Stadtbergen Die Basketball-Festwochen in Leitershofen und Stadtbergen gehen an diesem Wochenende in die Verlängerung. Im Halbfinale der Play-offs in der 2. Bundesliga PRO B trifft die BG Leitershofen/Stadtbergen am Samstagabend in der Osterfeldhalle auf den VfB 1900 Gießen Pointers. Und langsam aber sicher wird es ernst: Denn der Sieger dieser Serie, die erneut im Modus „best-of-three“ ausgetragen wird, ist neben dem Gewinner des zweiten Halbfinales zwischen den Teams von Erdgas Ehingen/Urspringschule und dem Nürnberger BC sportlicher Aufsteiger in die Pro A. Anpfiff ist wie gewohnt um 20 Uhr.
Es herrscht eine ein wenig verkehrte Basketball-Welt in diesen Halbfinalspielen. Zum einen hat sich die Nordgruppe inzwischen gänzlich aus den Play-offs verabschiedet, zum anderen treffen mit Ehingen und Nürnberg die beiden Topmannschaften aller 24 PRO B-Ligisten bereits jetzt aufeinander, was daran liegt, dass der NBC in der Hauptrunde eben den Red Kangaroos den zweiten Platz überlassen musste. Und das Spiel zwischen den beiden Aufsteigern aus Leitershofen und Gießen findet exakt zwischen diesen beiden Teams statt, die vor der Saison von den Experten noch in der Kategorie „Das wird schwer...“ eingereiht wurden, was sich damals allerdings ausschließlich auf den Klassenverbleib bezog. Prinzipiell stimmt die Aussage aber noch immer, denn es wird tatsächlich jetzt für beide Teams sehr schwer, sportlicher Aufsteiger in die PRO A zu werden.
Auf Seiten der Red Kangaroos hielten die Emotionen diese Woche nach dem Vechta-Spiel natürlich noch lange an. Nun gilt aber wieder die volle Konzentration dem Gießen-Spiel. Co-Trainer Konstantin Liehr: „Gießen hatte nach dem 2:0 gegen Lich natürlich jetzt eine ganze Woche Zeit, sich auf die Partie vorzubereiten, während wir am Dienstag sogar in die Overtime mussten und ja bekanntermaßen weit über das Limit hinausgingen. Mit den Fans im Rücken werden bei unseren Spielern aber sicher wieder ungeahnte Kräfte frei. Denn eines ist klar: Jetzt wollen wir ins Finale, keine Frage!“
Michael Mathey hat Heimflug in die USA abgesagt
Dass der Gegner unterschätzt werden könnte, daran glaubt auch Cheftrainer Stefan Goschenhofer nicht: „In keinem Halbfinale der Welt wird man einen Gegner unterschätzen. Dass wir gegen Gießen in der Hauptrunde zweimal gewonnen haben, ist Vergangenheit. Insbesondere das Heimspiel im Dezember war ja damals eine mehr als knappe Angelegenheit. Gießen hat furios den Nord-Ersten Schwelm und dann den Lokalrivalen Lich aus den Play-offs geworfen. Die spielen einen unglaublich körperbetonten und teamorientierten Basketball, und dies inzwischen auch ohne jeglichen Druck. Durch Zufall kommt keine Mannschaft so weit, das ist eigentlich eine Parallele zu meinem Team“, so Goschenhofer, der sein bestes Team aufbieten kann. Inklusive Michael Mathey, dessen ursprünglich gestern geplanter Rückflug in die USA kurzer Hand auf Ende April umgebucht wurde.
Auch wenn das Play-off-Halbfinale nun erst beginnt, mussten die Verantwortlichen unter der Woche weitreichende Entscheidungen treffen, denn der 31. März war auch Stichtag für den Versand der Lizenzanträge für die kommende Saison. Am späten Mittwochabend trafen sich die beiden BG-Abteilungsleiter Hans Kiesling und Andres Santiago noch einmal. Zusammen mit Trainer Stefan Goschenhofer, Georg Schneider vom Hauptsponsor VR Bank Handels & Gewerbebank sowie Red-Kangaroo-Steuerberater Heinz Hielscher wurde die Strategie festgelegt. Hans Kiesling zu den Ergebnissen: „Wir haben fristgerecht einen vollständigen Antrag sowohl für die PRO B als auch die PRO A eingereicht. Der PRO-B-Antrag stellt gar kein Problem dar, beim PRO-Antrag, der nur im Falle des tatsächlichen sportlichen Aufstieges aufrechterhalten werden wird, können wir aus unserer Sicht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wohl erfüllen. Bei der Hallenfrage haben wir natürlich noch ein paar mittelschwere Probleme. Wir werden die Lage hier noch weiter analysieren. Es sind ganz einfach weitere Gespräche notwendig“, so Kiesling.
Keine Zustände wie beim Volleyball in
Sein Abteilungsleiter-Kollege Andres Santiago ergänzt: „Wir tun, was wir können. Aber eines ist klar, irgendwelche Abenteuer oder Zustände wie sie beim Volleyball in Augsburg herrschen wird es bei der BG nicht geben. Alles wird vollkommen seriös weiterlaufen. Wir fühlen uns dem Standort Stadtbergen durchaus verbunden. Bis zu einer Entscheidung werden wir hier vorerst aber nach außen keinerlei Wasserstandsmeldungen mehr abgeben“, bittet Santiago um Verständnis, nachdem in den letzten Tagen unzählige Medien immer wieder die Pläne der BGL abgefragt hatten. (asan)