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Nordendorf: In Nordendorf geht ein Hundewelpe in den Waldkindergarten

Nordendorf

In Nordendorf geht ein Hundewelpe in den Waldkindergarten

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    Fara, der Labradorwelpe von Eddi Linert (links) ist aktuell Besuchshund in der Waldkindergartengruppe der Kindertagesstätte Schmutterzwerge Nordendorf. Für Kita-Leiterin Heike Liebl (rechts) passt die tiergestützte Pädagogik gut zur Waldkindergartengruppe.
    Fara, der Labradorwelpe von Eddi Linert (links) ist aktuell Besuchshund in der Waldkindergartengruppe der Kindertagesstätte Schmutterzwerge Nordendorf. Für Kita-Leiterin Heike Liebl (rechts) passt die tiergestützte Pädagogik gut zur Waldkindergartengruppe. Foto: Steffi Brand

    Fara befindet sich aktuell in der Eingewöhnung in der Waldkindergartengruppe in Nordendorf. Sie ist kein Kind, sondern ein schokobrauner Labradorwelpe. Das drei Monate alte Tier gehört Etienne Linert, der in der Kindertagesstätte Schmutterzwerge Nordendorf werden kann. 

    Noch hat Fara den Status eines Besuchshundes. Bevor sie erstmals in die Einrichtung durfte, brauchte es die Zustimmung des Kindergartenträgers, der Leitung und des Personals sowie der Eltern, denen Eddi Linert im Rahmen eines Elternabends zahlreiche Fragen beantwortete. Ein Hygiene- und Notfallplan wurde geschrieben, Fara wurde geimpft und ist umfangreich versichert. Halter Eddi Linert, einer von drei pädagogischen Fachkräften in der Waldkindergartengruppe, wird einen Hundeführerschein ablegen und Fara zur Begleithund-Prüfung gehen. Derzeit absolviert sie in der Hundeschule das „Welpenspiel“, ab Januar gibt es dann viele weitere Lektionen zu lernen. 

    Die Kinder haben den Umgang mit dem Tier gelernt

    Zwei bis vier Stunden ist der Hund an drei bis fünf Tagen in der Woche in der Waldkindergartengruppe. Dort galten bereits von der ersten Stunde an feste Regeln für den Umgang. Der Welpe steht in der Rangordnung nach den Erwachsenen und Kindern, das hat der Hund bereits verinnerlicht. Entsprechend entspannt liegt er vor der Hütte, wenn morgens die Eltern ihre Kinder bringen. Niemand wird angesprungen, auch gebellt wird nicht. Stattdessen koordiniert Herrchen Eddi Linert, wann Fara begrüßt werden darf. „Die Interaktion mit dem Hund verläuft immer über mich“, erklärt der Erzieher. Er selbst sei mit Tieren aufgewachsen und halte es für wichtig, dass Kinder den Umgang mit Tieren so lernen, dass sie keine negativen Erfahrungen machen, aus denen dann Angst werden könnte. 

    Für die Kinder ist der kleine Welpe zur Normalität geworden. Sie haben gelernt, wann und wie sie Fara streicheln dürfen. Sie kennen Warnsignale im Hundeverhalten und nehmen Rücksicht auf die Bedürfnisse des Tieres. Im Alltag in der Waldkindergartengruppe ist Fara ein Highlight von vielen, denn bereits die Anlage der Außengruppe der Kindertagesstätte Schmutterzwerge Nordendorf sorgt mit Matschküche, Bambus-Klangspiel, Tipi, Sandkasten und durch die Hanglage für einen ganz anderen Kindergartenalltag. Die Jahreszeiten hautnah mitzuerleben, gehört hier dazu. Neben der Vermittlung von Kernkompetenzen, wie etwa dem Ausschneiden, Basteln und Kleben, gibt es auch ein Vorschulprogramm im Wald. 

    Faras Hundehütte ist ein Gemeinschaftswerk

    Im Bauwagen hat jedes Kind seine Werkzeugkiste. So gut ausgestattet ist auch eine Hundehütte für Fara als Gemeinschaftswerk entstanden. Das Areal der Waldkindergartengruppe befindet sich zwischen dem Schlittenberg und dem Weg auf den Donnsberg. Kita-Leiterin Heike Liebl findet es schade, dass diese „andere Art der Pädagogik“, die im Waldkindergarten möglich sei, überschattet wurde von Diskussionen darüber, wie teuer die Einrichtung für die Gemeinde als Träger geworden sei. Der Kindergartenalltag zwischen körperlicher Anstrengung an der frischen Luft und gemütlichem Beisammensein in der kuschlig-warmen Holzhütte mit Holzofen sei nur Wenigen bekannt. Unklar sei vielen auch die Versorgungslage, denn es gibt weder Strom noch fließendes Wasser, aber eine Toilettenhütte, in der es drei Komposttoiletten gibt. 

    Doch zurück zum jüngsten Mitglied der Walskindergartengruppe: Klappt die Ausbildung des Labradorwelpen wie geplant, könnte Fara zum festen Mitglied in der Waldkindergartengruppe werden und das pädagogische Angebot so noch einmal erweitern. Dann werden weitere Ideen aus dem Bereich der tiergestützten Pädagogik integriert, verrät Eddi Linert. 

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