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Bezirksliga Nord: Fußball kann so grausam sein

Bezirksliga Nord

Fußball kann so grausam sein

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    Sechsmal musste Meitingens Torhüter Markus Schulze im Altkreisderby gegen den TSV Wertingen hinter sich greifen.
    Sechsmal musste Meitingens Torhüter Markus Schulze im Altkreisderby gegen den TSV Wertingen hinter sich greifen. Foto: Foto: Oliver Reiser

    Meitingen Im Lechaustadion hängen die Flaggen seit Samstagnachmittag auf halbmast. Mit sage und schreibe 0:6 hat der TSV Meitingen das Altkreisderby der Fußball-Bezirksliga Nord gegen den TSV Wertingen verloren. „Ich bin überzeugt davon, dass beide Vereine dieses Ergebnis richtig einordnen“, war Wertingens Trainer Peter Piak, der in der kommenden Saison in Meitingen die Kommandos geben wird, nach dem Schlusspfiff sichtlich bemüht, seine Gedanken zu sortieren. „Unser Sieg ist zwar deutlich ausgefallen – aber nicht überzeugend“, fasste er die 90, für die Gastgeber dramatischen Minuten zusammen.

    Drei Schlüsselszenen

    Das Spiel hatte drei Schlüsselszenen: Bei der ersten übersah Schiedsrichter Alexander Mayer (TSV Mindelheim) ein Handspiel eines Wertinger Abwehrspieler (10.), zehn Minuten später sah er dann einen Regelverstoß, als Florian Steppich auf der Strafraumlinie angeschossen wurde. Sandro Santamaria verwandelte den Strafstoß zum 0:1.

    Schlüsselszene Nummer zwei: Nur 180 Sekunden danach traf den ersatzgeschwächten TSV Meitingen der nächste Nackenschlag: Florian Steppich verletzte sich ohne Feindeinwirkung am Knie und musste ausgewechselt werden (22.).

    In der dritten Schlüsselszene hätte der Unparteiische wieder zum Freund des TSV Meitingen werden können, wenn er nach einem Rempler von Ulrich Reitenberger an Josef Sauler auf den ominösen Punkt gezeigt hätte (53.). Stattdessen ließ Nicolas Korselt im Gegenzug Torhüter Markus Schulze, der für den verletzten Mihael Potnar zwischen den Pfosten stand, schlecht aussehen und traf zum 0:2.

    Als Clemens Schneider nur zwei Minuten später einen klassischen Konter zum 0:3 abschloss (54.), war der Widerstand des TSV Meitingen gebrochen. Jetzt wurden die Lechtaler von den körperlich wesentlich präsenteren Gästen richtig abgezockt. Während Schulze eine Flanke von Christoph Kehrle dem ehemaligen Meitinger Jugendspieler Clemens Schneider vor dem 0:4 direkt vor die Füße klatschte (67.), scheiterten Kurt Schauberger (58.) und Reinhold Armbrust (71.) mit Kopfbällen am glänzend reagierenden Wertinger Keeper Florian Gebauer.

    Meitinger Abwehr löst sich auf

    Die Meitinger Hintermannschaft löste sich nun in alle Einzelteile auf. Vor dem 0:5 vertändelten Wolfgang Wippel und Tobias Steidle das Leder, und Martin Eberle bedankte sich für die Einladung zum Toreschießen (88.), dem 0:6 in der Schlussminute durch Gästekapitän Moritz Hempel ging ein weiterer schwerer Abwehrfehler von Wippel voraus, der sich von Eberle das Spielgerät abjagen ließ.

    Fußball kann so grausam sein“, hatte selbst Wertingens Manager Jakob Müller Mitleid mit dem TSV Meitingen, der die bislang höchste Schlappe seiner Bezirksliga-Zugehörigkeit einstecken musste. Bis zum Führungstreffer hatte der Bezirksoberliga-Absteiger von der Zusam nämlich überhaupt nicht am Spiel teilgenommen, der ersatzgeschwächte TSV Meitingen war absoluter Herr im Haus. „Da war ich sehr unzufrieden“, schimpfte der Noch-Wertinger Peter Piak. „Nach der Verletzung von Steppich ist uns die Ordnung verloren gegangen“, konstatierte Meitingens Trainer Ivan Konjevic, „am Schluss haben wir uns dann vorführen lassen und ergeben.“ (oli)

    TSV Meitingen: Schulze; Suszka (59. Winkler), Wippel, Steppich (23. Steidle), Körner, Kaiser, Schauberger, Gherda, Wolf (59. Buja), Armbrust, Sauler.

    TSV Wertingen: Gebauer; Gebele, Hernadi, Reitenberger, Peinlich, Schneider (78. Rolle), Caesmann, Hempel, Kehrle, Santamaria (71. Eberle), Korselt (61. Knötzinger).

    Tore: 0:1 (20.) Santamaria (Handelfmeter), 0:2 (54.) Korselt, 0:3 (56.) Schneider, 0:4 (67.) Schneider, 0:5 (88.) Eberle, 0:6 (90.) Hempel. – Schiedsrichter: Mayer (TSV Mindelheim). – Zuschauer: 280. – Bes. Vorkommnisse: keine.

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