Viele Herausforderungen musste der Kulturkreis Nordendorf, der vor fünf Jahren gegründet worden war, in den vergangenen zwei Jahren aufgrund pandemiebedingter Terminverschiebungen bewältigen. Bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen zogen die Vorsitzende Ingrid Schöniger und ihre Mitglieder Bilanz. Sie hatten sogleich die gute Nachricht parat, dass für verschobene Veranstaltungen Ersatztermine festgemacht wurden und alle gekauften Karten ihre Gültigkeit bewahren.
Im September wird Comedian Chris Böttcher in Nordendorf erwartet, im Oktober sollen dann die Well-Brüder aus dem Biermoos in Nordendorf aufspielen. Informieren könne man auf der Homepage des Kulturkreises sowie über den neu eingerichteten Schaukasten am Bürgermeister-Kottmaier-Platz.
Schon gekaufte Karten behalten Gültigkeit
Dass es beim Kulturkreis aber um weit mehr geht, als Künstler und Musiker nach Nordendorf zu holen, zeigten die weiteren Ausführungen der Vorsitzenden. Im Gemeindegebiet werden künftig drei historisch bedeutsame Plätze beziehungsweise Gebäude mit Infotafeln und Hinweisschildern beschrieben und Interessierte zu einem Rundgang einladen.
Auf Initiative des Kulturkreises wird dem Betrachter das Nordendorfer Schloss und dessen Nutzung und Geschichte erklärt. "Eine weitere Infotafel steht in Kürze bei einer archäologisch spektakulären Fundstelle an der Augsburger Straße", so die Vorsitzende. Dort wurde 2019 im Zuge von Grabungsarbeiten vom Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte im Heimatverein des Landkreises Augsburg ein Reitergrab freigelegt. Es fördere wichtige Erkenntnisse über das frühe Mittelalter zutage.
Und nicht zuletzt erfährt man an der Hauptstraße/Ecke Schlossgartenstraße interessante geschichtliche Fakten über ein jahrzehntelang für die Öffentlichkeit nicht zugängliches Denkmal - das nun nach dem Versetzen an den Ortseingang einen neuen, würdigen Platz gefunden hat. "Der Gedenkstein fristete nahe der Bahnlinie ein tristes Dasein - einst aufgestellt Mitte des 19. Jahrhunderts zu Ehren der dort gefundenen Reihengräber beim Bahnlinien-Bau. Dort stand er viele Jahrzehnte, war total eingewachsen und von der Bevölkerung und den Behörden vergessen", blickte die Vorsitzende zurück.
Denkmal in Nordendorf steht an neuer Stelle
Auf Initiative von Mitglied Wolfgang Thomer, der die Geschichte von Nordendorf erforscht, wurde der Antrag auf Versetzung eingereicht, der Gedenkstein instandgesetzt und auch in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen. Nun steht das Denkmal an neuer Stelle. Eine offizielle Feier zu diesem Anlass ist in Planung.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Erste Vorsitzende: Ingrid Schöniger, Zweite Vorsitzende: Christa Mack, Finanzmanagerin: Hannelore Maschke, Schriftführerin: Monika Grosser, Beisitzerinnen: Barbara Luther und Sonja Bredl.