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Simone Solga: "Kabarett kann die Nachrichten nicht mehr toppen"
![Simone Solga tritt mit ihrem Programm „Ist doch wahr!“ bei einer Veranstaltung des Kulturkreises im Bürgersaal in Nordendorf auf. Simone Solga tritt mit ihrem Programm „Ist doch wahr!“ bei einer Veranstaltung des Kulturkreises im Bürgersaal in Nordendorf auf.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die ehemalige Kanzlerinnen-Souffleuse Simone Solga tritt in Nordendorf auf. Wir sprechen mit ihr über das Programm und warum sie sich über die heutigen Manieren aufregt.
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Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt und weitere Krisen – wo finden Sie noch die Ironie für Kabarettauftritte?
Simone Solga: Oh, ich schaue auf unsere Bundesregierung, und die bietet mir genug Stoff. Ich muss nur die Nachrichten schauen und stelle fest, das ist ja vom Kabarett alles nicht mehr zu toppen.
Und jetzt droht auch noch eine Wiederkehr von Donald Trump ins amerikanische Präsidentenamt. Kann einem da nicht Angst werden?
Simone Solga: Wie heißt es immer: Angst ist ein schlechter Ratgeber. Die Zeiten sind wahrlich nicht schön, und umso wichtiger ist es, bei allem Frust mal zwischendurch einen Kabarettabend zu besuchen und wenigstens zwei Stunden zu lachen. Ich kenne das noch aus der DDR. Das verbindet, das löst und ist wichtig für die Seele. Nach meinem Programm bedanken sich die Zuschauer bei mir für den schönen, leichten und vor allem lustigen Abend, also kann es so falsch nicht sein
Sie spielen an solch berühmten Kabaretthäusern wie dem Düsseldorfer Kom(m)ödchen oder bei den Berliner Wühlmäusen. Und trotzdem kommen Sie auch in ein Dorf im Augsburger Land? Wie kam das zustande?
Simone Solga: Ich reagiere auf Anfragen und Einladungen. Und wenn das kleinste Dorf bei mir klingelt, Berlin, München oder Düsseldorf, dann gehe ich doch auch gern in die Metropole Nordendorf. Das macht keinen Unterschied für mich.
Was ist Ihnen lieber – Fernsehauftritte oder live auf der Bühne?
Simone Solga: Definitiv die Bühne. Nichts geht über einen gemeinsamen Abend mit dem Publikum vor Ort. Da geht es spontan zu und ich muss meine Texte nicht vorher einreichen. Wie toll ist das denn!?
Wie gehen Sie mit dem gesellschaftlichen Umgangston um, der sich ja spätestens seit Corona drastisch verschärft hat?
Simone Solga: Der Umgangston ist schlimm! Erst diese Woche hat sich im Supermarkt eine junge Frau bei mir an der Fleischtheke vorgedrängelt. Ich sage: "Ich bin dran, junge Dame!" Und sie: "Chill mal, Schwester!" Wahnsinn, oder? Ich sag’: "Was ist denn das für ein Umgangston? Gibt's denn hier gar keine anständigen Manieren mehr?"
Gibt es am Ende auch noch Hoffnung?
Simone Solga: Wir müssen immer positiv bleiben. Oder um mal eine berühmte deutsche Komikerin zu zitieren: Wir schaffen das!
Gibt es schon Pläne für ein neues Programm?
Simone Solga: Das jetzige ist noch recht jung, grad mal ein halbes Jahr alt. Das Publikum erhält bei mir einen frechen, tagesaktuellen, lustigen Abend. Ich würde hingehen.
Zur Person: Die politische Kabarettistin Simone Solga kommt am Samstag, 16. März, in den Bürgersaal Nordendorf, Schäfflerstrasse 27. Beginn ist um 20 Uhr. Einlass ist bereits um 19 Uhr. Es gibt freie Platzwahl. Karten für 25 Euro gibt es online unter okticket.de oder über E-Mail: kontakt@okticket.de sowie beim Buchladen Eser in Meitingen und Le Frisur by Markus Lugl in Nordendorf.
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