Würzburg Der TSV Gersthofen hat bei seinem ersten Auswärtsspiel in der Fußball-Bayernliga Lehrgeld bezahlt. Die Schwarz-Gelben unterlagen beim ehemaligen Zweitbundesligisten Würzburger FV mit 0:2. Verdient, weil die robusten Gastgeber mehr körperliche Präsenz in dieses kampfbetonte Spiel investierten und die Fehler des Aufsteigers eiskalt nutzten.
Vor dem 0:1 verlor zuerst Daniel Raffler das Kopfballduell, dann zögerte Mathias Krammer zu lange, sodass Pascal Kamolz vollenden konnte (31.). Vier Minuten später war die Gersthofer Hintermannschaft erneut nicht im Bilde, als Benjamin Schömig auf Steffen Krautschneider legte, der im Strafraum mutterseelenallein gelassen zum 2:0 einschießen konnte. „Hier regiert der WFV!“, skandierten die Würzburger Fans. Und damit hatten sie recht. Die Walch-Schützlinge waren nun völlig eingeschüchtert und hatten Glück, dass Schömig das 3:0 verpasste (44.).
Nachholbedarf in Geografie
In Sachen Geografie hatten die Anhänger der „Macht am Main“ – so der Text der Vereinshymne – allerdings Nachholbedarf. Sie bezeichneten die Gersthofer in der Fäkalsprache als Augsburger und wollten sie gegen Spielende zurück ins Legoland schicken.
Über 600 Zuschauer erlebten zunächst einen forschen TSV Gersthofen, der nach zwei Paraden von Christian Krieglmeier (3. und 16.) Ruhe ins Spiel brachte und den Ball vom eigenen Tor entfernt hielt. Dem Würzburger FV fiel gegen die kompakt stehenden Gäste nicht viel ein. Nach 25 Minuten forderten die in Rot gekleideten Schwarz-Gelben sogar vehement einen Elfmeter, als Christian Steinmetz nicht nur Thomas Rudolph foulte, sondern dabei auch noch ein Handspiel produzierte.
Im zweiten Durchgang waren die Gersthofer optisch überlegen, doch Johannes Hintersberger (Kopfball an die Querlatte/62.) und Sebastian Kinzel, der in der 79. Minute eine Hereingabe von Thomas Rudolph aus kürzester Distanz direkt auf WFV-Torhüter Jan Peter Grunz ballerte, konnten beste Chancen zum Anschlusstreffer nicht verwerten. Sonst wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden.
So konnten die Würzburger, deren einzige Möglichkeit in den zweiten 45 Minuten ein sensationeller Freistoß von Steffen Krautschneider war, der an den Giebel krachte (64.), das Ergebnis bis zum Schlusspfiff verwalten. „Das war ein typisches Kampfspiel. Und wir waren dabei viel zu weit weg von unseren Gegenspielern“, so TSV-Vizepräsident Gerhard Kammerer nach dem Spiel. (AL)
Würzburger FV: Grunz – Drenkard (62. Dees), Asta, Bauer, Ganzinger – Kirchner, Steinmetz – Rausch (88. Babanatsas), Krautschneider, Schömig – Kamolz.
TSV Gersthofen: Krieglmeier – Zweckbronner, Richter, Krammer (75. Köroglu), Keil – Hintersberger, Mittelbach – Roth (68. Fischer), Rudolph, Raffler (46. Schaller) – Kinzel.
Tore: 1:0 (31.) Kamolz, 2:0 (35.) Krautschneider. – Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (TSV Scheßlitz). – Zuschauer: 600.