Von einer Euphoriewelle ihrer Anhänger getragen hat auch die SpVgg Auerbach-Streitheim 2009 dieses Kunststück geschafft. Beide Vereine werden auch am Sonntag zahlreiche Schlachtenbummler mit in die Halle an der Eichenwaldschule bringen. Auch der TSV Meitingen und der TSV Diedorf haben größere Zuschauerkontingente angekündigt, sodass Krendlinger, Abteilungsleiter des ausrichtenden TSV Neusäß, schon einmal prophylaktisch zusätzliche Verpflegung geordert hat. So viel zum leiblichen Wohl bei dieser Veranstaltung.
Kommen wir nun zu den sportlichen Chancen der acht qualifizierten Mannschaften, von denen nicht weniger als drei aus der Kreisklasse Nordwest kommen.
l SpVgg Auerbach-Streitheim
Die SpVgg Auerbach-Streitheim hat in den letzten Jahren für viel Furore in der Halle gesorgt. Seit dem sensationellen Erfolg im Jahr 2009 gilt das Team von Spielertrainer Michael Finkel als echte Hallenmannschaft. Beim Hauptrundenturnier in Dinkelscherben setzten sich die Auerbacher im Finale klar mit 6:3 gegen den einheimischen Bezirksligisten durch. Im letzten Viertelfinale des Tages treffen die Blau-Weißen auf den SSV Margertshausen. Beim Duell der zwei Kreisklassisten sieht Spielertrainer Finkel sein Team allerdings in der Außenseiterrolle: "Wir werden alles investieren müssen, um ins Halbfinale zu kommen." Wer dort wartet, steht für den Auerbacher Coach schon fest: "Schwabmünchen ist der Topfavorit. Ich denke, dass der Weg zum Titel nur über diese Mannschaft führt." Allerdings macht die Mischung aus individueller Klasse einiger Hallenspezialisten und dem großen Teamgeist die Auerbacher wohl zu etwas mehr als einem Geheimtipp. Zurückgreifen kann Finkel auch auf seinen Torwart Armin Schulz, der trotz einer Roten Karte beim Turnier in Dinkelscherben spielberechtigt ist. (doms)
Hallenspezialisten: Michael Furnier, Mario März, Thomas Zott, Michael Hudalla
AL-Prognose: Mit der SpVgg ist in der Halle immer zu rechnen. An einem guten Tag kann man jeden Gegner schlagen.
l TSV Diedorf
"Wir lieben die Halle", sagt Abteilungsleiter Marion Stover, "deshalb werden wir uns voll reinhängen." Bereits bei der Hauptrunde in Neusäß habe man gezeigt, dass man mit höherklassigen Teams mithalten kann und immer für eine Überraschung gut ist. Nachdem die "jungen Wilden" um den 38-jährigen Spielertrainer Jürgen Fuchs im Ortsderby den Kreisligisten SSV Anhausen nach Siebenmeterschießen eliminiert hatten, wurde im Finale der SV Adelsried mit 4:1 bezwungen. Den TSV Meitingen hält Stover für einen schlagbaren Gegner. "Wir wollen so lange wie möglich im Wettbewerb bleiben. Je länger, je lieber!" Jürgen Fuchs ist Realist: "Bei einem Duell Bezirksliga gegen Kreisklasse braucht man nicht reden, wer hier der Favorit ist", schiebt der kickende Coach diese Rolle an den TSV Meitingen weiter. "Wir werden jedoch einen Teufel tun und uns verstecken", hat Fuchs das Motto ausgegeben: "Frisch, frei, frech!" Durch die Sperrung der Schmuttertalhalle konnte der TSV dort nur mit einem Filzball trainieren. Fuchs: "Das ist, als wenn man in ein Sofakissen tritt". (oli)
Hallenspezialisten: Jürgen Fuchs, Philipp Harjung, Michael Heiler.
