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Nordendorf: Theaterensemble Nordendorf will die Zeit besser nutzen

Nordendorf

Theaterensemble Nordendorf will die Zeit besser nutzen

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    Käufliche Zeit – gibt es das? Zum 60. Jubiläum geht der Theaterverein dieser Frage nach bei der Komödie "Da Zeitbscheißer".
    Käufliche Zeit – gibt es das? Zum 60. Jubiläum geht der Theaterverein dieser Frage nach bei der Komödie "Da Zeitbscheißer". Foto: Monika Matzner

    Ein stolzes Jubiläum beim Theaterverein Nordendorf: 60 Jahre Theaterkunst, Gemeinschaftsgeist und lebendige Vereinsgeschichte. 90 Stücke wurden bisher gespielt, es gab 532 Aufführungen mit knapp 90.000 Besuchern liest man in der Chronik. 

    Zum Jubiläum haben die Theaterspieler die Komödie "Da Zeitbscheißer" von Peter Landstorfer ausgewählt. Nun wurde im Bürgersaal bei ausverkauftem Haus unter der Regie von Gerhard Sailer die Premiere gefeiert. Die Besucher waren begeistert von der schauspielerischen Leistung des Ensembles, dem aufwendigen Bühnenbild und den stimmigen Kostümen. Gelobt wurde auch die Auswahl des Jubiläumsstücks. Darin steht der abstrakte Begriff "Zeit" im Fokus, der im Laufe des Abends mit vielfältigen Interpretationen konkret wird. "Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen" – diesen Denkanstoß fand jeder Theatergast auf seinem Platz. 

    Es gibt viele Lacher und Zwischenapplaus

    Zum Inhalt: Das Stück spielt in den 30er-Jahren auf einem gepflegten bayerischen Dorfplatz, eingerahmt von einer Wirtschaft mit Metzgerei samt Post, Friseur, Blumen- und Kolonialwarenladen. Die Idylle passt eigentlich nicht zu den Menschen, die hier schlecht gelaunt ihren Geschäften nachgehen. Sie granteln und hetzen und haben vor allem nie Zeit. Sogar der Pfarrer ist missmutig, weil er - trotz List und Tücke - nicht genügend Spenden für seine neue Kirchenuhr auftreiben kann. Dann taucht ein undurchsichtiger Fremder auf, der das ganze Dorfleben durcheinander wirbelt. 

    Er ist Handlungsreisender in Sachen "Zeit" und verkauft in Päckchen die ersehnte Freizeit, Jugendzeit, Hochzeit und sogar eine alkoholisierte Rauschzeit. Am Ende sind alle Dorfbewohner vorübergehend zufrieden mit ihren Traumzeiten - sogar der Pfarrer. Wie er am Ende zu seiner gewünschten Kirchenuhr kommt und welcher prominente Überraschungs-Gast auftaucht, bleibt spannend bis zum Schluss. Viele Lacher und Zwischenapplaus begleiteten den Abend - und wer wollte, konnte in Sachen "Zeit" auch Tiefgang erkennen und Stoff zum Nachdenken mit nach Hause nehmen. 

    Der 88-jährige Elmar Leib stand in Nordendorf in seiner 78. Rolle auf der Bühne. Hier im Gespräch mit Klosterschwester Resi (Evi Hofmann).
    Der 88-jährige Elmar Leib stand in Nordendorf in seiner 78. Rolle auf der Bühne. Hier im Gespräch mit Klosterschwester Resi (Evi Hofmann). Foto: Monika Matzner

    Für welche Aufführungen es noch Karten gibt

    Die Rollen sind den Schauspielern auf den Leib geschrieben: Frank Leib (Metzger und Wirt), Beate Sailer (Wirtin), Michael Tauch (Pfarrer), Tanja Sulek (Kramerin), Cornelia von Kobyletzki (Blumenverkäuferin), Constantin Bischoff (Friseur), Hedwig Leib (gräfliche Köchin), Lukas Stimpfle (Postbeamter), Manuel Langer (Zeit-Verkäufer), Selina Liepert (Lehrling), Evi Hofmann (Klosterschwester) sowie Elmar Leib (Austragsbauer), der mit stolzen 88 Jahren in seiner 78. Rolle auf der Bühne glänzte. Weitere Mitwirkende: Elke Stimpfle (Souffleuse), Team Brigitte Kessinger (Maske), Team Lisa Kastner (Inspizientin), Team Andreas Sulek und Michael Weglehner (Bühnenbau und –bild), Manfred Gundel und Team Christian Nern (Technik) sowie Team Catrin Sailer (Catering). 

    Info: Noch fünfmal wird das Stück gespielt. Während die beiden Aufführungen am Wochenende ausverkauft sind, gibt es für Freitag, 24. November (19.30 Uhr), Samstag, 25. November (19 Uhr) und Sonntag, 26. November (17 Uhr) noch Karten unter der Telefonnummer 0152/096 422 00 oder über die Homepage www.theaterverein-nordendorf.de 

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