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Bezirksliga Nord: Derby mit hohem Gähn-Faktor

Bezirksliga Nord

Derby mit hohem Gähn-Faktor

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    Nur selten gab es im Derby zwischen dem TSV Neusäß und dem TSV Dinkelscherben so packende Torraumszenen. Hier faustet Michael Wenni das Leder vor Daniel Huber, Hakan Senyuva und Philipp Scherer aus der Gefahrenzone. Christian Wink, Daniel Wiener und Fabian Röller unterstützen ihn.
    Nur selten gab es im Derby zwischen dem TSV Neusäß und dem TSV Dinkelscherben so packende Torraumszenen. Hier faustet Michael Wenni das Leder vor Daniel Huber, Hakan Senyuva und Philipp Scherer aus der Gefahrenzone. Christian Wink, Daniel Wiener und Fabian Röller unterstützen ihn.

    Neusäß Derbys gelten als Inbegriff der Hochspannung, stattlicher Zuschauerzahlen und gehäufter Nickeligkeiten. Wer das Duell der Landkreisrivalen TSV Neusäß und TSV Dinkelscherben verfolgte, musste den Eindruck gewinnen, dass es sich um eine x-beliebige Auseinandersetzung handle. Hochspannung? Nein, Langeweile. Der hohe Gähn-Faktor spiegelte sich unter anderem im Ergebnis wider. Prickelnde Torraumszenen waren absolute Mangelware, folgerichtig endete die Partie der beiden Nord-Bezirksligisten 0:0.

    Stattliche Zuschauerzahl? Eine große Kulisse ist etwas anderes, auch wenn die 150 Besucher, die sich am Samstag im Lohwaldstadion eingefunden hatten, für Neusässer Verhältnisse durchaus beachtlich sind. Gehäufte Nickeligkeiten? Von wegen. Zumindest vor der Pause lag der Härte-Grad der Begegnung im Friedensnobelpreis-verdächtigen Bereich, wurde Glacehandschuh-Fußball geboten. Bezeichnend dafür die beiden Gelben Karten, die Schiedsrichter Sebastian Eder in diesem Abschnitt zückte. Nicht Blutgrätsche & Co hatten den Unparteiischen zum Intervenieren gezwungen. Gäste-Kicker Michael Kaltenegger wurde wegen Reklamierens verwarnt, während auf der anderen Seite Lukas Drechsler zur Kenntnis nehmen musste, dass es strafbar ist, einen Freistoß vor der Freigabe des Balles auszuführen.

    Erst im zweiten Abschnitt wurde – hüben wie drüben – deutlich resoluter zur Sache gegangen. Je drei weitere Gelbe Karten waren die Konsequenz.

    Den Erfolg suchten beide Parteien mit unterschiedlichen Stilmitteln. Der mit zwei Siegen in das lokale Kräftemessen gegangene TSV Neusäß setzte auf die Karte Kombinationsfußball, woraus zwar 70 Prozent Ballbesitz resultieren, aber nur eine echte Torgelegenheit. Über Pascal Scherer und Daniel Birthelmer kam die Kugel zu Hakan Senyuva. Der Stürmer zog aus Nahdistanz ab, doch Gäste-Keeper Michael Wenni rettete reaktionsschnell (9.).

    Auch der Famiienfrieden blieb gewahrt

    Kurz nach der Pause, als Seppi Guggenberger in die Trickkiste griff und die fiese Methode hervorkramte, wäre Dinkelscherbens letzte Instanz wohl machtlos gewesen. Nachdem die bis dahin getretenen Freistöße allesamt wirkungslos verpufft waren, weil die Abwehrhünen der Gäste in Strafraum die Lufthoheit hatten, zirkelte der Neusässer Kapitän in der 50. Minute das Spielgerät aus spitzem Winkel direkt auf den Kasten. Pech für die Hausherren, dass der Ball nicht im Netz landete, sondern an der Querstange. Tröstlich mag sein, dass so wenigstens der Familienfrieden gewahrt blieb. Schlussmann Wenni ist Guggenbergers Schwager.

    Bei Dinkelscherben, mit einem Sieg und einem Unentschieden und damit besser gestartet als erwartet, hatte die Torsicherung höchste Priorität. Stereotyp die Aktionen nach Balleroberung: weite Schläge aus der Abwehr in die Spitze. Die Hoffnung, dass der schnelle Alex Berchtenbreiter oder Nachwuchsstürmer Thomas Kubina daraus Kapital schlagen würden, erfüllte sich aber nicht.

    Und dennoch hatte Martin Mehr, der Fußballchef der Lila-Weißen, recht, wenn er hinterher konstatierte: „Wir hätten den Lucky Punch setzen können.“ Nach Abspielfehlern der Platzherren im Mittelfeld eröffneten sich den Gästen zwei Großchancen: Erst schoss Joker Markus Steppich, allein aufs Tor zusteuernd, knapp daneben (80.), und nur 120 Sekunden später verfehlte ein Flugkopfball Kubinas knapp das Ziel.

    TSV Neusäß: Miccoli; Huber, Pa. Scherer, Ph. Scherer (78. Arabia), Guggenberger, Birthelmer (78. Bilgin), Drechsler, Senyuva, Schnmoll, B. Schmid, Hofbauer (67. Merk).

    TSV Dinkelscherben: Wenni; Wink, Kaltenegger, Seibold, Holzmann, Berchtenbereiter (90. Girr), Leutenmayr, Wiener, Schubert (65. Steppich), Röller, Kubina.

    Schiedsrichter: Eder (SV Holzkirchen). - Zuschauer: 150.

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