AL-Prognose: Schon das das Erreichen der Endrunde war eine Überraschung. Eine weitere wird wohl nicht folgen.
l
Es ist nicht die erste Garnitur, die der TSV Gersthofen bei der Landkreismeisterschaft ins Rennen schickt, es ist aber auch nicht die zweite Mannschaft. "Es ist eine junge und hungrige Truppe", sagt Trainer Klaus Raßhofer. "Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, die Perspektivspieler aus dem Landesligakader einzusetzen. Sie haben in der Hauptrunde gezeigt, was sie können. Jetzt haben sie es auch verdient, bei der Endrunde dabei zu sein." Mit Faith Cosar hat sich in der Halle sogar ein Nachwuchsspieler für höhere Aufgaben angeboten. Seine Fohlentruppe als "U 23" zu bezeichnen, wäre auch nicht korrekt. "Unser Torwart Michael Wenni ist bereits 24", lacht Raßhofer. Obwohl er dem Kick in der Halle eher skeptisch gegenübersteht, freut er sich sich auf das Turnier in Neusäß. "Wenn man hinfährt, will man auch gewinnen", traut er den Seinen einiges zu: "Hallenfußball ist eine Wundertüte - man weiß nie, was rauskommt." (oli)
Hallenspezialisten: Eddi Keil, Dennis Kaczmarczyk, Marco Baur, Fatih Cosar.
AL-Prognose: Wundertüte, aus der eine Überraschung kommen könnte. Geheimtipp.
l
Traditionell treten die Königsbrunner mit der zweiten Mannschaft an. Die ist aber nicht zu verachten, auch wenn sie sich in der Hauptrunde in eigener Halle nur mit etwas Glück durchsetzen konnten. Dass die Brunnenstädter gleich im ersten Spiel auf Gersthofen treffen, macht Trainer Andreas Lill nichts aus: "Das ist o.k. so. Meine Spieler reifen an schwierigen Aufgaben." Natürlich will er die Auftaktpartie überstehen. Mut und Selbstvertrauen - das hält er für die erforderlichen Stärken, die den Landesligisten in die Knie zwingen könnten. (rr)
Hallenspezialisten: Rene Hauck, Haiko Brunner
AL-Prognose: Für den FC Königsbrunn wird es wohl sehr schwierig, die erste Runde zu überstehen. Krasser Außenseiter.
l
Der Einzug des TSV Leitershofen in die Endrunde kann durchaus als Überraschung bezeichnet werden. Beim gut besetzten Turnier in Neusäß setzten sich die Almkicker in einem spannenden Finale mit 4:3 gegen den Favoriten TSV Neusäß durch. Dabei war es Markus Bröll, der wenige Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit das entscheidende Tor erzielte. Die Freude darüber kannte bei den Gelb-Schwarzen keine Grenzen. Weniger erfreut dürften die Leitershofer aber über die Auslosung der Viertelfinalbegegnungen gewesen sein. Mit dem Landesligisten TSV Schwabmünchen haben sie es bereits im ersten Spiel mit einem hoch gehandelten Favoriten zu tun. Doch Michael Kreutmayer, der Leitershofer Coach, sieht durchaus eine Chance für sein Team: "Natürlich ist Schwabmünchen ein schwerer Gegner, dennoch erwarte ich ein enges Spiel, bei dem Kleinigkeiten entscheiden." Optimistisch stimmt Kreutmayer vor allem die Tatsache, dass seine Mannen eine geschlossene Einheit bilden. "Wir sind sehr ausgeglichen aufgestellt. Wenn wir intelligent spielen und dagegen halten, ist für uns auch einiges möglich", gibt sich der TSV-Coach angriffslustig. (doms)
Hallenspezialisten: Markus Bröll, Dominik Bröll, Thomas Hanselka, Gottlieb Stöckle.
