Wiesenbacher Schlussmann Josef Schuster nicht den Hauch einer Chance (43.). „Bei beiden Treffern hat man unsere individuelle Klasse gesehen“, freute sich Schmid, an diesem Tag ein Mann mit glücklichem Händchen. Nachdem Onur Gezgin schon nach gut einer halben Stunde eine Muskelverletzung erlitten hatte, wechselte der Coach in Cosar den Torschützen ein.
Bereits mit dem 1:0 hatte der TSV Neusäß den zuvor so forschen Gästen den Wind aus den Segeln genommen und seinerseits die Initiative ergriffen. Der starke Linksverteidiger Pascal Scherer (15.), der ebenfalls überzeugende Fendt (24., 62.) und Bilgin (40., 53., 72.) hatten weitere Treffer auf dem Fuß oder dem Kopf, ohne jedoch erfolgreich abschließen zu können.
Und Wiesenbach? Obwohl bei Weitem nicht mehr so elanvoll wie in der Anfangsphase, setzte die Spielvereinigung gelegentliche Nadelstiche. Tobias Raffalt (54.), Brennig (67.), Böck (77.) und Pierre Lohr (89.) vergaben gute bis sehr gute Chancen – zum Glück für Neusäß, wie Stefan Schmid einräumte: „Ich weiß nicht, wie meine Mannschaft auf ein Anschlusstor reagiert hätte.“ (rk)
TSV Neusäß Miccoli; Pascal Scherer (61. Fixle), Philipp Scherer, Guggenberger, Gezgin (36. Cosar), Framberger, Bilgin (84. Schedel), B. Schmid, Staudenmayer, Lehrmann, Fendt.
SpVgg Wiesenbach Schuster; Thanopoulos, D. Steck, Ruf, Donderer, Raffalt (68. Bucher, 88. M. Fäustle), Brennig, Lohr, Böck, R. Fäustle, Gornig (81. R. Steck).
Tore 1:0 (13.) Fendt, 2:0 (43.) Cosar. Schiedsrichter Vinzenz Bohmann (TSV Wertingen). Zuschauer 150.