Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Basketball: Ausnahmezustand in der Osterfeldhölle

Basketball

Ausnahmezustand in der Osterfeldhölle

    • |
    Die 681 Zuschauer in der Osterfeldhalle rauften sich die Haare. Viel zu oft blieb der BG Leitershofen/Stadtbergen beim 73:84 gegen Vechta ein Korberfolg versagt. Hier versuchen es Devin Uskoski und Alexander Chalusiak.
    Die 681 Zuschauer in der Osterfeldhalle rauften sich die Haare. Viel zu oft blieb der BG Leitershofen/Stadtbergen beim 73:84 gegen Vechta ein Korberfolg versagt. Hier versuchen es Devin Uskoski und Alexander Chalusiak. Foto: Foto: Marcus Merk

    Stadtbergen Basketball in der Osterfeldhalle, Gedenkgottesdienst für die Japan-Opfer, die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr und eine orientalische Tanzshow im Bürgersaal – in Stadtbergen herrschte am Samstagabend der Ausnahmezustand. Dies gilt insbesondere für die sogenannte „Osterfeldhölle“, in der die Siegesserie der BG Leitershofen/Stadtbergen in der 2. Basketball Bundesliga PRO B im ersten Match des Play-off-Viertelfinales gerissen ist. Die Red Kangaroos unterlagen letztendlich verdientermaßen dem SC Rasta Vechta aus Niedersachsen mit 73:84 (46:44). Es war nach elf Siegen in Folge überhaupt die erste Niederlage im Jahr 2011 für die BG.

    Jubel hingegen bei der zweiten Mannschaft. Mit einem ungefährdeten 101:76-Sieg gegen den VSC Donauwörth sicherte man sich im Vorspiel den Aufstieg in die 2. Regionalliga (ausführlicher Bericht folgt).

    Schweigeminute für Japan

    Den ersten emotionalen Höhepunkt erlebten die 681 Zuschauer in der wieder einmal restlos ausverkauften Osterfeldhalle, als bei der Schweigeminute für die Betroffenen der Erdbeben-Katastrophe in Japan die Glocken der Kirche, in der ein Gedenkgottesdienst für die Partnerregion Fukushima gefeiert wurde, in der mucksmäuschenstillen Halle zu hören waren. Für jeden Zuschauer hatte die BGL einen Euro für die Stadtberger Erdbebenhilfe gespendet. Eine feine Geste!

    Dann ging es gleich hochklassig los. Die Gäste präsentierten sich bestens ausgeruht. Sie waren bereits am Freitag vom Oldenburger Münsterland bis Crailsheim gereist, hatten dort übernachtet und Samstag früh nochmals trainiert. Es entwickelte sich eine attraktive und temporeiche Partie. Ende des ersten Viertels leisteten sich die Gäste zahlreiche Fehlversuche, sodass Jonathan Genck mit fünf Punkten – davon ein Dreier, der erst links und dann rechts an den Ring tippte, um dann in die Reuse zu fallen – und später Christoph Kemmer, der sich immer wieder dem Rasta-Topstar Reid in den Weg stellte, mit jeweils fünf Punkten in Folge für eine kleine Führung der BG (29:21/13. und 36:28/16.) sorgten.

    Danach versäumten es die Leitershofer aber, den Vorsprung zu halten oder noch weiter auszubauen. Man begann schon einen Tick zu früh zu zaubern. Vechta kam angetrieben vom überragenden Aufbauspieler Eric Reid (26 Punkte/5 Assists) wieder heran. Die Kangaroos schafften es bis zur Halbzeit lediglich noch, einen Zwei-Punkte-Vorsprung (46:44) mit in die Kabine zu nehmen.

    6:22 im dritten Viertel

    Beflügelt davon legte Vechta im dritten Viertel los wie die Feuerwehr (6:22). Die BG kam nun gar nicht mehr ins Spiel und agierte vor allem in der Verteidigung wenig druckvoll. Praktisch jeder Angriff der Norddeutschen landete in dieser Phase im Netz, eiskalt nutzte Vechta seine körperliche Überlegenheit aus (52:66/27.). Valerian Zenk und Leo Vrkas hielten die BG mit ihren Dreiern im Spiel. Beim 60:67 war wieder etwas Hoffnung aufgekommen. Die Cheerleader rissen ihre Plakate „Go BGL! Let’s win!“ in die Höhe, das Publikum trieb die Red Kangaroos lautstark nach vorne. Es ging jetzt hin und her, drei Mal kam Leitershofen auf fünf Punkte heran. Als Jonny Genck und Devin Uskoski, der ebenso wie Michael Mathey von den Gästen clever aus dem Spiel genommen wurde und nicht wie gewohnt zur Entfaltung kam, ihre Chancen vergaben, war die Vorentscheidung gefallen (66:75/36.).

    Noch einmal bäumte sich BGL auf. Zu Beginn der letzten Spielminute traf Dominik Veney zum 73:78. Doch Vechta hatte aber immer eine Antwort parat, und Reid steuerte das Spiel der Seinen sehr souverän. Leitershofen blieb nur noch die Option der Stop-Clock-Freiwürfe. Obwohl sich die Cheerleader hinter dem Korb die Seele aus dem Leib kreischten wie bei einem Konzert von Justin Bieber, traf Vechta bei acht Versuchen sechs Mal. Die Red Kangaroos schlossen angesichts der ihnen davonlaufenden Zeit ihre letzten Angriffe zumeist überhastet und daher letztendlich auch erfolglos ab. Trotzdem wurde die Mannschaft nach der Schlusssirene gefeiert. (mit asan)

    BG Leitershofen/Stadtbergen: Genck (15/1 Dreier), Vrkas (5/1), Kemmer (5), Chalusiak (3), Zenk (6/1), Förster (3/1), Karsch, Montag (5/1), Veney (6), Uskoski (13/2), Mathey (12/1), Woelki.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden