Karlsruhe Es war eine Mischung aus Ärger, Frust, aber auch Stolz, die Stefan Goschenhofer, Headcoach der BG Topstars Leitershofen/Stadtbergen, am Sonntagabend nach der 82:86-Niederlage auf der Busheimfahrt vom Spiel der zweiten Basketball-Bundesliga PRO A in Karlsruhe übermannte. Ärger, dass man sich in den letzten fünf Minuten der Partie doch wieder mit einigen leichten Fehlern um den Sieg gebracht hatte. Frust, dass die Badener nun vier Punkte vor den Kangaroos in der Tabelle liegen, aber durchaus auch Stolz, dass seine Mannschaft den Rückschlag der vergangenen Woche weggesteckt hatte und nicht nur als Mannschaft agierte, sondern sich über weite Strecken absolut kampfbereit gezeigt hatte und großes Abstiegskampfengagement bewiesen hatte.
Die Vorzeichen waren ja nicht gerade günstig gestanden. Auf der einen Seite der ambitionierte Ex-Erstligist, der zuletzt gegen Heidelberg gewonnen und beim Spitzenreiter MBC nur knapp verloren hatte, der mit Domonic Jones am Sonntag erstmals einen bundesligaerfahrenen Neuzugang präsentieren konnte und bei dem sich Ex-Nationalspieler Rouven Rössler trotz Bänderrisses in den Dienst seiner Mannschaft stellte. Kein unerheblicher Faktor, wie sich später noch herausstellen sollte.
Erstmals eine erste Halbzeit in der 2. Bundesliga gewonnen
Dem gegenüber der doch zuletzt etwas gebeutelte Aufsteiger, bei dem unter der Woche deutliche Worte gefallen waren, der mit dem Frust des Kirchheim Spiels klarkommen musste und der noch dazu den Ausfall vom bisherigen Topscorer Logan Stutz (Bänderriss) zu notieren hatte. Aber die Topstar Kangaroos ließen sich vor 1100 Zuschauern wenig beeindrucken. Es waren eher die Badener, die angesichts der Brisanz dieses Kellerduells nervös wirkten und zahlreiche Ballverluste produzierten. 19:19 stand es nach dem ersten Viertel, zur Halbzeit leuchtete eine 41:39-Führung für die Gäste von der Anzeigetafel. Erstmals hatte man in der PRO A eine erste Halbzeit gewonnen.
Und auch das dritte Viertel lief gut für die Gäste. Leitershofen zog bis zur 27. Minute sogar auf 55:50 davon, führte Anfang des letzten Viertels noch mit 61:58 (32.). Karlsruhe warf dann alles in die Waagschale, nun war es vor allem Jones, der den Sinn seiner Verpflichtung mit 14 Zählern und 5 Rebounds nach dem Wechsel unterstrich. Bis zum 82:84 rund eine halbe Minute vor Spielende war noch alles drin für die Kangaroos. Als ein Karlsruher Wurf aber fünfzehn Sekunden vor dem Ende sein Ziel verfehlte gelang es den Leitershofen nicht, den notwendigen Rebound zu ergattern und statt eines eigenen letzten Angriffes sicherte der überragende Karlsruher Amerikaner Martin Samarco (27 Punkte) mit zwei Stop-Clock Freiwürfen den Seinen den Sieg.
Am Ende kamen sicher einige Faktoren für die Topstar Kangaroos zusammen. Die Kräfte schwanden gegen Ende der Partie, die Intensität in der Verteidigung ließ nach, vielleicht war auch ein Routinier wie der 31-jährige Rouven Rössler der kleine, aber feine Unterschied, der in solch einer engen Situation natürlich abgeklärter agiert, als die doch eher unerfahreneren Leitershofer Spieler.
Für die BG geht es nun am kommenden Sonntag um 16 Uhr in der Sporthalle gegen Nürnberg weiter, dann stehen vor Weihnachten noch zwei Auswärtsspiele bei den Saar-Pfalz Braves und am 23. Dezember das traditionelle Weihnachtsspiel in Crailsheim an. Für diesen Mega-Basketballevent in Süddeutschland vor über 3000 Zuschauern können Leitershofer Fans unter E-Mail karten@bg-ls.de Kartenbestellungen tätigen, Informationen hierzu gibt es auch auf der Homepage der Kangaroos unter www.topstar-kangaroos.de. Es wird auch ein Bus nach Crailsheim eingesetzt.
Zweite Mannschaft kehrt auf der Siegerstraße zurück
Die zweite Mannschaft kehrte in der 2. Regionalliga Süd auf die Siegesstraße zurück. Der Tabellenzehnte TSV München-Ost wurde klar mit 70:55 bezwungen. Somit bleibt man Landsberg und Bayern München II auf den Fersen. (asan)
BG Leitershofen/Stadtbergen II: Behnisch (8/2 Dreier), Christl (8/2 Dreier), Erhart (14/1 Dreier), Hamberger, Haug (14), Klein (3), Montag (16/1 Dreier), Plewa (3/1 Dreier), Wölki (4).