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Basketball: Am Ende einer phänomenalen Saison bleibt nur die Krönung versagt

Basketball

Am Ende einer phänomenalen Saison bleibt nur die Krönung versagt

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    Über 200 mitgereiste Fans feierten die BG Leitershofen/Stadtbergen trotz der Niederlage. Trainer Stefan Goschenhofer und die Mannschaft bedankten sich bei ihren Anhängern für die Unterstützung.
    Über 200 mitgereiste Fans feierten die BG Leitershofen/Stadtbergen trotz der Niederlage. Trainer Stefan Goschenhofer und die Mannschaft bedankten sich bei ihren Anhängern für die Unterstützung. Foto: Fotos: Marcus Merk

    Ehingen/Stadtbergen Die Zuschauer in der Ehinger Längenfeldhalle schauten verdutzt. Drei Minuten vor Schluss hatten sich die über 200 mitgereisten Fans der BG Leitershofen/Stadtbergen von ihren Plätzen erhoben und skandierten lauthals: „Wir sind stolz auf unser Team!“ Dabei lag selbiges im dritten und alles entscheidenden Endspiel um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Pro B gegen den haushohen Favoriten Erdgas Ehingen aussichtslos mit 61:87 zurück.

    Doch die BGL-Anhänger, die in den letzten Wochen immer mehr geworden sind, hatten trotzdem allen Grund, diese sympathische Mannschaft zu feiern. Die Schützlinge von Trainer Stefan Goschenhofer haben einfach eine sensationelle Saison der Superlative auf das Parkett gelegt – auch wenn es nach der 65:91-Niederlage dann nicht mehr zum ganz großen Coup gereicht hat. „Diese Saison hat eigentlich keinen Verlierer sondern zwei Sieger verdient“, konstatierte auch DJL (Die junge Liga)-Geschäftsführer Nicolas Grundmann, bevor er die Meistertrophäe an die Ehinger übergab. Die waren als Titelaspirant Nummer eins in die Saison gegangen, während für die BG Leitershofen/Stadtbergen als Aufsteiger statt des erhofften Klassenerhaltes die Vizemeisterschaft ein überragender Erfolg ist.

    „Es ist uns schon bewusst, dass wir eine sagenhafte Saison gespielt haben“, fasste Stefan Goschenhofer bei einem ersten Entspannungs-Bierchen seine Gedanken zusammen, „aber wenn man so weit kommt und im Endspiel steht, will man dieses auch gewinnen.“ Und so floss am Ende auch die eine oder andere Träne über die Wangen der sentimentalen Riesen, die noch einmal alles gegeben hatten.

    „Zur Halbzeit haben wir uns schon etwas ausgerechnet“, analysierte Goschenhofer. Da führte die BG Leitershofen/Stadtbergen mit 36:29. Nach nervösen Beginn dauerte es sage und schreibe fünf Minuten, ehe Devin Uskoski zum 11:6 der erste Korberfolg aus dem Spiel heraus gelang. Bis dahin hatten sich die BGL-Angriffe im engmaschigen Netz der offensiven und gnadenlosen Ehinger Pressdeckung verfangen. Dann bissen sich die Red Kangaroos ins Spiel hinein. Valerian Zenk sorgte für die erstmalige Führung (13:14/9.), die jedoch wieder zum 19:14-Viertelstand gekontert wurde. Leo Vrkas startete mit einem Sololauf die Aufholjagd. Dominik Veney und vor allem Michael Mathey, der zwei Fastbreaks in Folge verwandelte, nutzten die Verunsicherung im Ehinger Team zu leichten Punkten. Plötzlich führten die Kangaroos in der Höhle des Löwen mit 36:27, vergaben sogar zwei, drei gute Möglichkeiten, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Die Gastgeber verloren in dieser Phase völlig den Überblick und etwas die Contenance. Akeem Vargas checkte Sebastian Montag in die Bande – im Handball hätte es dafür eine Rote Karte gegeben. Im Basketball nicht.

    Vielleicht war es diese Aktion, mit der den Leitershofern der Schneid abgekauft wurde. Nach dem Seitenwechsel agierten die Red Kangaroos nämlich fünf Minuten wie in Trance, während sich die Ehinger in einen wahren Rausch spielten und aus allen Lagen ins Ziel trafen. Innerhalb von eineinhalb Minuten war die Führung verspielt. Mit einem 20:0-Run schossen sich die „Steeplers“ auf die Siegerstraße.

    „Wir wussten zwar, was kommt, sind aber trotzdem kalt erwischt worden“, konnte Stefan Goschenhofer nur den Kopf schütteln. Die Pressdeckung der überaus aggressiven Ehinger funktionierte nun perfekt und sorgte für einen Ballverlust nach dem anderen bei der BG. Die Gastgeber gewannen das dritte Viertel mit 43:14, führten vor dem letzten Durchgang mit 72:50 und begannen nun mit dem Schaulaufen.

    Am Ende stand ein 91:65-Sieg auf der Anzeigetafel. „Da hat man gesehen, welch qualitativ hochwertigen und quantitativ tiefen Kader die Ehinger haben“, wusste Goschenhofer, dass man wirklich gegen die stärkste Truppe dieser Saison verloren hatte, die nicht ein einziges Heimspiel abgegeben hatte.

    Aber die Überraschungsmannschaft war die BG Leitershofen/Stadtbergen, die sich unmittelbar nach dem Spiel zu ihren Fans auf die Tribüne gesellt hatte. „Wir sind stolz auf unser Team“, hallte es ihnen dort entgegen. Zu Recht!

    BG Leitershofen/Stadtbergen: Genck (4), Vrkas (2), Kemmer (6), Chalusiak (4), Karsch, Montag (7), Zenk (2), Förster (1), Veney (7), Uskoski (13), Mathey (17), Woelki (2).

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