Wie in vielen anderen Kommunen geht die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen im Bereich der Kinderbetreuung auch in Nordendorf immer weiter auseinander. Bürgermeister Tobias Kunz informierte die Mitglieder des Gemeinderates in der jüngsten Sitzung des laufenden Jahres über die aktuelle Situation in der Kindertagesstätte Schmutterzwerge und die voraussichtlichen Ausgaben und Einnahmen im kommenden Kindergartenjahr ab September 2025.
Anhand einer Präsentation stellte er dar, dass trotz der erst für das laufende Jahr erhöhten Elternbeiträge auf die Gemeinde ein Eigenanteil von etwa 550.000 Euro zukommt. Ein wesentlicher Faktor sei dabei die Personalkostenentwicklung. Bereits erfolgte und erwartete Tariferhöhungen schlagen nach einer Hochrechnung durch Kämmerer Marco Schopper auf der Ausgabenseite mit 1.410.000 Euro zu Buche, während die Einnahmen aus staatlichen Zuschüssen und den Elternbeiträgen lediglich bei 967.000 Euro liegen werden. Besonders nachteilig wirke sich für den Gemeindehaushalt aus, dass sich der Anteil der Personalkostenförderung durch den Freistaat prozentual immer weiter verringere.
Der Betreuungsschlüssel in Nordendorf ist höher als verlangt
Ab dem 21. Januar können Eltern ihre Kinder für das Kindergartenjahr 2025 anmelden. Bis dahin sollten die künftigen Elternbeiträge feststehen. Doch wie wird bei der Ermittlung der künftigen vorgegangen? Kunz nannte etwa die Beschreibung einer möglichen Defizitübernahme durch die Gemeinde, entweder als prozentualer Anteil am Gesamtaufwand oder als fester Betrag. In der Diskussion kam von verschiedenen Seiten auch die Forderung nach einer Prüfung auf Einsparmöglichkeiten.
Bevor weitere Erhöhungen der Elternbeiträge beschlossen werden, sollte die Personalsituation kritisch analysiert werden. Der Betreuungsschlüssel liegt derzeit über der Empfehlung des Landratsamtes. Als Gründe nannte Kunz, dass der Kindergarten aktuell nicht voll ausgelastet ist und zudem eine Mitarbeiterin wohl überraschend aus einer langen Elternzeit zurückgekehrt sei.
Nordendorf wird auch mit dem Elternbeirat Kontakta aufnehmen
Mit der Kita-Leitung sei deshalb abzuklären, ob der Betreuungsschlüssel bis zur vorgegebenen Grenze verringert werden kann. Dazu sollte sie auch abfragen, ob Beschäftigte Arbeitszeiten verringern möchten. Aus dem Gremium kam auch der Vorschlag zu prüfen, ob Beschäftigte auch in anderen Einrichtungen von Nachbargemeinden eingesetzt werden könnten. Bei allen Einsparbemühungen sollte jedoch die Betreuungsqualität nicht leiden. Die Diskussionsvorschläge sollen bis zur nächsten Sitzung im Januar, bei der ein endgültiger Beschluss vorgesehen ist, auch noch mit dem Elternbeirat besprochen werden.
So geht es mit dem Nordendorfer Überschwemmungsgebiet weiter
Das Landratsamt Augsburg beabsichtigt das Überschwemmungsgebiet der Schmutter neu festzusetzen. Dabei wird die neue Situation durch Hochwasser relevante Maßnahmen in Westendorf, Blankenburg und Nordendorf seit der letzten Festsetzung 2015 bewertet. Die Beurteilung bezieht sich auf ein statistisches hundertjähriges Hochwasserereignis zum Stand Ende 2023, also vor dem verheerenden Junihochwasser 2024. Da im Plan festgesetzte Flächen im Juni tatsächlich nicht überschwemmt wurden, wird die Gemeinde beim Landratsamt beantragen, Grundstücke beziehungsweise Teilflächen im Bereich des Spielplatzes am Schützenweg sowie die Keltenstraße und den Bereich östlich der Römerstraße aus dem Überschwemmungsgebiet herauszunehmen.
In ihrer Stellungnahme zur beabsichtigten Änderung des Flächennutzungsplanes der Nachbargemeinde Allmannshofen im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Solarpark Allmannshofen westlich der Bahnlinie“ fordert die Gemeinde Nordendorf am südlichen Rand des Geltungsbereiches einen Abstand von zehn Metern zur Wohnbebauung einzuhalten. Außerdem sollte im Hinblick auf ein besseres Erscheinungsbild eine Sichtschutzbegrünung angepflanzt werden.
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