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Spendenaktion für querschnittgelähmten Timo aus Gersthofen

Gersthofen

Spendenaktion für verletzten Timo: Wenn eine Sekunde das Leben verändert

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    Nach einem unglücklichen Sprung in den Pool ist Timo Stredak querschnittsgelähmt.
    Nach einem unglücklichen Sprung in den Pool ist Timo Stredak querschnittsgelähmt. Foto: Sabine Stredak

    Timo Stredak aus Gersthofen besuchte die neunte Klasse des Gymnasiums, spielte seit vielen Jahren Handball bei der SG 1871 Augsburg/

    Nach einem Sprung ins Wasser taucht Timo nicht mehr auf

    Eben hatte der 15-Jährige noch zusammen mit seinem kleinen Bruder im Swimmingpool im eigenen Garten im Wohnviertel am Ballonstartplatz in Gersthofen herumgetobt. Dann passierte es: Nach einem Sprung ins Wasser tauchte Timo plötzlich nicht mehr auf. Der kleine Bruder dachte erst an einen Scherz, holte dann aber die Mutter herbei. Zusammen mit einem Nachbarn zogen sie den Teenager aus dem Pool. 

    Timo Stredak war so unglücklich auf dem Boden des Pools aufgekommen, dass er sich die oberen drei Halswirbel brach. Einer davon war so schwer zertrümmert, dass er ersetzt werden musste. Nach der Erstversorgung und einer Operation in der Uniklinik Augsburg wurde der 15-Jährige mit dem Helikopter in die Unfallklinik nach Murnau verlegt. Die Diagnose war schrecklich: Querschnittslähmung ab dem Hals. Und damit nicht genug: Zu diesem Zeitpunkt war sein Zustand mehr als kritisch – er wurde ins künstliche Koma versetzt und musste beatmet werden. 

    "Derzeit kann er nur seinen Kopf und seinen Schulterbereich bewegen"

    Nach zwei Wochen Bangen ein kleiner Lichtblick: Timo wurde von der Intensiv- auf die Beatmungsstation verlegt und konnte Stück für Stück von der Beatmungsmaschine entwöhnt werden. "Derzeit kann er nur seinen Kopf und seinen Schulterbereich bewegen, aber seine Unterarme, Hände und Finger sowie seine Beine nicht. Dadurch kann er weder selbstständig essen und trinken noch sich waschen oder anziehen. Aber es sind Kleinigkeiten, die hoffen lassen", berichtet Melanie Wieland, seit 30 Jahren die beste Freundin von Timos Mutter Sabine.

    Innerhalb einer Sekunde hat sich das Leben von Teenager Timo Stredak völlig verändert.
    Innerhalb einer Sekunde hat sich das Leben von Teenager Timo Stredak völlig verändert. Foto: Sabine Stredak

    Durch Timos Zimmernachbarn in der Unfallklinik Murnau, Tamer Bugan, bekannt als "Wiesn Toni", ist man auf die Internetplattform "GoFundMe" gekommen. Zusammen mit Michaela Feuchtmaier-Koller hat Melanie Wieland dort eine Spendenaktion ins Leben gerufen, mit deren Erlös weitere Therapien und Hilfsmittel oder Umbaumaßnahmen im häuslichen Bereich ermöglicht werden sollen. "Zwangsläufig kommt man an den Punkt, wo man sich fragt, wie man das alles stemmen kann. Mit den Spendengeldern wollen wir das Schicksal von Timo und seiner Familie zumindest finanziell ein wenig erleichtern und ihm Therapien ermöglichen, um den Glauben an das Leben nicht zu verlieren und die Hoffnung niemals aufzugeben", sagt Melanie Wieland. "Timo wird einen langen und steinigen Weg vor sich haben, auf dem wir ihn mit aller Macht unterstützen wollen."

    Schon rund 65.000 Euro an Spenden für Timo gesammelt

    Innerhalb weniger Tage ist die Spendenaktion in den sozialen Medien durch die Decke gegangen. Fast 1500 Spenden mit rund 65.000 Euro sind bisher eingegangen. Teilweise mit liebenswürdigen Kommentaren: "Diese Spende kommt von der Oma von Timos Klassenkameradin", schickt eine Spenderin Grüße an die Familie und wünscht Timo gute Besserung. 

    "Obwohl der schreckliche Unfall, der jedem passieren kann, Timo und seine Familie und seine Freunde aus der Bahn geworfen hat und nichts mehr so ist, wie es vorher war, ist er guter Dinge", berichtet Melanie Wieland, dass Timo Stredak fest an eine Genesung glaubt. "Aus diesem Grund bitten wir darum, Timo durch eine Spende zu unterstützen und ihm dadurch die eine oder andere Therapie zu ermöglichen, um sich wieder zurück ins Leben zu kämpfen."

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