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American Football: Super Bowl statt Faschingsball

American Football

Super Bowl statt Faschingsball

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    Freddi Cowan, Fred Cowan, Lionel Jaehnert und Daniel Popp (von links) würden den Super Bowl am liebsten im Levi’s Stadium in Santa Clara in Kalifornien verfolgen. Im Sportkeller von Freddi Cowan haben die American Footballer den Weg der beiden Finalisten mitverfolgt.
    Freddi Cowan, Fred Cowan, Lionel Jaehnert und Daniel Popp (von links) würden den Super Bowl am liebsten im Levi’s Stadium in Santa Clara in Kalifornien verfolgen. Im Sportkeller von Freddi Cowan haben die American Footballer den Weg der beiden Finalisten mitverfolgt.

    In der Region legt der Sport am Wochenende eine Pause ein. Fußballer, Turner oder Tischtennisspieler verkleiden sich und vergnügen sich lieber auf Sportlerbällen oder Faschingsumzügen. In Amerika hingegen steht der Höhepunkt des Sportgeschehens an – der Super Bowl.

    Was für Europa und Südamerika das Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft, ist für Amerika der Super Bowl. In den USA ist das größte Einzelsportereignis der Welt mit über 900 Millionen Zuschauern weltweit mehr als nur ein Sportereignis. Der Super-Bowl-Sonntag ist ein inoffizieller Feiertag. Wenn sich alljährlich am ersten Sonntag im Februar die beiden besten Teams der National Football League (NFL) im großen Finale gegenüberstehen, befindet sich das Land im Ausnahmezustand. In den Vereinigten Staaten wird den ganzen Tag über nichts anderes berichtet. Die großen Fernsehanstalten der USA wechseln sich jedes Jahr mit der Übertragung ab, da am Super-Bowl-Sonntag die besten Einschaltquoten des Jahres erreicht werden. Deshalb kosten 30 Sekunden Werbung 4,5 Millionen Dollar (knapp vier Millionen Euro).

    Dass in Deutschland zur Super-Bowl-Zeit Faschingssonntag ist, interessiert die echten Fans nicht. Auch hierzulande werden zahlreiche Anhänger dieser so typisch amerikanischen Sportart vor dem Fernseher sitzen, wenn ab 23.15 Uhr auf Sat1 und schon zuvor in diversen Livestreams im Internet das Spiel zwischen dem NFC-Champion Carolina Panthers und dem AFC-Champion Denver Broncos im Levi’s Stadium in Santa Clara (Kalifornien) beginnt. Drumherum wird alles mobilisiert, was Rang und Namen hat. Bevor der Kampf um das Objekt der Begierde, die Vince Lombardi Trophy, beginnt, wird Lady Gaga die amerikanische Nationalhymne singen. Eine Riesenspektakel ist auch die Halbzeitshow. Hier sind schon Superstars wie Madonna, Michael Jackson oder die Rolling Stones aufgetreten. In diesem Jahr übernehmen die britische Pop-Rock-Band Coldplay und Beyoncé die Show.

    Das Football-Ei wurde ihm in die Wiege gelegt

    Freddi Cowan wird das Spiel zusammen mit seinen Mannschaftskameraden von den Königsbrunn Ants (Aufsteiger in die 3. Bundesliga) im CinemaxX-Kino verfolgen. „American Football steht in den USA über allem, bei uns fristet diese Sportart ein Nischendasein“, sagt der 30-Jährige, der mit seiner Familie in Gersthofen lebt. Das Spiel mit dem „Ei“ wurde ihm in die Wiege gelegt. Schon sein Vater Fred, 56, hat Football gespielt. Von 1982 bis 1986 sogar in Gersthofen, als es beim TSV noch die „Cobras“ gab. 1997 wurde dort der Spielbetrieb eingestellt.

    Doch es gibt nach wie vor Gersthofer, die dem amerikanischen Nationalsport frönen. Um sich die Höhepunkte der Play-offs noch einmal anzuschauen, treffen ganz spontan Daniel Popp, der schon bei den Allgäu Comets in der 1. Bundesliga gespielt hat, und Lionel Jaehnert im Football-Keller von Cowan ein. Vincent Lutz aus Gablingen und Andreas Degen aus Biberbach, die ebenfalls für die Ants spielen, haben an diesem Abend keine Zeit. Die muskelbepackten jungen Männer sind sich einig, dass die Carolina Panthers als großer Favorit ins Spiel gehen. „Ich hoffe nur, dass es lange spannend bleibt“, meint Cowan. Sein Lieblingsklub sind die Atlanta Falcons. Er weiß aber auch, dass in Amerika der College-Football fast genauso beliebt ist: „Dort zuzuschauen, macht noch mehr Spaß. Da geht es um mehr. Die jungen Spieler wollen alle in die NFL kommen und dort viel Geld verdienen.“

    Nach einhelliger Meinung der Football-Experten haben sich zwei völlig unterschiedliche Mannschaften für den Super Bowl qualifiziert. Auf der einen Seite die erfahrenen Denver Broncos mit ihrer fast unüberwindlichen Defensive, auf der anderen Seite die Carolina Panthers, ein junges, erfolgshungriges Team mit ihrem überragenden Laufspiel.

    „Das große Thema ist der Vergleich der beiden Quarterbacks“, erklärt Freddi Cowan. Diese könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der 39-jährige Peyton Manning (Broncos) eher verschlossen ist und die Öffentlichkeit scheut, steht Cam Newton gerne im Rampenlicht. Trotz seiner Größe und seines Gewichts (1,96 Meter, 112 kg) ist er sehr beweglich und schnell und setzt immer wieder selbst zu Läufen an. Gelungene Aktionen feiert der extrovertierte Showtyp mit einem kleinen Tänzchen. Von den Fans hat der 26-Jährige den Spitznamen „Superman“ bekommen. Für Fred Cowan besteht kein Zweifel, dass es zu einem Generationswechsel kommen wird.

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