AL-Prognose: Schwabmünchen dürfte wohl eine Nummer zu groß sein. Gewinnen die Gelb-Schwarzen, ist alles möglich.
l
Nach Meinung von Thomas Luichtl, dem Trainer des SSV Margertshausen, ist bereits der Einzug in die Endrunde ein großer Erfolg. Tatsächlich hätten beim Hauptrundenturnier in der Fischacher Staudenlandhalle wohl nur die größten Optimisten mit einem Finalsieg der Grün-Weißen über den Bezirksoberligisten TSV Bobingen gerechnet. Doch durch eine taktisch disziplinierte Leistung gelang dem Tabellenführer der Kreisklasse Nordwest mit dem 1:0-Sieg eine faustdicke Überraschung. Ex-Profi Thomas Luichtl erwartet schon im ersten Spiel gegen Auerbach einen heißen Tanz: "Auerbach ist eine sehr gute Mannschaft. Ich denke, das wird ein Spiel auf Augenhöhe." Luichtl, der mit seinem Treffer gegen Bobingen den Einzug in die Endrunde ebnete, sieht dem Turnier gelassen entgegen: "Wir haben keinen Druck und können frei aufspielen." Da die Grün-Weißen eine echte Hallenmannschaft sind und einige erfahrene Spieler aufbieten können, die bereits den Landkreistitel gewonnen haben, sollte man die Margertshauser auf jeden Fall auf der Rechnung haben. (doms)
Hallenspezialisten: Andreas Hack, Manuel Degendorfer, Thomas Luichtl, Michael Hafner
AL-Prognose: Wer einen Mitfavoriten wie den TSV Bobingen ausschaltet, muss zwangsläufig zum Kreis der Titelanwärter gezählt werden. Allerdings ist der Weg mit einigen großen Hindernissen gepflastert.
l TSV Meitingen
Zum dritten Mal hintereinander ist der TSV Meitingen bei der Endrunde. Meist mit überschaubarem Erfolg. "Noch nie war die Chance so groß, dass wir zumindest das Halbfinale erreichen", meint Torsten Vrazic angesichts des zwei Klassen niedriger spielenden Auftaktgegners TSV Diedorf. "Im Halbfinale wünscht man sich dann eine Überraschung und im Endspiel ist immer alles möglich", ist für den Abteilungsleiter des Bezirksligisten der Wunsch der Vater des Gedankens. "Wenn wir so auftreten und uns so präsentieren wie bei der Hauptrunde, dann ist sicherlich einiges drin", sagt Vrazic. In der Ballspielhalle haben die Schützlinge von Trainer Ivan Konjevic um Routinier Kurt Schauberger (39) und Youngster Fabian Wolf (18) vor allem beim 4:3 im Finale gegen den Ortsrivalen TSV Herbertshofen überzeugt. "In der Halle ist immer alles drin", sagt Vrazic, obwohl bei den Schwarz-Weißen mit Goran Boric (zum TSV Friedberg), Martin Winkler, Matthias Gherda und Marvin Osman (alle verletzt) vier Hallenspezialisten fehlen. (oli)
Hallenspezialisten: Denis Buja, Reinhold Armbrust, Kurt Schauberger, Florian Steppich.
AL-Prognose: Aller guten Dinge sind drei. Warum sollte es diesmal nicht mit dem Titel klappen? Mitfavorit.
l TSV
Wie immer laufen die Schwabmünchner mit einem gemischten Team aus erster (4) und zweiter Mannschaft (4) auf und bieten damit nominell eine sehr hochklassige Aufstellung. Der neue Trainer der Zweiten, Christian Wanner, wird wieder selbst im Tor stehen. Natürlich wollen die Menkinger den Titel aus dem Vorjahr verteidigen und alles dafür tun. Das dürfte aber nicht leicht werden. "Selbstverständlich wollen wir Leitershofen schlagen. Aber dann könnte schon das vorgezogene Endspiel gegen Margertshausen auf uns warten. Das Staudenteam ist eine starke Truppe mit viel Willen", weiß Wanner. (rr)
Hallenspezialisten: Marian Dischl, Bobby Frey und Christian Wanner.
AL-Prognose: Wenn die Schwabmünchner wie in der Hauptrunde aufspielen, haben sie gute Chancen auf die Titelverteidung. Topfavorit!