Stadtbergen Die BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen hat sich für die verbleibenden Spiele der aktuellen Saison in der 2. Basketball-Bundesliga PRO B noch einmal mit zwei Spielern verstärkt. Kevin Wysocki und Calvin Lennox Henry heißen die beiden Neuen, welche die Kangaroos bis Ende April dabei unterstützen sollen, den Klassenerhalt doch noch zu realisieren.
Nach nochmaliger intensiver Analyse der ersten 13 Hauptrundenpartien, von denen bekanntermaßen nur zwei gewonnen werden konnten, kamen die Verantwortlichen der BG zu dem Schluss, dass die Mannschaft mit den zuletzt gezeigten Auftritten letzten Endes den Klassenerhalt in der PRO B nicht hätte realisieren können. Insbesondere hatte man einen Mangel an Führungsspielern im Team ausgemacht.
Diesen Malus soll nun in erster Linie Kevin Wysocki beheben. Der 26-jährige, 1,98 Meter große Forward spielte bis Weihnachten bei den Otto Baskets Magdeburg und zuvor in Jena, in Essen und in Würzburg – alles Engagements in der PRO A. Dort punktete er in jeder Saison zweistellig. Wysocki, dessen Bruder Konrad in Oldenburg in der BBL spielt, gilt als Kämpfertyp und deutet bereits in den ersten Trainings an, dass er äußerst gewillt ist, mit den Kangaroos das große Ziel zu erreichen.
Demzufolge zeigte sich Trainer Ado Badnjevic bereits sehr zufrieden mit seinem Neuzugang: „Kevin hat das Heft gleich in die Hand genommen. Es herrscht jetzt eine weitaus größere Intensität im Training. Es geht nicht mehr so brav zu wie zuvor. Er verkörpert exakt das, was der Mannschaft bisher gefehlt hat und wird sicherlich eine große Verstärkung für das Team werden und kann die jungen Spieler außerdem führen“, so Badnjevic. Bei der Verpflichtung kam den Kangaroos entgegen, dass der Spieler sich aus privaten Gründen in Richtung Südbayern orientierte, was eine Verpflichtung überhaupt erst möglich machte.
Aus Island über Australien nach Leitershofen
Der zweite Neue hatte eine weitaus beschwerlichere Anreise. Calvin Henry (27 Jahre/1,98 Meter groß) spielte zuletzt in der isländischen Liga bei IR Reykjavik. Als die Isländer auf der Ausländerposition aber dringend einen Aufbauspieler statt eines großen Spielers benötigten, endete das Engagement des US-Amerikaners im hohen Norden und er kehrte nach Australien zurück, wo er zuvor zwei Saisonen lang sehr erfolgreich aktiv war. Als sich ein Engagement dort aber zerschlug, setzte sich Henry binnen weniger Stunden kurzerhand in den Flieger und traf nach einem 36-Stunden-Trip über Melbourne und Shanghai am Samstagmorgen um 5 Uhr in München ein – wenn auch ohne Gepäck, das irgendwo in China verloren gegangen war. Sein erster Weg in Augsburg führte den Spieler somit in den Shop von Kangaroo-Ausrüster KICKZ am Moritzplatz, wo er mit den dringendsten Basketballutensilien ausgerüstet wurde.
Henry hat übrigens bereits Deutschland-Erfahrung. In der Saison 2010/2011 spielte er in der PRO A für Hannover und markierte dort rund zwölf Punkte pro Partie. Seine Aufgabe soll in erster Linie sein, die Präsenz unter dem Korb zu erhöhen und sich die dringend benötigten Rebounds zu sichern. Auch hier zeigt sich der Trainer durchaus angetan: „Stefan Goschenhofer und ich haben uns zwischen Weihnachten und Neujahr noch einmal unzählige Bewerbervideos angeschaut und sind sicher, den passenden Spieler gefunden zu haben. Zwar haben wir jetzt wieder das Problem, dass ja nur zwei Amerikaner auf dem Feld stehen dürfen. In der jetzigen Besetzung decken wir aber die Positionen besser ab als in der Phase mit Josh Nofflett, der uns ja vor Weihnachten in Richtung Finnland verlassen hat, in der Spielweise unseren beiden anderen Amerikanern aber zu ähnlich war. Jetzt können wir uns besser auf die jeweiligen Gegner einstellen“, so Badnjevic.
Vorbehaltlich, dass alle Transfermodalitäten bis zum Ende der Wechselfrist am Freitag um 12 Uhr realisiert werden können, werden sich die Neuzugänge beim Heimspiel am Sonntag um 16 Uhr gegen Weißenhorn erstmals dem heimischen Publikum präsentieren. Kangaroo-Geschäftsführer Johannes Dolpp: „Eine Garantie hat man im Sport ja bekanntermaßen nie. Wir haben nun aber zusammen mit unseren Partnern nochmals alle Kräfte mobilisiert, um das Thema Zweitligabasketball in der Region Augsburg am Leben zu erhalten“, hofft Dolpp nun ab sofort auf eine Wende zum Guten. (asan)