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Badminton: Ein Krimi ohne Happy End

Badminton

Ein Krimi ohne Happy End

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    Philipp Morgott und Patrick Flemming vom TSV Diedorf im spannenden Doppel gegen die TuS Geretsried.
    Philipp Morgott und Patrick Flemming vom TSV Diedorf im spannenden Doppel gegen die TuS Geretsried. Foto: C. Schoenemann

    Die Ausgangssituation war gut. Nach einem durchwachsenen Auftakt spielte die Bayernliga-Mannschaft des TSV Diedorf eine gute Rückrunde. Von zwölf möglichen Punkten holte die Mannschaft in den letzten Begegnungen elf. Die Rückrunde lief so gut, dass ein Aufstieg in die neue, bayernweite Oberliga in greifbare Nähe rückte. Mannschaftsführer und Badminton-Abteilungsleiter Martin Aust erklärt: „Am Anfang der Saison habe ich nicht über den Aufstieg nachgedacht, aber nach dem guten Start in die Rückrunde sah das anders aus.“

    Vor dem letzten Spieltag stand der TSV Diedorf auf dem dritten Platz der Bayernliga Süd. Ein Aufstiegsplatz, da im kommenden Jahr eine bayernweite Liga eingeführt wird. Das gab es noch nicht. Der Grund: Bisher spielten in zwei unterschiedlichen Regionalligen Mannschaften aus Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen. Beide Ligen hatten allerdings immer wieder Probleme, das Feld voll zu bekommen. Die neue Oberliga zwischen den Bayernligen und Regionalligen sollte Abhilfe schaffen. Diedorfs Mannschaftsführer Martin Aust sieht die Pläne des Bayerischen Badminton Verbands skeptisch: „Nur eine Regionalliga finde ich gut, es hätte aber die Qualität in den unteren Ligen gehoben, wenn man die Oberliga nicht eingeführt und einfach mehr Mannschaften nach unten durchgedrückt hätte.“

    Trotzdem startete der TSV Diedorf mit Aufstiegshoffnungen in die letzte Runde. Der Krimi begann schon am Samstagnachmittag in Geretsried. Ein Sieg wäre ein guter Schritt in die richtige Richtung gewesen. Schon die beiden Herrendoppel waren spannend. Nur eines ging an Diedorf, das andere ging im dritten Satz knapp an die Heimmannschaft. Ebenso knapp verlor Philipp Morgott sein Einzel. Insgesamt hatte die Mannschaft aus Diedorf viele Probleme mit der niedrigen Halle. Sich aus Drucksituationen zu befreien war in Geretsried kaum möglich. Mit 3:5 musste Diedorf die Partie dann abgeben. Verlorene Punkte. In der Konsequenz wäre der Aufstieg nur noch nach einem Sieg gegen den OSC München potenziell möglich gewesen.

    Doch da lief es allerdings nicht besser. Martin Aust und Tobias Karrer verloren ihr Doppel im dritten Satz, irgendwie fehlte die Sicherheit. Schläge, die eigentlich „Elfmeter“ gewesen wären, gingen ins Aus oder ins Netz. Zwar konnten Flemming und Morgott ihr ähnlich knappes Spiel gewinnen, aber hinten raus reichte die Konzentration beim TSV Diedorf einfach nicht aus.

    Der Endstand war der gleiche, mit 3:5 musste sich die junge Bayernligamannschaft geschlagen geben. Alles in allem erklärt Patrick Flemming: „Miserabel, aber manchmal hat man einen schlechten Tag“. Die letzten drei bis vier Punkte in jedem Spiel hätten die Niederlage gebracht. Ähnlich sieht Philipp Morgott die gesamte Saison: „Wir haben so oft knapp mit fünf zu drei verloren. Einfach bitter.“ Elena Karrer nimmt für die Zukunft mit: „Ich will für die nächste Saison unbedingt mehr trainieren, Spaß gemacht hat es trotz allem.“ Doppelpartnerin Julia Hornstein pflichtet bei, betont aber: „Es ist noch Luft nach oben.“ Auch Flemming war etwas enttäuscht. „Ich hätte schon gerne in der Oberliga gespielt.“ Aust sieht die Bayernligasaison des TSV Diedorf trotz allem positiv: „Unser Saisonziel war eigentlich wie immer der Klassenerhalt, den haben wir dieses Mal schon früh geschafft“, erklärt er. Klar habe man sich nach dem guten Start in die Rückrunde mehr erhofft, aber eine sechste Saison in der Bayernliga sei für den TSV Diedorf auch ein großer Erfolg. Auch Philipp Morgott findet etwas Positives am missglückten Abstieg: „Jetzt müssen wir immerhin nicht nach Nordbayern fahren.“ (kart)

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