Der Chef war zufrieden, sehr zufrieden sogar. Dr. Ernst Krendlinger, Fußball-Abteilungsleiter beim TSV Neusäß sparte nach dem deutlichen 4:0-Sieg seiner Mannschaft gegen die SSV Glött nicht mit Lob für sein erfolgreiches Personal. „Heute hat das Zuschauen richtig Spaß gemacht“, freute sich Krendlinger nach dem dritten Erfolg der Seinen in Serie und lag damit mit den Fans der Gastgeber auf einer Wellenlänge. Denn allmählich scheint sich das Team vom Lohwald der Form zu nähern, die Experten vor Saisonbeginn vom Team um Trainer Gerhard Hildmann erwartet hatten.
Auch der Neusässer Coach hatte nach dem Schlusspfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Tobias Winhard (Neuburg) so gut wie nichts am Auftritt seiner Kicker auszusetzen. „Das war in Ordnung“, sagte Hildmann, merkte allerdings auch an, dass sein Team erst nach der ersten Trinkpause, die der Referee den beiden Mannschaften gewährte, so richtig in Fahrt kam. Denn in der Anfangsphase taten sich die Hausherren in der sehr fairen Partie gegen den Neuling aus dem Landkreis Dillingen sehr schwer. Die kampfstarke Elf von Trainer Stefan Schneider war taktisch gut eingestellt, machte bereits im Mittelfeld die Räume eng und ließ so die Hausherren zunächst nicht ins Spiel kommen.
Doch die ersten Unsicherheiten in der Gästeabwehr nutzte der TSV mit einem Doppelschlag gnadenlos aus. Nach einer Flanke von Michael Forster köpfte Vahidin Vojic zum 1:0 ein (26.). Dass der Treffer nicht unhaltbar schien, interessierte die Neusässer nur am Rande, zumal sie nur zwei Zeigerumdrehungen später das 2:0 markierten. Nach Vorarbeit von Tobias Müller scheiterte Fatih Cosar zwar am diesmal glänzend reagierenden Gästekeeper Fabian Kuchenbaur, doch im Nachsetzen bugsierte Daniel Birthelmer die Kugel ins Netz.
Der Knoten war geplatzt, vor allen Dingen die beiden Flügelflitzer Birthelmer und Müller stürzten die „Lilien“ von einer Verlegenheit in die andere. Und so war es kein Zufall, dass Müller nach Vorarbeit von Birthelmer noch vor der Pause den Vorsprung auf 3:0 ausbaute. Sollten die Glötter tatsächlich noch an eine Wende geglaubt haben, so wurden diese Pläne bereits nach 47 Minuten zerstört. Wieder war es eine Co-Produktion zwischen Birthelmer und Müller, die Letzterer mit dem Treffer zum 4:0 veredelte.
Die Messe war gelesen, obwohl die SSV nicht aufgab, allerdings in der Offensive zu harmlos agierte, um die Abwehr um Tormann Christoph Wiesmüller ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Allerdings, auch Neusäß traf nicht mehr ins Schwarze. Das lag aber daran, dass Cosar, Vojic und Lukas Drechsler zu sorglos mit ihren dicken Möglichkeiten umgingen. Das war allerdings schon der einzige Vorwurf, den man den Gastgebern an diesem Nachmittag machen konnte. (tina)
TSV Neusäß: Wiesmüller - Haas, Schmoll, Luichtl (63. Yildiz), Forster - Wink (67. Drechsler), Schneider - Müller, Cosar, Birthelmer - Vojic (72. Özkan).
SSV Glött: Kuchenbaur - Krist, Espig, Schuhmair, M. Rolle - Bisgin, Fryska (26. P. Rolle/75. P. Riedele), Ch. Rolle, Matkey, Wohnlich (70. Mielke) - F. Riedele
Tore: 1:0 Vojic (26.), 2:0 Birthelmer (28.), 3:0 Müller (38.), 4:0 Müller (47.). – Schiedsrichter: Tobias Winhard (Neuburg). – Zuschauer: 140.