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Aystetten: Bayern sucht den Super-Trainer

Aystetten

Bayern sucht den Super-Trainer

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    Aystettens Kult-Betreuer Michael de Bur hat einen ganz besonderen Vorschlag parat, wer neuer Bayern-Trainer werden könnte.
    Aystettens Kult-Betreuer Michael de Bur hat einen ganz besonderen Vorschlag parat, wer neuer Bayern-Trainer werden könnte. Foto: Oliver Reiser

    Bis Ende April haben sich die Bosse des Bundesliga-Branchenprimus FC Bayern München Zeit gegeben, dann wollen sie den Nachfolger von Jupp Heynckes präsentieren. Die große Frage bleibt: Wer wird’s? Deutschsprachig, international erfahren – es gibt nicht allzu viele, die diese Kriterien erfüllen, und mit Thomas Tuchel hat ja ein aussichtsreicher Kandidat abgesagt. Wir wollten von Fußballtrainern aus dem Verbreitungsgebiet wissen, wen sie denn anstelle von Uli Hoeneß anrufen würden – und erhielten interessante Antworten.

    „Ich würde mich anrufen“, lacht Gerhard Hildmann. Der 51-Jährige hilft ja derzeit beim Bezirksliga-Spitzenreiter TSV Gersthofen nur als Trainer aus, ist ab dem Sommer wieder verfügbar. „Mit einem Vertrag bei einem Bundesligisten wäre man zwar alle Sorgen los, aber ich würde absagen“, sagt Hildmann. Wie bitte? „Das kann ich mit meiner Dortmunder Überzeugung nicht vereinbaren.“ Einige Jahre war er zusammen mit Heiner Schuhmann als Scout für den BVB unterwegs. Deshalb glaubt er auch, dass Jürgen Klopp nicht zu den Bayern passen würde. „In Liverpool ist er bestens aufgehoben. Dort sind die Strukturen, Traditionen, Emotionen und Fankultur ähnlich wie in Dortmund. Dass der Trainer auf die Tribüne geschickt wird, geht bei Bayern nicht.“

    Spaß beiseite! „In München hat das Fußball-Leben einfach eine ganz andere Qualität“, sagt Hildmann. „Alles läuft distanziert, sachlich, fast steril, ist nur auf Erfolg ausgerichtet. Man ist nicht mit den Fans auf Du und Du.“ Als Bayern-Trainer müsse man eine Respektsperson, eine „Lichtgestalt“ sein: „Beckenbauer, Hitzfeld oder Heynckes sind perfekt“, so Hildmann, der auch Ancelotti super fand. „Nur mit natürlicher Autorität und über jeden Zweifel erhaben kann man als Bayern-Trainer verhindern, dass einem Spieler oder Medien ans Bein pinkeln.“ Den Einzigen, den sich Gerhard Hildmann vorstellen könnte, wäre Joachim Löw. „Von der Menschlichkeit her, vom Erfolg.“ Den würde er anrufen. Doch ob sich der Bundestrainer das antut und nach der Weltmeisterschaft zum FC Bayern wechselt? „Nationalmannschaft oder Verein – das ist ein Riesenunterschied“, sagt Hildmann.

    „Eine zweite Chance für Ancelotti oder Van Gaal!“ Nachdem er den Bayern nicht unbedingt das Beste wünscht, wäre das der Vorschlag von Karlheinz Pecher. Spaß beiseite! „Ralf Hasenhüttl ist mein Favorit“, sagt der Trainer des TSV Neusäß. „Den würde ich anrufen, weil er aus gebotenen Möglichkeiten in Ingolstadt und Leipzig das Maximale herausgeholt hat. Dabei hat er auch Spieler, die bei anderen Vereinen nicht so zum Zug gekommen sind, neues Leben eingehaucht. Auch taktisch finde ich ihn sehr gut.“ Auch Niko Kovac wäre für Pecher eine Alternative, „weil er weiß, wie Bayern tickt“. Pecher hätte keine Bedenken, einem jungen Trainer eine Chance zu geben: „Mit den anfangs genannten Ancelotti oder Van Gaal sind auch Startrainer gescheitert.“

    Für Michael de Bur, den Kult-Betreuer des Landesligisten SV Cosmos Aystetten, ist der Fall klar: „Ich würde Otto Rehagel anrufen. Er hat bestimmt dazu gelernt und würde sich heute anders verhalten.“ Anders, als in der Saison 1995/96, als „König Otto“ bei den Bayern scheiterte und gehen musste. Dass de Bur Rehagel anrufen würde, hat einen ganz bestimmten Grund: Er war unter „König Otto“, der am 9. August 80 Jahre alt wird, im Zeugwart-Team des 1. FC Kaiserslautern, erlebte den Bundesliga-Aufstieg und den den sensationellen Durchmarsch zur Deutschen Meisterschaft 1998 hautnah mit. „So wie Heynckes seinen Schäferhund Cando, müsste Rehagel wahrscheinlich erst seine Frau Gisela fragen“, scherzt de Bur augenzwinkernd. Spaß beiseite! „Bei Bayern hängt die Messlatte schon hoch. Der kommende Trainer sollte auf jeden Fall die Champions League gewonnen haben.“ Der 53-Jährige würde aber noch einen ganz anderen anrufen. Frank de Boer, den Ex-Trainer von Ajax Amsterdam, der zuletzt bei Cristal Palace in England tätig war. „Der wär mir am liebsten.“

    Eine ganz ausgefallene Lösung hielte auch Ali Dabestani, der Trainer des TSV Friedberg, parat: „Ich würde vielleicht auch mal in der Region bleiben und den FCA-Trainer Manuel Baum kontaktieren. Der liefert beim FCA klasse Arbeit ab und ist ein absoluter Fachmann, schließlich hatte der auch mal die Analysen für sky gemacht“, meinte Dabestani. Der Gersthofer, der zuletzt auch den TSV Meitingen trainiert hat, hätte auch weitere Kandidaten im Angebot. „Ich würde in jedem Fall auch bei Jürgen Klopp anrufen – der hat nun auch Auslandserfahrung. Und ich würde mich auch bei Jogi Löw melden, der beim DFB einen super Job geleistet hat.“ Und was hielte er von Niko Kovac? „Der hat in Frankfurt gut gearbeitet und eine super Mannschaft geformt, aber ob der jetzt schon bereit ist für ein Team wie Bayern, ich weiß nicht“, meinte der Friedberger Coach. „Aber vielleicht überraschen uns die Bayern ja mit einem ganz Unbekannten, dessen Deutsch noch ausbaufähig ist“, sagte Dabestani abschließend. (mit pkl)

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