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Spiel der Woche: Aus der Zweiten Liga in die dritte Mannschaft

Spiel der Woche

Aus der Zweiten Liga in die dritte Mannschaft

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    Ex-Profi Sören Dreßler (rechts) machte im Trikot des SSV Anhausen III auch mit 44 Jahren noch eine gute Figur. Da staunen Torhüter Maximilian Kramer und Neuzugang Fabian Newedel sowie Alexander Knotek (Nummer 3). Trotzdem kam das Schlusslicht gegen den TSV Lützelburg II über ein 1:1 nicht hinaus.
    Ex-Profi Sören Dreßler (rechts) machte im Trikot des SSV Anhausen III auch mit 44 Jahren noch eine gute Figur. Da staunen Torhüter Maximilian Kramer und Neuzugang Fabian Newedel sowie Alexander Knotek (Nummer 3). Trotzdem kam das Schlusslicht gegen den TSV Lützelburg II über ein 1:1 nicht hinaus. Foto: Oliver Reiser

    Mit der Nachholpartie TSV Lützelburg II gegen den SSV Anhausen III fiel im Kreis Augsburg der Startschuss ins Fußballjahr 2020. Obwohl sich dabei in der untersten Spielklasse, der B-Klasse Nordwest, zwei Reservemannschaften gegenüberstanden, die sich auf überschaubarem Niveau 1:1 trennten, war es doch eine Partie mit vielen interessanten Aspekten.

    Es gibt nur wenige Vereine im Kreis Augsburg, die gleich drei Mannschaften im aufstiegsberechtigten Spielbetrieb haben. Einer davon ist der SSV Anhausen – ein Dorfverein aus einem Ortsteil von Diedorf. Als vor drei Jahren sechs Spieler aus der A-Jugend kamen und in der Zweiten nicht immer alle Spieler berücksichtigt werden konnten, meldete man eine dritte Garnitur an. „Außerdem hatten wir einige Spieler, die entweder auswärts studieren oder arbeiten, aber am Wochenende häufig vor Ort sind und dann hin und wieder auch gerne spielen möchten“, erklärt Günter Frank, der zusammen mit seinem Sohn Michael auch als Spielertrainer fungiert. Frank ist auch seit 15 Jahren Abteilungsleiter der Fußball und sagt: „Wir möchten alle Spieler bei uns halten und jedem die Möglichkeit geben, dass er auch spielen kann.“

    Da sich persönliche Situationen oft schnell ändern, verändert sich auch die personelle Situation. „Nachdem einige Stammspieler aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen ausgefallen sind und es nach einem erfolgreichen Jahr in der B-Klasse West, in der wir den neunten Platz belegten, nach einer Umgruppierung in die starke B-Klasse Nordwest Niederlagen hagelt, ist es eine Mammutaufgabe geworden, die Mannschaft im Spielbetrieb zu halten“, sagt Frank. Zweimal musste bereits abgesagt werden. Bei einem dritten Mal würde ein Ausschluss aus dem Spielbetrieb drohen. „Wir wollen die Saison unbedingt durchziehen und nicht Letzter werden“, erklärt Frank. In der Rückrunde stehen fünf Spieler wieder zur Verfügung, darunter auch Wolfgang Kugler, der Präsident des Vereins.

    Für das Auftaktspiel des Fußballjahres 2020 hatte sogar Sören Dreßler seine Mitwirkung zugesagt. Der ehemalige Kapitän des FC Augsburg, der in der Saison 2005/06 maßgeblich am Aufstieg in die Zweite Bundesliga beteiligt war, ist mittlerweile in Diedorf heimisch geworden ist. Beim SSV Anhausen hat er sich in der Saison 2012/13 auch die ersten Trainersporen verdient. Später war er dann beim Kissinger SC und beim Bayernligisten TSV Schwaben Augsburg tätig. Sein letztes Spiel in der Zweiten Bundesliga hat der Ex-Profi, der 120 Einsätze für den FCA auf dem Buckel hat, am 24. Mai 2009 für den FC Ingolstadt gegen den TuS Koblenz bestritten. Ein Jahr später folgten noch fünf Einsätze in der Bayernliga-Truppe der Schanzer.

    Dafür zeigte sich der mittlerweile 44-Jährige, der ansonsten nur noch in der AH des SSV Anhausen kickt, erstaunlich fit. Als Abwehrchef dirigierte er seine Mitspieler zwischen 18 und 46 Jahren, die in der fünften Minute einen Schuss an die Querlatte von Alexander Knotek mit Glück überstanden, ehe kurz vor der Pause erst Lorand Veres an Torhüter Simon Uhl scheiterte (36.) und dann Stefan Kohler in aussichtsreicher Position vorbeischoss (37.). Das Tabellenschlusslicht war nun gut im Spiel und ging nach einer guten Stunde durch Nils Schwemmer verdient in Führung. Die Leihgabe aus der ersten Mannschaft traf mit einem satten Rechtsschuss aus 20 Metern (63.). Fünf Minuten später hätte Michael Frank das 2:0 nachlegen können, scheiterte jedoch allein vor dem Torwart. Buchstäblich aus dem Nichts kam Lützelburg dann zum Ausgleich, als Johannes Christi am langen Eck übersehen wurde und zum 1:1 einköpfte (66.).

    Dreimal steht der Pfosten dem Schlusslicht bei

    Fortan übernahm der TSV das Kommando und machte mächtig Dampf. Mit Glück und Geschick überstand Anhausen die Schlussphase, in der Torwart Maximilian Kramer einen Schuss von Sebastian Saliger an den Pfosten lenkte (79.), Michael Frank an die eigene Querlatte köpfte (84.) und Alexander Knotek an Kramer scheiterte (88.). So war man aufseiten des SSV sichtlich erleichtert, als der Schlusspfiff ertönte. Den gab in einer Liga, in der eigentlich keine Verbandsschiedsrichter gestellt werden, Stefan Baumann ab. Der Gersthofer ist Mitglied des TSV Lützelburg, pfeift offiziell aber seit einigen Jahren in der Gruppe Ammersee. Er war mit der beste Mann auf dem Platz.

    Trotz des Unentschiedens bleibt die dritte Vertretung des SSV Anhausen Letzter. „Für kommende Saison werden wir einen Antrag stellen, wieder in die B-Klasse West gruppiert zu werden. In dieser spielen aktuell nur zweite Mannschaften. Da würden wir uns natürlich um einiges leichter tun“, kündigt Günter Frank an.

    TSV Lützelburg II: S. Uhl – Fabien Thoma, Knotek, M. Uhl, Ciemala, Bichler, Florian Thoma, Christi, Egger, Karg, Grohmann (Saliger, Pompe, Rhee)

    SSV Anhausen III: Kramer – Kohler, Dreßler, Newedel, Müller, Schwemmer, Erlinger, Frank, von Bötticher, Schnabel, Veres (Thalmeier, Pfisterer, Rößner)

    Tore: 0:1 Schwemmer (63.), 1:1 Christi (66.). – Schiedsrichter: Baumann (TSV Lützelburg). – Zuschauer: 20.

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