Meitingen Es ist schon verrückt. Noch vor vier Wochen musste einem angst und bange werden, als der TSV Meitingen durch die Bezirksliga Nord taumelte und eine Niederlagenserie einstecken musste. Sogar das Unwort Abstiegskampf machte am Lech die Runde. Das 3:0 gegen den VfB Oberndorf war der vierte Sieg in Folge unter der Regie von Trainer Kurt Schauberger. Die Leichtigkeit des Seins ist beim TSV zurückgekehrt. Zwölf Punkte aus vier Spielen lässt manchen Meitinger Fan behaupten, dass mehr als ein Mittelfeldplatz in dieser Saison möglich gewesen wäre.
Der VfB Oberndorf gilt als ein Gegner der unbequemen und unberechenbaren Art. So auch zu Beginn der Partie am Samstag. Gerade erst eine Minute war vergangen, als dem Meitinger Lager der Atem kurzzeitig stockte: Eine Flanke von Oberndorfs Christian Rettinger senkte sich auf die Querlatte des Tores. Dann aber zeigten die Hausherren ihre breite Brust und die wieder gefundene Spielfreude. Andi Kaisers Sprints auf der Außenbahn rissen ein ums andere Mal gehörige Löcher in Oberndorfs Viererkette. Dem letzten Pass von ihm fehlte aber zunächst noch die Genauigkeit. Glücklicherweise dann auch auf der Gegenseite, als Oberndorfs David Schiele eine Großchance ausgelassen hatte (23.).
Reinhold Armbrust trifft im fünften Spiel hintereinander
Wozu aber hat man in solchen Phasen einen echten Goalgetter? Nach einem weiten Einwurf von Denis Buja bekam Reinhold Armbrust das Spielgerät direkt vor die Füße. Sein strammer Schuss bedeutete das 1:0 (30.) und gleichzeitig, dass er in den letzten fünf Partien jeweils erfolgreich gewesen war. Sekunden später hätte Armbrust seine Bilanz noch verbessern können, als er von Kaiser herrlich bedient wurde, dann aber mit links vergab. Beide Angreifer verdienten sich Bestnoten.
Nach dem Wechsel wurde es etwas ruppiger auf dem feinen Grün in den Meitinger Lechauen. Christoph Brückner bewies Nehmerqualitäten und steckte einige Attacken ein. Schiedsrichter Stark schickte konsequent die Oberndorfer Christian Rettinger und Michael Weinberger mit Gelb-Roten Karten vorzeitig zum Duschen (65./76.). Trotz der numerischen Überlegenheit musste Michael Potnar noch einmal in „Neuer-Manier“ gegen den einschussbereiten Gästespieler Jung retten. Doch irgendwann hatten die Schwarz-Weißen den Dreh raus. Anschließend rollte der Ball nur noch Richtung Gästetor. Marvin Osman tankte sich auf der linken Seite durch und zog knallhart ab – 2:0 (75.). Dann umspielte der eingewechselte Jan Blochum seine Gegner im Slalomlauf – Martin Wittmann kratze den Ball mit letzter Kraft von der Torlinie. Zum Showdown kam es in der 84. Minute: Gegen die Leichtfüßigkeit eines Elton Oloye konnte die Gästeabwehr nichts ausrichten. Mit viel Übersicht bediente Oloye dabei Philipp Körner, der mühelos zum 3:0-Endstand einschieben konnte. (heik)
TSV Meitingen: Potnar, Wippel, Osman (80. Steidle), Kaiser (77. Blochum), Brückner, Armbrust (73. Oloye), Jäger, Suszka, Meir, Buja, Körner.
VfB Oberndorf: Kunze, Weinberger, Zgudziak, Wittmann Martin, Speer (46. Jung), Niederleitner, Schiele (46. Stuber), Wittmann Markus (77. Probst), Rettinger, Heckel, Gundacker.
Tore: 1:0 Armbrust (30.), 2:0 Osman (75.), 3:0 Körner (84.). – Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karten für Rettinger (65.) und Weinberger (76.) beide Oberndorf. – Schiedsrichter: Tobias Stark (DJK Langenmosen). – Zuschauer: 220.