Unaufhaltsam rauscht der SSV Cosmos Aystetten Richtung Landesliga. Selbst eine Grippewelle konnte den Spitzenreiter der Fußball-Bezirksliga Nord zuletzt nicht stoppen. Drei Minuten vor Schluss erzielte Patrick Szilagyi den 3:2-Siegtreffer beim BC Adelzhausen. „Wir haben nicht gut gespielt, aber die letzten zehn Minuten trotzdem nochmals Gas gegeben. Das spricht auch für den Willen der Mannschaft“, ist Trainer Marco Löring stolz auf seine Truppe. Am Sonntag können die Cosmonauten gegen die SSV Glött weiter Punkte auf dem Weg nach oben einfahren.
Doch diesmal fehlen Szilagyi und Paul Zeller, die während der Woche flachlagen. Cosmos wird bereits von der zweiten Grippewelle in diesem Winter heimgesucht. In Adelzhausen war die Personaldecke so dünn, dass sich gleich Betreuer Michael de Bur auf dem Spielberichtsbogen wiederfand. „Der hat sich selber eingetragen“, lacht Löring. Der 52-Jährige ist der gute Geist der Aystetter Truppe. „Ein Unikum“, so Löring, „er lebt dafür, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Manchmal muss man ihn allerdings auch wieder auf die Erde zurückholen.“ Von 1993 bis 2000 war de Bur Betreuer beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, diente dabei sogar „König Otto“. Er musste auch miterleben, als Otto Rehagel 1998 gegen den VfL Bochum einen vierten Nicht-EU-Ausländer einwechselte. Das Spiel wäre nun verloren gewesen. Da Bochum mit 3:2 gewinnt, bleibt ein Protest aus.
Löring und de Bur kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim BCA Oberhausen. „Wir mussten uns im Umfeld breiter aufstellen und sind froh, dass wir solche Leute wie de Bur und Peter Billy für den SV Cosmos gewinnen konnten.“
Ob Michael de Bur gegen Glött wieder auf dem Spielbericht auftaucht? Thomas Hanselka fällt mit einer Knieverletzung aus, Markus Gärtner und Daniel Michl haben sich im Training verletzt, Dejan Mihajlovic und Max Drechsler sind privat verhindert. „Vielleicht füllen ja Gery von Zehmen und ich einen Passantrag aus und greifen ins Geschehen ein“, flüchtet sich Löring in Galgenhumor. Wenigstens stehen Nemanja Ranitovic und Florian Linder wieder zur Verfügung.
Glött bezeichnet Marco Löring als unangenehmen und unberechenbaren Gegner, der nach dem Sieg gegen den TSV Neusäß jetzt gesichert ist und ganz locker aufspielen kann. (oli)