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Nordendorf: Kindergarten-Finanzen sorgen für Ärger im Nordendorfer Gemeinderat

Nordendorf

Kindergarten-Finanzen sorgen für Ärger im Nordendorfer Gemeinderat

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    Sieht so Verschwendung aus? Die Heimat der „Waldameisen“, Außengruppe der Nordendorfer Kindertagesstätte "Schmutterzwerge“, stand im Mittelpunkt der kommunalen Rechnungsprüfung für das Jahr 2021. Für die Einrichtung der Waldgruppe fielen erheblich höhere Ausgaben an als ursprünglich vorgesehen.
    Sieht so Verschwendung aus? Die Heimat der „Waldameisen“, Außengruppe der Nordendorfer Kindertagesstätte "Schmutterzwerge“, stand im Mittelpunkt der kommunalen Rechnungsprüfung für das Jahr 2021. Für die Einrichtung der Waldgruppe fielen erheblich höhere Ausgaben an als ursprünglich vorgesehen. Foto: Josef Nittbaur

    Gleich in mehrfacher Hinsicht gefordert war der Kämmerer und Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft , Marco Schopper, in der jüngsten Sitzung des Nordendorfer Gemeinderates. Im Mittelpunkt standen dabei die Finanzen der örtlichen Kita.

    Neben der bereits Anfang des Jahres beschlossenen Erhöhung der Gebühren um 40 Prozent wurde im Gremium die Frage diskutiert, ob die bestehenden Regelungen zum Geschwisterrabatt beibehalten werden sollen. Aktuell bekommt das zweite Kind 25 Euro Rabatt auf die Gebühren und ab dem dritten Kind ist die Betreuung frei. Mit einer Gegenstimme entschied das Gremium, dass es auch in der Zukunft eine Geschwisterregelung geben soll, jedoch keine Kostenbefreiung mehr ab dem dritten Kind. Die künftige Ausgestaltung blieb noch offen. Als Übergangslösung soll aber bereits ab September der Rabatt auf 50 Euro erhöht werden. Um die Attraktivität der Waldgruppe zu steigern, wird die Öffnungszeit von bisher 13.30 Uhr auf 14 Uhr erweitert. Dies ermöglicht laut Kita-Leiterin Heike Liebl weiteren Eltern die Inanspruchnahme und verursache auch keine zusätzlichen Kosten. 

    Geschwisterrabatt für Kita Nordendorf ändert sich

    Viel Arbeit verursachte bei Schopper auch die örtliche Rechnungsprüfung für das Jahr 2021. Gunther Stiglmeir als Ausschussvorsitzender präsentierte den Bericht, der einige kritische Feststellungen zum Ausgaben- und Buchungsverhalten enthielt und eine Entlastung erst dann empfiehlt, wenn noch notwendige Beschlüsse nachgeholt und systemische Defizite aufgearbeitet sind. Schwerpunkt der Prüfung war die Kindertagesstätte Schmutterzwerge und dabei insbesondere die Einrichtung der Waldgruppe. 

    Zugespitzt formuliert ging es in der intensiven Diskussion um die Frage, ob es sich bei den Schmutterzwergen um eine „Premium-Kita“ – wie es eine Gemeinderätin formulierte – handelt, bei der Ausgabenkontrolle und -disziplin zu kurz kommen. Oder: Ob die Ausgaben nicht vorhersehbar, aber letztlich notwendig und sinnvoll waren. 

    Kritik an Abschiedsgeschenken fürs Personal

    Für die Einrichtung der Waldgruppe, die kurzfristig und ohne detaillierte Planung beschlossen wurde, waren ursprünglich nur etwa 25.000 Euro veranschlagt. Am Ende summierten sich die Kosten auf gut 113.000 Euro. Beanstandet wurden auch hohe Ausgaben für Abschiedsgeschenke oder Arbeitskleidung für Mitarbeitende. Die Kita-Leiterin wies demgegenüber darauf hin, dass die Ausgaben auch als Wertschätzung für das Personal zu sehen sind und sich positiv auf das Betriebsklima auswirken. Damit könne auch Fluktuation verhindert werden. 

    Die im Bericht angesprochenen Defizite durch die Delegation von Bewirtschaftungsbefugnissen auf Einrichtungsmitarbeiter relativierte Kämmerer Schopper als „üblich“. Eine Ausgabenüberwachung „auf Knopfdruck“ sei zwar auch aus seiner Sicht wünschenswert, jedoch mit dem vorhandenen Personal aufgrund der Vielzahl der Fälle nicht darstellbar. Zweiter Bürgermeister Matthias Füller machte deutlich, dass die rückblickende Kritik der Rechnungsprüfer nicht die Arbeit von Kita und Verwaltung treffen sollte. 

    An Bürgermeister Tobias Kunz formulierte er den Wunsch, dass der Gemeinderat künftig bei manchen Entscheidungen früher eingebunden wird. Letztlich lehnte der Gemeinderat mit 5:7 Stimmen die sofortige Genehmigung der tatsächlich abgerechneten Zahlen ab. Nicht nur für Schopper bleibt damit weiterer Aufklärungsbedarf.

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