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Schmuck für 10.000 Euro geklaut: Gericht verurteilt Reinigungskraft
![Eine Reinigungskraft hat Schmuck und Bargeld von ihren Arbeitgebern aus dem westlichen Landkreis Augsburg gestohlen. Nun muss die Frau ins Gefängnis. Eine Reinigungskraft hat Schmuck und Bargeld von ihren Arbeitgebern aus dem westlichen Landkreis Augsburg gestohlen. Nun muss die Frau ins Gefängnis.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Anstatt die Häuser ihrer Arbeitgeber zu putzen, stiehlt eine 37-Jährige Uhren, Ketten und sogar einen Ehering. Das Gericht schickt sie dafür ins Gefängnis.
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Den Opfern geht es nicht nur ums Geld. An ihren Schmuckstücken hängen Erinnerungen an die Hochzeit, den Beruf oder die Partnerin. Doch der Ehering oder die Kette von Freunden haben längst den Besitzer gewechselt. Eine Reinigungskraft klaute diese und weitere Schmuckstücke im Wert von rund 10.000 Euro von ihren Arbeitgebern. Deshalb muss die 37-jährige Mutter jetzt ins Gefängnis. Sie fiel schon vor der Verhandlung am Augsburger Amtsgericht negativ auf.
Angeklagte erscheint zu spät zur Verhandlung in Augsburg
Denn der Prozess musste mehrfach verschoben werden, weil die Angeklagte nicht da war - zum Ärger aller Beteiligten. Diesmal erschien sie zwar, allerdings deutlich zu spät. "Das zeugt von Unzuverlässigkeit", stellte Richterin Teresa Freutsmiedl fest. Immerhin: Gleich zu Beginn der Verhandlung räumte die Angeklagte alle Vorwürfe ein. Die 37-Jährige klaute in zwei Haushalten in Dinkelscherben und Augsburg während ihrer Arbeit als Reinigungskraft.
Die Diebstähle ereigneten sich laut Anklage zu Beginn des vergangenen Jahres. "Ich habe Mist gebaut", sagte die 37-Jährige vor Gericht. "Ich hatte zu dieser Zeit Geldprobleme und habe Drogen genommen", rechtfertigte sie sich. Bei den Opfern entschuldigte sich die Angeklagte während der Verhandlung und kündigte an, den Schaden in Raten zurückzuzahlen.
Schmuck und Bargeld im Wert von 10.000 Euro gestohlen
Bislang ist allerdings noch kein Geld geflossen, ärgerte sich eines der Opfer aus dem westlichen Landreis. Sichtlich getroffen erzählte der 87-Jährige vom Verlust seines Eherings. Ebenso sei der teure Schmuck seiner Ehefrau und ein kostbarer Siegelring verschwunden. Der Mann gab an, dass sein Schmuck mindestens doppelt so viel wert sei, als in der Anklage verlesen wurde. Dort war die Rede von rund 9000 Euro. Sichtlich verärgert über die diebische Putzkraft war auch eine 74-Jährige, die ebenfalls zum Opfer der Reinigungskraft wurde. Sie sagte: "Ich habe völlig das Vertrauen verloren." Nie wieder werde sie eine Reinigungskraft ins Haus lassen, die sie nicht gut kenne.
Die Angeklagte entschuldigte sich während der Verhandlung mehrfach und gab an, mittlerweile an einer Therapie teilzunehmen. Außerdem nehme sie keine Drogen mehr und lebe getrennt von ihrem damaligen Ehemann. "Ich habe mein Leben jetzt unter Kontrolle", sagte die 37-Jährige. Seit etwa zwei Monaten habe sie wieder eine Stelle als Haushaltshilfe gefunden und sei mit ihren beiden jüngsten Kindern umgezogen. Alles Argumente, die für Verteidiger Michael Ballentin gegen eine Haftstrafe sprachen. "Die Kinder brauchen meine Mandantin", sagte er und forderte daher eine Bewährungsstrafe.
Angeklagte wird zu elf Monaten Gefängnis verurteilt
Anders sah das Richterin Freutsmiedl. Denn zweite Chancen habe die Angeklagte im Laufe ihres Lebens immer wieder gehabt. Im Vorstrafenregister der 37-Jährigen stehen elf Einträge, wie vor Gericht verlesen wurde. Die Frau saß mehrfach für kurze Zeit im Gefängnis. Zuletzt wurde sie wegen Betrugs zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Weshalb genau die Strafe ausgesprochen wurde, konnte die Angeklagte vor Gericht aber nicht mehr sagen.
"Wenn Sie sich nicht mal daran erinnern, hat die Bewährung nicht ausgereicht", sagte Richterin Freutsmiedl. Sie verurteilte die Angeklagte schließlich zu einer Haftstrafe von elf Monaten ohne Bewährung. Außerdem muss die 37-Jährige den Sachschaden zurückbezahlen und trägt die Kosten des Verfahrens. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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