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Bezirksliga Nord: Aufstiegsträume gegen Abstiegsängste

Bezirksliga Nord

Aufstiegsträume gegen Abstiegsängste

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    Im Kampf um den Klassenerhalt müssen sich Christian Wink (links) vom TSV Dinkelscherben und Daniel Neff vom TSV Zusmarshausen reinhauen.
    Im Kampf um den Klassenerhalt müssen sich Christian Wink (links) vom TSV Dinkelscherben und Daniel Neff vom TSV Zusmarshausen reinhauen. Foto: Oliver Reiser

    Derby – ein Wort, das die Fans elektrisiert, das eine hitzige Auseinandersetzung erwarten lässt. Die beiden Duelle in der Fußball-Bezirksliga Nord zwischen den Landkreisrivalen TSV Dinkelscherben und TSV Neusäß sowie dem SV Cosmos Aystetten gegen den TSV Zusmarshausen am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) beziehen ihren Reiz aber nicht allein aus dem lokalen Aspekt. Hinzu kommt noch die jeweilige sportliche Situation: Punkten ist hüben wie drüben Pflicht, wenn auch aus konträren Beweggründen.

    Für Dinkelscherben (33 Punkte) und Zusmarshausen (32) lautet die Maxime „Drinbleiben“. Der TSV Neusäß (48) und der SV Cosmos Aystetten (45) wollen unbedingt raus aus der Bezirksliga, wollen via Relegation nach oben in die Landesliga. Um die bedenklich nahe gekommenen Verfolger TSV Rain II und TSV Wertingen (je 44) auf Distanz zu halten, darf man sich keine Ausrutscher mehr erlauben.

    Dinkelscherben ist gegen Neusäß absoluter Außenseiter

    Nach einer fünf Spiele währenden Schwächephase mit vier Niederlagen und einem Unentschieden ist beim TSV Dinkelscherben der Puffer zwischen dem aktuellen achten Platz und dem Zitterrang 13 auf sechs Zähler geschrumpft. Martin Mehr nennt das Kind beim Namen: „Eine ganz gefährliche Situation“, sagt der Fußball-Spartenchef über die aktuelle Lage auf dem Kaiserberg. Der Grund ist ein ganz einfacher: Seit dem Auftaktsieg in Möttingen gelang der Mannschaft von Trainer Michael Finkel kein Dreier mehr. Zudem scheint vorne das Tor wie verriegelt zu sein. Gefährlich auch, weil der Kader der Lila-Weißen seit Wochen zu schrumpfen scheint. Neben den Langzeitverletzten fehlen gegen Neusäß Daniel Wiener (verhindert) und Max Gschwilm (Meniskusriss). Auch hinter dem Einsatz von Abwehrmann Daniel Walter (Grippe) steht ein dickes Fragezeichen. „Dennoch brauchen wir Punkte und kein Mitleid“, will Mehr jetzt aber kein Klagelied anstimmen. „Gegen Neusäß sind wir natürlich absoluter Außenseiter, aber nichts ist unmöglich“, zeigen sich die Dinkelscherbener immerhin verhalten optimistisch.

    Obwohl es bei den Lila-Weißen zuletzt nicht nach Wunsch lief, zieht Marco Löring den Hut vor dem Gegner. „Dinkelscherben hat zwar keine gute Phase, aber dennoch eine gute Mannschaft“, sagt der Trainer des TSV Neusäß und schiebt sogleich eine Warnung hinterher. „Wer glaubt, wir fahren da schnell mal hin und gewinnen locker, läuft Gefahr, eine böse Überraschung zu erleben.“ Hoffnung gibt, dass sich die Lohwaldtruppe beim jüngsten 3:0 zu Hause gegen den FC Ehekirchen deutlich erholt präsentierte. „Daran gilt es anzuknüpfen“, fordert der Chefcoach. „Wir müssen wieder ein hohes Maß an Konsequenz zeigen und insgesamt sogar noch einen Zahn zulegen.“ Ausgezahlt hatte sich gegen Ehekirchen eine taktische Neujustierung: Fabian Krug spielte eine etwas defensivere Rolle als bislang, weswegen Hakan Senyuva den einzigen Zehner gab. „Das hat ganz gut geklappt“, freut sich Löring, der offen lässt, ob er an diesem Konzept festhalten wird. Uunabhängig von der Taktik steht für ihn fest: „Wir haben noch fünf Spiele – und die müssen wir gewinnen.“

    treffen die Nachwuchskicker beider Vereine aufeinander, wenn die Kreisliga-U19 des TSV Dinkelscherben die JFG Lohwald empfängt.

    Aystetten ist aus der Vorrunde vor Zusmarshausen gewarnt

    Paolo Mavros ist eine ehrliche Haut. „Wenn wir schlecht spielen, verlieren wir.“ So lautet das Fazit von Aystettens Trainer nach der 0:1-Niederlage in Wertingen. Nachdem man verletzungsbedingt kurzfristig auf Denis Becker und schon bald auch auf Nemanja Ranitovic verzichten musste, hatte man in der ersten Minute Glück, dass Nils Koloseike nach einem Zweikampf als letzter Mann nicht die Rote Karte sah. „Es war trotzdem zu wenig“, so Mavros, „das schwere Spiel vom Mittwoch in Ziemetshausen ist uns noch in den Knochen gesteckt.“ Jetzt ist er froh, dass Becker zurückkehrt, weil aus beruflichen Gründen Holger Eweka fehlt. „Gegen Zusmarshausen haben wir unser schlechtestes Spiel abgeliefert“, erinnert sich der Cosmos-Coach nur ungern an das 0:2 der Vorrunde. „So sind wir wenigstens gewarnt. Aber egal, wer der Gegner ist, wir brauchen drei Punkte!“ Rang zwei hat man noch längst nicht abgeschrieben. Auch wenn man sich nicht unter Druck setzt. „Wir sind der beste Aufsteiger“, sagt Mavros, der schon eifrig an der Mannschaft für die kommende Saison bastelt.

    Nach vier Spielen ohne Niederlage möchten die Aufsteiger aus Zusmarshausen auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen bleiben. Die Grün-Weißen könnten mit einem Dreier sogar einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. „Voraussetzung ist bei uns immer die richtige Grundeinstellung und die hat in den letzten Spielen gepasst“, analysiert Trainer Reinhard Brachert. An das Hinspiel gegen Aystetten hat Brachert gute Erinnerungen. Überraschenderweise gewannen die Seinen mit 2:0, sind daher nicht völliger Außenseiter. „Aystetten ist eine richtig starke Truppe, besonders in der Offensive brandgefährlich“, weiß Brachert und wäre daher mit einem Punkt durchaus zufrieden. „Die werden Revanche für das Hinspiel wollen – wir wollen uns aber nicht nur hinten reinstellen“, kündigt der Zusser Trainer an. Personell wird Linksverteidiger Florian Forst mit einer Sprunggelenksverletzung aus dem Spiel gegen Holzkirchen ausfallen. Gut möglich, dass Dominik Demharter seine Position einnehmen wird. Auch der Einsatz von Mittelfeld-Routinier Daniel Laubmeier ist fraglich. Der 30-Jährige plagt sich mit Rückenproblemen. Eine endgültige Entscheidung wird Brachert erst am Spieltag fällen. (mit luho, ilia, oli)

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